Basketball-Weltmeister Franz Wagner ist mit den Orlando Magic in der ersten Runde der NBA-Playoffs ausgeschieden. Beim Titelverteidiger Boston Celtics kassierte der Underdog in der Nacht zum Mittwoch in Spiel fünf eine 89:120-Klatsche. Wagner war mit 25 Punkten bester Werfer seines Teams, traf jedoch keinen seiner vier Dreier. Der Münchner Tristan da Silva blieb in vier Minuten Spielzeit ohne Zähler. Für Boston legte Jayson Tatum 35 Punkte auf – angeführt vom Flügelspieler war der Favorit über alle Partien gesehen einfach zu stark für Orlando.
Damit unterlag der Klub aus Florida in der Best-of-seven-Serie mit 1:4. Für Wagner war es bei seiner zweiten Playoff-Teilnahme das zweite Achtelfinal-Aus. Im Vorjahr war man an den Cleveland Cavaliers in sieben Spielen gescheitert. In diesem Jahr blicken Wagner und Co. auf eine schwierige Saison mit vielen Verletzungen zurück, so fehlte unter anderem Wagners Bruder Moritz wegen eines Kreuzbandrisses über weite Strecken. Er gilt als großer emotionaler Faktor im Team – ohne ihn vermisste Orlando oft Unterstützung in schwierigen Momenten.

Start der NBA-Saison:Der Basketball-Alien
2,24 Meter Körpergröße, dazu Krakenarme mit Rekord-Spannweite: Victor Wembanyama ist riesig. Und das ist auch der Hype um ihn, ehe er nun in der NBA debütiert. Wird er die Sportart verändern? Oder kann man auch zu groß sein für Basketball? Eine Vermessung in Grafiken und Geschichten.
Franz Wagner reflektierte nach dem Aus die Saison selbstkritisch. „Die Dreier sind definitiv etwas, an dem ich arbeiten muss. Ich denke, ich habe mich im Vergleich zur Vorsaison verbessert. Es ist eine harte Liga. Es ist cool für mich, diesen Fortschritt zu sehen. Aber es ist das gleiche Ergebnis wie im letzten Jahr. Hoffentlich können wir nächstes Jahr weiterkommen“, sagte der 23-Jährige. Immerhin kann er sich nach einer strapaziösen Saison nun ausruhen und auf die Basketball-EM Ende des Sommers vorbereiten.
Sein Nationalmannschaftskollege Dennis Schröder ist dagegen in der NBA noch dabei, er könnte im Bestfall in der nächsten Runde auf Boston treffen, aber dafür braucht es ein großes Comeback. Der DBB-Kapitän wendete mit den Detroit Pistons das Aus vorerst ab. Bei den New York Knicks gewann die Mannschaft aus „Motor City“ mit 103:106 und erzwang so Spiel sechs. Schröder erzielte in 22 Minuten von der Bank 14 Punkte. In der Serie liegt Detroit mit 2:3 hinten, das nächste Duell steigt in der Nacht zum Freitag (1.30 Uhr) in Michigan.
Giannis Antetokounmpo ist derweil raus aus dem Titelrennen. Bei den Indiana Pacers verlor der Grieche mit den Milwaukee Bucks mit 118:119 nach Verlängerung – und somit auch die Serie mit 1:4. Obwohl er ein Triple Double aus 30 Punkten, 20 Rebounds und 13 Assists gelang, konnte Antetokounmpo seinem Team nicht zum Sieg verhelfen. Der frühere MVP lieferte sich nach Spielende eine Keilerei mit mehreren Gegenspielern. Er legte sich zudem mit dem Vater von Pacers-Anführer Tyrese Haliburton an. Der war nach dem entscheidenden Korb seines Sohnes aufs Feld gerannt und hatte sichtbar auf Antetokounmpo eingeredet.„Ich glaube daran, im Erfolg bescheiden zu sein“, sagte Antetokounmpo nach dem Spiel, „viele Leute da draußen sagen, nein, wenn man gewinnt, redet man Mist, und das ist ein Freibrief für Respektlosigkeit gegenüber anderen. Ich bin da anderer Meinung.“ John Haliburton entschuldigte sich später in den sozialen Medien für sein Verhalten. Auch Antetokounmpo berichtete von einem klärenden Gespräch: „Nach einer Niederlage kochen die Emotionen hoch.“
Nikola Jokic und die Denver Nuggets gingen in ihrer Serie derweil mit 3:2 in Führung. Die Mannschaft um den serbischen Center besiegte die Los Angeles Clippers mit 131:115. Während Jokic 13 Punkte, zehn Rebounds und zwölf Assists beisteuerte, glänzte sein Kollege Jamal Murray mit 43 Zählern. Für LA war Ivica Zubac (27 Punkte) der erfolgreichste Werfer.