Wer in den Siebzigerjahren sein Herz an Werder Bremen verlor, verlor es zuallererst an Werder Bremens Torwart. Die Grün-Weißen liefen damals zwischenzeitlich in Blau auf, waren aber die grauesten Mäuse, die man sich nur vorstellen konnte. Mittelfeld, unteres Mittelfeld, in den Siebzigern wurde Werder in der Tabelle dauernd Elfter. Der Torwart allerdings stach heraus. Dieter Burdenski, so effektiv wie elegant: Sogar im Trikot mit dem Werbeaufdruck der Fischkonservenfirma „Norda“ sah er klasse aus. Deutschland war Torwartland, in der Nationalmannschaft regierte Sepp Maier, dahinter gab es von Norbert Nigbur über Rudi Kargus und Bernd Franke viele Topkeeper. Aber Burdenski, genannt Budde, hatte bei den schwer mittelmäßigen Bremern über Jahre derart überzeugt, dass es zeitweise so schien, als würde er den überlebensgroßen Bayern Maier irgendwann im Nationalteam ablösen können.
Nachruf auf Dieter Burdenski:Der Herzensbremer
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Dieter Burdenski war am ehesten das, was man ein „Kind des Fußballs“ nennt. 444 Mal spielte er für Werder in der Bundesliga, auch dann noch, als er in einer Saison mal 93 Gegentreffer kassierte. Nachruf auf einen, der trotzdem immer souverän blieb.
Von Holger Gertz
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