Nationaltrainer von Aserbaidschan:Vogts schmeißt hin

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Berti Vogts tritt als Fußball-Nationaltrainer von Aserbaidschan vorzeitig zurück.

(Foto: dpa)

Berti Vogts tritt als Fußball-Nationaltrainer von Aserbaidschan zurück. Der Untersuchungsbericht zu den Korruptionsvorwürfen bei der Fifa wird nicht komplett veröffentlicht. Die Mafia soll ein Rennen des Giro d'Italia manipuliert haben.

Fußball, Aserbaidschan: Der ehemalige Welt- und Europameister Berti Vogts ist als Fußball-Nationaltrainer von Aserbaidschan vorzeitig zurückgetreten. Das bestätigte der frühere Bundestrainer am Freitag dem Sport-Informations-Dienst. Der 67-Jährige, der noch bis zum Ende der Qualifikation für die EM 2016 in Aserbaidschan unter Vertrag stand, zog die Konsequenzen aus der 0:6-Niederlage seiner Mannschaft in Kroatien am vergangenen Montag. Vogts, der als Bundestrainer 1996 mit der deutschen Nationalmannschaft Europameister geworden war, hatte 2008 seinen Dienst in Vorderasien angetreten. Zuvor hatte der frühere Bundesligacoach von Bayer Leverkusen bereits Kuwait, Schottland und Nigeria trainiert.

Fußball, Fifa: Der Untersuchungsbericht zu den Korruptionsvorwürfen bei den WM-Vergaben 2018 und 2022 wird nicht komplett veröffentlicht. Das teilte der Fußball-Weltverband Fifa am Freitag mit. "Den Untersuchungsbericht integral zu veröffentlichen, würde die Fifa-Ethikkommission sowie die Fifa insgesamt in eine äußerst schwierige rechtliche Situation bringen", sagte der deutsche Richter Hans-Joachim Eckert in seiner Funktion als Vorsitzender der rechtsprechenden Kammer der Fifa-Ethikkommission. Zudem müssten die "Persönlichkeitsrechte der im Bericht genannten Personen" gewahrt werden, erklärte Eckert in einem Interview auf der Fifa-Homepage.

Radsport, Italien: Der 2004 gestorbene Radprofi Marco Pantani beschäftigt weiterhin die italienische Justiz. Nachdem im August die Staatsanwaltschaft Rimini neue Ermittlungen über die Hintergründe von Pantanis Tod aufgenommen hat, ermittelt die Justiz der Stadt Forli jetzt wegen des Ausschlusses des "Piraten" vom Giro d'Italia 1999. Vermutet wird, dass die organisierte Kriminalität hinter dem Ausschluss des Kletterspezialisten am 5. Juni 1999 in Madonna di Campiglio steckt. Pantani war wegen eines zu hohen Hämatokritwertes in Führung liegend nicht zur 21. Etappe zugelassen worden.

Die Staatsanwälte gehen jetzt davon aus, dass die Camorra, der neapolitanische Arm der Mafia, hinter dem Ausschluss Pantanis steckt. Zeugen berichten von Drohungen gegen Pantani, die Gazzetta dello Sport schrieb am Freitag: "Das organisierte Verbrechen hatte beschlossen, dass Pantani nicht Mailand erreichen sollte." In die Affäre sei auch der bekannte Mafia-Boss Renato Vallanzasca verwickelt. Dieser soll jetzt von den Staatsanwälten befragt werden.

Ski alpin, Weltcup: Der Internationale Skiverband (FIS) hat am Freitag nach einer Schneekontrolle auf dem Rettenbachferner Grünes Licht für den alpinen Weltcup-Auftakt in Sölden gegeben. Dort stehen zum Start der WM-Saison am 25. und 26. Oktober die Riesentorläufe für Frauen und Männer auf dem Programm.

Tennis, ATP: Tennisprofi Matthias Bachinger steht erstmals seit mehr als zwei Jahren wieder im Viertelfinale eines ATP-Turniers. Der 27 Jahre alte Münchner setzte sich im Achtelfinale der mit 593 705 Euro dotierten Veranstaltung in Stockholm 7:6 (7:3), 6:7 (4:7), 6:3 gegen den an Nummer fünf gesetzten Argentinier Leonardo Mayer durch. Bachingers nächster Gegner ist der Franzosen Adrian Mannarino, der den Ukrainer Alexander Dolgopolow (Nr. 4) ausschaltete. Der Münchner, die Nummer 203 der Weltrangliste, hatte zuletzt Anfang Juli 2012 im kroatischen Umag im Viertelfinale eines ATP-Turniers gestanden und seitdem überwiegend auf der zweitklassigen Challenger-Tour gespielt.

Benjamin Becker hat derweil beim ATP-Turnier in Wien seine Erfolgsserie fortgesetzt und feiert in der österreichischen Hauptstadt nun eine Premiere. Nach dem mühelosen 6:3, 6:3 am Donnerstag im Achtelfinale gegen den Niederländer Robin Haase trifft der 33-Jährige aus Orscholz am Freitag in der Runde der letzten Acht erstmals auf der ATP-Tour auf Philipp Kohlschreiber. Der Augsburger hatte bereits am Mittwoch das Viertelfinale erreicht. Ebenfalls den Weg ins Viertelfinale schaffte Jan-Lennard Struff. Der 24-jährige Warsteiner setzte sich knapp gegen den Ukrainer Sergej Stachowski mit 7:6 (8:6), 2:6, 7:6 (7:3) durch und behielt auch im dritten Aufeinandertreffen mit dem Weltranglisten-62. eine tadellose Bilanz. In der nächsten Runde wartet nun London-Olympiasieger Andy Murray (Großbritannien/Nr. 2).

Bahnrad, EM: Kristina Vogel (Erfurt) und Miriam Welte (Kaiserslautern) haben bei der Bahnrad-EM im französischen Übersee-Département Guadeloupe den Titel verpasst. Die Weltmeister und Olympiasieger im Teamsprint unterlagen nach 44,623 Sekunden knapp den Russinnen Jelena Breschniwa und Anastasia Woinowa (44,341) und warten weiter auf ihren ersten EM-Triumph. Bronze ging an die Niederlande. Bereits im vergangenen Jahr hatten sich Vogel/Welte im niederländischen Apeldoorn mit Silber begnügen müssen. Die deutschen Teamsprinter gewannen dagegen zum fünften Mal nacheinander EM-Gold. Robert Förstemann (Gera), Tobias Wächter (Düsseldorf) und Joachim Eilers (Chemnitz) setzten sich im Finale gegen Frankreich durch, Platz drei sicherte sich Russland.

Handball, Champions League: Titelverteidiger SG Flensburg-Handewitt ist in der Handball-Champions-League auf bestem Wege in Richtung Achtelfinale. Die Norddeutschen lösten ihre Pflichtaufgabe beim noch punktlosen Istanbuler Klub Besiktas Mogaz HT weitestgehend souverän und siegten 27:20 (11:11). Es war der dritte Flensburger Sieg im vierten Spiel. Die SG erwischte den deutlich besseren Start und lag nach zehn Minuten 5:1 in Führung, die Türken glichen allerdings und gestalteten die Partie bis zur Pause ausgeglichen. Nach dem Seitenwechsel zog Flensburg gestützt auf den starken Keeper Mathias Andersson an und siegte verdient. Ex-Nationalspieler Holger Glandorf war mit sieben Treffern erfolgreichster Werfer der Gäste.

Radsport, Doping: Nach den überführten Iglinskiy-Brüdern steht mit Ilja Dawidenok ein dritter Profi des kasachischen Astana-Teams unter Dopingverdacht. Eine bei der Tour de l'Avenir Ende August genommene Probe des Kasachen habe einen überhöhten Wert für anabole Steroide ergeben, teilte der Radsport-Weltverband UCI am Donnerstag mit. Der Fahrer ist vorläufig suspendiert und hat nun noch das Recht, die Analyse der B-Probe zu verlangen. Da bereits zuvor Maxim und Valentin Iglinskiy positiv getestet worden waren, erklärte die UCI, dass ihre Lizenzierungskommission nun das Management und die Anti-Doping-Bemühungen des Astana-Teams untersuchen werde. Weltverbands-Chef Brian Cookson hatte einen möglichen Ausschluss des Astana-Rennstalls für 2015 bereits angedeutet.

Volleyball, Bundesliga: Vorjahresfinalist VfB Friedrichshafen hat mit einem klaren Auswärtssieg die neue Saison der Volleyball-Bundesliga eröffnet. Der zwölfmalige deutsche Meister gewann am Donnerstagabend bei der VSG Coburg/Grub 3:0 (25:20, 25:22, 25:11). Das Team von Erfolgstrainer Stelian Moculescu hatte nach einem ausgeglichenen zweiten Satz im dritten Durchgang endgültig die Gegenwehr der Heimmannschaft gebrochen. "Wir müssen uns in einigen Bereichen noch verbessern", sagte Moculescu. Am Samstag startet der Meister Berlin Volleys bei den Cloud&Heat Volleys Dresden in die Spielzeit.

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