Rafael Nadal hat das womöglich letzte Spiel seiner eindrucksvollen Tennis-Karriere klar verloren. Der 22-malige Grand-Slam-Turniersieger musste sich beim Davis-Cup-Finalturnier in Malaga im Viertelfinale gegen die Niederlande Botic van de Zandschulp mit 4:6, 4:6 geschlagen geben und konnte dabei zu keinem Zeitpunkt an seine Glanzzeiten anknüpfen.
Nach 1:52 Stunden war die Partie im Palacio de Deportes José María Martín Carpena vorbei. Zwar bedeutet die Niederlage noch nicht das Aus für Spanien. Im zweiten Einzel gewann Carlos Alcaraz gegen Tallon Griekspoor, erst danach stand entscheidende Doppel an.Nach der Leistung gegen van de Zandschulp ist aber eher unwahrscheinlich, dass Nadal im Falle eines spanischen Weiterkommens noch mal zum Einsatz kommt. Zu sehr wurde deutlich, dass der 38-Jährige körperlich nicht mehr in der Lage ist, auf Topniveau zu agieren. „Er war besser als ich, mehr gibt es nicht zu sagen. Es ist jetzt ja nicht mehr nötig, viel zu analysieren“, sagte Nadal im Anschluss an die Partie, wurde dann aber doch deutlich: „Wenn ich der Teamkapitän wäre, würde ich mich wahrscheinlich auswechseln - vermutlich war das mein letztes Spiel.“
Schon bevor Nadal den Centre Court überhaupt betreten hatte, hallten erste „Rafa, Rafa“-Rufe durch die Arena. Bei der Vorstellung des Mallorquiners brandete ohrenbetäubender Jubel auf, Nadal hatte schon zu diesem Zeitpunkt sichtlich mit seinen Emotionen zu kämpfen. Die Augen der spanischen Tennislegende wurden feucht, als die Nationalhymne erklang.
Auch während des Spiels trieben die spanischen Fans Nadal immer wieder an. Und die langjährige Nummer eins der Welt konnte jede Unterstützung gebrauchen. Seit seinem Zweitrunden-Aus bei den Olympischen Spielen in Paris gegen den Serben Novak Djokovic hatte der 38-Jährige kein offizielles Match mehr bestritten. Und diese fehlende Spielpraxis wurde von Beginn an deutlich.