Süddeutsche Zeitung

Unfall von Felix Neureuther:Schleudertrauma, Bänderzerrung, geprellte Rippen

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Skirennfahrer Felix Neureuther hat bei der Anreise zu den Olympischen Spielen zusammen mit seiner Freundin Miriam Gössner einen Autounfall - und erleidet leichte Verletzungen. Den Flug nach Sotschi verpasst Neureuther. Zudem ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen Unfallflucht.

Wegen eines Autounfalls hat Ski-Rennläufer Felix Neureuther am Freitagmorgen seinen Flug zu den Olympischen Spielen verpasst und wird erst am Samstag nach Sotschi reisen. Der Partenkirchner zog sich ersten Untersuchungen zufolge ein Schleudertrauma und eine Zerrung des Bandapparates zu. Das teilte der Deutsche Skiverband (DSV) am Freitagnachmittag nach einer Kernspintomographie in der Praxis von Dr. Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt in München mit.

Die Untersuchungen ergaben keine Hinweise auf Knochen-Verletzungen. Über mögliche Auswirkungen der Verletzung auf Neureuthers ersten Start im Riesenslalom am kommenden Mittwoch machte der DSV keine Angaben.

"Es geht mir den Umständen entsprechend gut", sagte Neureuther, der auf seiner Anreise zum Flughafen in München auf der Autobahn A95 zwischen Garmisch-Partenkirchen und München bei Blitzeis ins Schleudern gekommen.

DSV-Cheftrainer Charly Waibel sagte der ARD: "Das Gemeine am Schleudertrauma ist, dass es sich oft erst in den nächsten Tagen entwickelt. Wir müssen nach wie vor abwarten."

Nach Angaben der zuständigen Polizeiinspektion Weilheim saß Neureuthers Freundin Miriam Gössner mit im Auto. Die Biathletin, die wegen ihrer Rückenverletztung in Sotschi nicht am Start ist, rief anschließend die Polizei in Garmisch-Partenkirchen an, um den Unfall zu melden.

Neureuther droht nun ein Verfahren wegen Unfallflucht. Die Polizei und die Staatsanwaltschaft München II nahmen am Freitag Ermittlungen wegen "unerlaubten Verlassens des Unfallortes" auf. Dies bestätigte ein Sprecher des zuständigen Polizeipräsidiums Rosenheim dem sid. Er ergänzte, Ermittlungen würden automatisch eingeleitet, sobald ein Fremdschaden entstanden sei. Das Gesetz schreibe darüber hinaus vor, dass der Unfallverursacher die Polizei umgehend zu informieren habe.

Neureuther aber eilte weiter zum Flughafen. Er hätte am Freitagmorgen um sieben Uhr Richtung Sotschi fliegen sollen, entschied sich aber auf Anraten seiner Trainer dazu, nach der Aufgabe seines Gepäcks in die Münchner Innenstadt zu Müller-Wohlfahrt zu fahren.

Neureuthers erster Start ist für den 19. Februar geplant (Mittwoch, Riesenslalom). Der Slalom zum Abschluss der alpinen Wettbewerbe wird am 22. Februar (Samstag) ausgetragen.

Er gilt neben Maria Höfl-Riesch, die bereits Gold in der Super-Kombination holte, als die große Medaillenhoffnung der deutschen Skifahrer bei Olympia. Neureuthers größter Konkurrent, der Österreicher Marcel Hirscher schickte über Twitter Genesungswünsche.

Chef de Mission Michael Vesper ist zuversichtlich, dass Neureuther mitfahren kann. "Seinem Start bei den vorgesehenen Wettbewerben steht aus gegenwärtiger Sicht nichts entgegen", sagte Vesper. Neureuther könne seinen Traum, an den Olympischen Winterspielen in Sotschi teilzunehmen, "aller Voraussicht nach wahr machen".

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