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Deutsche Nationalmannschaft:Ter Stegen über Neuer: "Wir reden jeden Tag"

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Herausforderer Marc-André ter Stegen sieht sein Verhältnis zu DFB-Stammkeeper Manuel Neuer trotz der jüngsten Torwartdebatte als unbelastet an. "Es gibt keine Diskussion, keinen Streit, keinen Moment, wo wir sagen: Wir müssen unbedingt sprechen. Wir reden jeden Tag und haben ein gutes, professionelles Verhältnis", sagte ter Stegen am Dienstag in Dortmund. Über die Attacken von Bayern-Präsident Uli Hoeneß, der ihm vorwarf, mit Manuel Neuer einen "tadellosen Sportsmann zu beschädigen", sagte ter Stegen, er würde sich darüber keine Gedanken machen.

In Dortmund wird der Torwart des FC Barcelona am Mittwoch (20.45 Uhr/Liveticker SZ.de) gegen Argentinien die von Bundestrainer Joachim Löw versprochene Bewährungschance im deutschen Tor erhalten. "Das wird ein ordentliches Brett", sagte ter Stegen über den Gegner, der jedoch ohne seinen gesperrten Klubkollegen Lionel Messi antreten wird. "Es wäre schön, gegen ihn zu spielen. Aber manchmal ist es auch gut, wenn es nicht passiert", sagte ter Stegen und lächelte verschmitzt. Löw gab außerdem Niklas Stark von Hertha BSC und Luca Waldschmidt vom SC Freiburg eine Einsatzgarantie.

Mit Blick auf die EM 2020, für die Löw Neuer bereits eine Stammplatzgarantie gegeben hatte, hat seinen Konkurrent "einen Vorteil", meinte der 27-Jährige: "Für mich gilt es, bestmögliche Leistungen zu zeigen, mich zu beweisen, um ihm die Entscheidung so schwer wie möglich zu machen. Jeder will um seinen Platz kämpfen."

Perspektivisch wolle er aber "alles dafür geben, dass ich die Nummer 1 werde, das ist mein persönliches Ziel. Aber das hat nichts mit anderen zu tun. Über allem steht das gemeinsame Ziel, das ist ein erfolgreiches Turnier", sagte ter Stegen. Löw sagte, für ihn sei die Torhüterfrage "das kleinste Problem", da er zwei hervorragende Torhüter habe. Aber die Situation sei intern klar, er sehe kein Problem zwischen Neuer und ter Stegen.

Die allgemeine Personalsituation verschärft sich dagegen weiter. Nach bereits zehn verletzungsbedingten Absagen können auch der Leipziger Timo Werner (grippaler Infekt), der Leverkusener Jonathan Tah (Erkältung) und Ilkay Gündogan von Manchester City (Muskelblessur) nicht mitwirken. Damit stehen Löw insgesamt 13 Akteure nicht zur Verfügung. "So viel Absagen hat es in der Vergangenheit selten oder noch nie gegeben", bemerkte der Bundestrainer.

Fraglich ist zudem der Einsatz von Marco Reus. Der 30 Jahre alte Dortmunder plagt sich mit Knieproblemen. "Es ist nichts Strukturelles und Bedenkliches. Er wird das Abschlusstraining mitmachen. Dann wird man sehen, ob es Sinn macht, ihn einzusetzen", erklärte Löw. Werner soll am Mittwoch in Dortmund anreisen und dann in die Vorbereitung auf das EM-Qualifikationsspiel am Sonntag in Tallinn gegen Estland einsteigen. Auch bei Gündogan hat Löw für Estland noch Hoffnungen.

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