Nationalmannschaft:"Wir können keine Rücksicht mehr nehmen"

DFB: Bundestrainer Joachim Löw in Düsseldorf beim Training der Nationalmannschaft

Bundestrainer Joachim Löw in Düsseldorf

(Foto: Federico Gambarini/dpa)

Bundestrainer Löw fordert endlich wieder "gute Ergebnisse" von seiner Nationalelf - und freut sich auf Uli Hoeneß als neuen TV-Experten.

Joachim Löw fordert von seinen Spielern zum Start des Länderspieljahres 2021 eine Reaktion auf die jüngste 0:6-Blamage in Spanien. "Wir wollen nicht nur mit guten Ergebnissen in die WM-Qualifikation starten, sondern uns positiv zeigen gegenüber den Fans, nachdem wir im November sehr schlecht aus dem Jahr rausgekommen sind", sagte der Bundestrainer einen Tag vor dem Heimspiel am Donnerstag (20.45 Uhr/RTL) in Duisburg gegen Island.

"Ich erwarte eine Reaktion aus der Mannschaft, dass wir alles in die Waagschale werfen", betonte Löw. Dabei sollen nicht nur die fußballerischen Akzente ins Spiel kommen. Das Team soll "auch das Kämpferische und Läuferische zeigen, dass wir eine leidenschaftliche Mannschaft sind, die verbissen um einen Sieg kämpft".

Für den nach der EM scheidenden Löw zählt nur das Turnier im Sommer - das soll sich auch personell zeigen. Gegen Island dürfte Löw auf die Bayern-Achse mit Manuel Neuer im Tor, Joshua Kimmich auf der Sechs, Leon Goretzka davor und Leroy Sané beziehungsweise Serge Gnabry auf den offensiven Außenpositionen setzen. İlkay Gündoğan übernimmt im Mittelfeld für den wegen einer Verletzung abgereisten Toni Kroos.

"Wir können keine Rücksicht mehr nehmen", betonte Löw vor dem Länderspiel-Dreierpack gegen Island, in Rumänien und gegen Nordmazedonien: "Jetzt heißt es, Punkte zu machen und sich möglichst gut einzuspielen, drei Siege einzufahren und eine Basis zu legen."

Löw freut sich auf Hoeneß' Analysen

Löw erklärte zudem, dass er nach der EM (11. Juni bis 11. Juli) keinen neuen Job annehmen wird. "Es ist nicht denkbar, aus einem Turnier rauszugehen und am nächsten Tag den Schalter umzulegen", sagte Löw. Zuletzt war über Angebote aus der Türkei und Spanien spekuliert worden. "Ich weiß nicht, was bei meinem Berater los ist. Ich will damit bis zur EM nicht konfrontiert sein. Für mich gilt volle Konzentration der EM", sagte Löw, der zuletzt betont hatte, dass seine "Trainerlaufbahn danach nicht vorbei sein" werde.

Auf die Analysen von Uli Hoeneß als neuen RTL-Experten freut sich der Bundestrainer laut eigener Aussage bereits. "Es ist natürlich sehr unterhaltsam, und es kann auch inhaltlich sehr gut sein, weil der Uli Hoeneß jemand ist, der 40, 50 Jahre in diesem Top-Bereich des Fußballs arbeitet", sagte Löw. Für die Zuschauer sei es "spannend", so Löw, "wie der Uli Hoeneß mit solchen Spielen umgeht, wie er sie analysiert". Deshalb sei die Verpflichtung des streitbaren Ehrenpräsidenten von Bayern München "natürlich eine klasse Sache".

"So ein Gesicht dürfen wir nie wieder zeigen", sagt Emre Can

Auch die Spieler äußerten sich am Mittwoch. Emre Can sieht die jüngste 0:6-Pleite in Spanien als zusätzliche Motivation für den Start ins Länderspieljahr 2021. "Wir müssen aus Fehlern lernen. So ein Gesicht dürfen wir nie wieder zeigen", erklärte der Defensivspieler von Borussia Dortmund: Der angekündigte Abschied von Bundestrainer Löw nach der EM im Sommer dürfe keine Rolle spielen, erklärte der 27-Jährige: "Uns Spielern ist es so gut wie egal. Wenn wir bei der EM spielen, haben wir immer Druck. Der Trainer ist auf jeden Fall sehr, sehr motiviert."

Can wird Löw nicht nur als Trainer in Erinnerung behalten. "Er ist ein wundervoller Mensch. Jeder hier beim DFB kann bestätigen, dass er ein wundervoller Mensch ist", sagte Can: "Schade, dass er geht." Alle wollen ihm eine "erfolgreiche EM zum Abschied schenken".

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