Nach Vergewaltigungsvorwürfen:Ronaldo spielt - und trifft

Premier League - Manchester United v Newcastle United

José Mourinho verzweifelt während des Spiels Manchaster United gegen Newcastle.

(Foto: Carl Recine/Reuters)

Cristiano Ronaldo erzielt nach den Vergewaltigungsvorwürfen einer US-Amerikanerin gegen ihn ein Tor für Turin. Er selbst bestreitet die Vorwürfe. Die Sponsoren beobachten die Situation.

Die Sponsoren sind besorgt, die Juve-Aktie stürzt an der Börse ab, doch der Fußballer Cristiano Ronaldo scheint sich von den erneuten Vergewaltigungsvorwürfen gegen ihn erst einmal nicht beirren zu lassen: Der portugiesische Europameister lief am Samstag im Punktspiel der Serie A bei Udinese Calcio für Italiens Rekordmeister Juventus Turin auf und erzielte den Endstand beim 2:0 (2:0)-Erfolg seines Teams.

Rodrigo Bentancur hatte Turin kurz zuvor per Kopfball in Führung gebracht (33.). Der deutsche Nationalspieler Emre Can kam zur Halbzeit ins Spiel, 2014er-Weltmeister Sami Khedira fehlte verletzungsbedingt. Juve feierte durch den Sieg den achten Sieg im achten Ligaspiel und ist nur noch zwei Siege von der Einstellung des Startrekords des AS Rom entfernt.

Die Amerikanerin Kathryn Mayorga wirft Ronaldo vor, sie 2009 vergewaltigt zu haben. Ihr Anwalt hat bei einem Distriktgericht in Las Vegas eine Zivilklage gegen den Profi eingereicht. Der 33-Jährige bestritt die Vorwürfe via Twitter am Mittwoch vehement, dennoch äußerten einige seiner Sponsoren Bedenken. Der US-Sportartikelhersteller Nike etwa kündigte an, die Situation weiterhin genau zu beobachten. Der Aktienkurs von Ronaldos Klub Juventus stürzte um knapp zehn Prozent ab auf knapp 1,19 Euro.

Zwei Sponsoren Ronaldos beobachten die Situation

Und auf der internationalen Bühne macht sich Ronaldo weiter rar. Die portugiesische Nationalmannschaft muss auch in den kommenden vier Spielen im Herbst auf ihr Aushängeschild verzichten. Das hatte Nationaltrainer Fernando Santos am Donnerstag bekannt gegeben. Konkrete Gründe für Ronaldos Fernbleiben nannte Santos nicht. Die Entscheidung sei nach einem Gespräch mit Ronaldo und Verbandspräsident Fernando Gomes gefallen.

Am Montag hatte die Polizei in Las Vegas neue Untersuchungen gegen den 33-Jährigen angekündigt. Während sich also in den USA ein juristisches Nachspiel anbahnt, haben zwei prominente Sponsoren des fünfmaligen Weltfußballers ihre Bedenken geäußert. Der US-Sportartikelriese Nike, der seit 2016 einen geschätzt eine Milliarde Dollar (rund 870 Millionen Euro) schweren Werbevertrag mit "CR7" hat, erklärte, man sei "tief besorgt über die beunruhigenden Vorwürfe". Man werde die Situation "weiterhin genau beobachten", sagte ein Nike-Sprecher der französischen Nachrichtenagentur AFP.

Auch der amerikanische Videospielentwickler EA Sports sprach in einer Mitteilung von einer "beunruhigenden Situation. Wir erwarten von unseren Botschaftern des Spiels, sich in einer Art und Weise zu verhalten, die zu den Werten von EA passt". Ronaldo ist neben dem Brasilianer Neymar die Coverfigur des weltweit erfolgreichen Videospiels FIFA 19, das Ende September erschienen ist.

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