Bundestrainer Christian Wück setzt bei der Europameisterschaft in der Schweiz auf Ann-Katrin Berger als Nummer eins im Tor der deutschen Fußballerinnen. Die 34-Jährige vom US-Klub Gotham FC, die im Vorjahr bei den Olympischen Spielen in Paris maßgeblich am Gewinn der Bronzemedaille beteiligt war, erhält den Vorzug vor ihren jüngeren Konkurrentinnen. Für den kommenden Lehrgang wurden auch Stina Johannes, 25, von Eintracht Frankfurt und Rafaela Borggräfe, 25, vom SC Freiburg nominiert.
Berger werde jetzt Spielzeit bekommen zur Vorbereitung auf die Aufgabe, sagte Wück, der die Torhüterin schon beim Lehrgang im Februar informiert hatte. Die Entscheidung zu ihren Gunsten sei „aufgrund ihrer Erfahrung auf und neben dem Platz gefallen. Sie strahlt die Sicherheit aus, für die die jungen Torhüterinnen vielleicht noch etwas länger brauchen“. Er hoffe, dass Berger „den Weg, den sie bei Olympia begonnen hat, bei der EM fortsetzen kann“. Bislang hatte Wück das Rennen um die Nummer eins im deutschen Tor offengelassen und allen Torhüterinnen Spielzeit gewährt

Deutsches Nationalteam in der Nations League:Die Suche nach der neuen Nummer 1
Eine Kapitänin hat Christian Wück benannt, nun muss der Bundestrainer sich noch auf eine Stammtorhüterin festlegen. Vier Monate vor der EM hat er die Wahl zwischen Erfahrung und einem Generationenwechsel – und muss mit kurzfristigen Ausfällen umgehen.
Für die Nations-League-Duelle mit Schottland nominierte der Bundestrainer außerdem eine Debütantin und vier Rückkehrerinnen. Franziska Kett, 20, vom Meister FC Bayern München wurde erstmals in das 23er-Aufgebot der deutschen Fußballerinnen berufen. Dazu kehren Paulina Krumbiegel (Juventus Turin), Sydney Lohmann (Bayern München), Cora Zicai und Rafaela Borggräfe (beide SC Freiburg) in den Kader zurück.
Bei Angreiferin Kett lobte der Trainer ihre „Dynamik“ und Explosivität: „Mit ihren Fähigkeiten trauen wir ihr den Schritt in die Nationalmannschaft zu und sind davon überzeugt, dass sie über 90 Minuten Leistung auf höchstem Niveau abrufen kann“, sagte Wück bei der Nominierung am Dienstag. Nicht im Kader stehen Rebecca Knaak (Manchester City) sowie Kathrin Hendrich (VfL Wolfsburg), die jeweils an einer Oberschenkelverletzung laborieren.
Beim achtmaligen Europameister steht alles unter dem Eindruck der EM in der Schweiz. Wück hatte kürzlich betont, dass noch viel Arbeit vor dem Team liege. „Ich hätte mir schon gewünscht, dass wir ein bisschen weiter wären“, sagte der 51-Jährige der Sportschau. Als größte Herausforderung bezeichnete der Bundestrainer das Thema Stabilität. Auf dem Weg zur EM (2. bis 27. Juli) trifft die DFB-Auswahl in der Nations League nun in Dundee (4. April, 20.35 Uhr, ZDF) und in Wolfsburg (8. April, 17.45 Uhr, ARD) zweimal auf Schottland.
Das deutsche Aufgebot
Tor: Ann-Katrin Berger, Stina Johannes, Rafaela Borggräfe
Abwehr: Sara Doorsoun, Giulia Gwinn, Franziska Kett, Sophia Kleinherne, Paulina Krumbiegel, Sarai Linder, Janina Minge
Mittelfeld/Angriff: Jule Brand, Klara Bühl, Selina Cerci, Sara Däbritz, Linda Dallmann, Laura Freigang, Giovanna Hoffmann, Sydney Lohmann, Sjoeke Nüsken, Lea Schüller, Alara Sehitler, Elisa Senß, Cora Zicai
Auf Abruf: Nicole Anyomi, Pauline Bremer, Vivien Endemann, Lisanne Gräwe, Kathrin Hendrich, Melissa Kössler, Ena Mahmutovic, Shekiera Martinez, Felicitas Rauch, Carolin Simon, Carlotta Wamser, Pia-Sophie Wolter.