Die Nations League ist so etwas wie die freiwillige Steuererklärung unter den Fußballturnieren. Man sollte sie ernst nehmen – und wenn man es tut, bekommt man auch viel zurück. Aber sobald es konkret wird, ist die Versuchung, irgendwas anderes gerade wichtiger zu finden, doch zu groß: der Fernsehabend beziehungsweise die Belastungssteuerung oder die Überlegung, vielleicht doch mal den Rechtsverteidiger auf links zu testen. Der Bundestrainer Joachim Löw sagte mal, die Ergebnisse in der Nations League seien ihm „nicht ganz so wichtig“, und das „ganz so“ konnte man ihm aus dem Satz herausstreichen, ohne sich eine Gegendarstellung einzufangen. Dem Bundestrainer Hansi Flick waren die Ergebnisse dann zwar wichtiger, aber sie wurden nicht unbedingt besser. Julian Nagelsmann hat es nun tatsächlich als erster Bundestrainer geschafft, das DFB-Team in die K.-o.-Runde dieses neuen Turniers zu führen, das auch schon drei Austragungen hinter sich hat. Wer alle Sieger aus dem Kopf nennen kann, schaut übrigens zu viel Fußball.
MeinungDFB-Team:Deutschland nimmt die Nations League endlich ernst – gut so
Kommentar von Martin Schneider
Lesezeit: 2 Min.

Der Wettbewerb wurde lange als lästige Pflicht und nicht als Chance wahrgenommen. Unter Julian Nagelsmann hat sich das geändert – es ist der nächste Schritt einer Weiterentwicklung.

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