Nach Schiedsrichter-Attacke:Neun Spiele Sperre für Galatasaray-Coach

Galatasaray's coach Terim reacts during their Champions League quarter-final second leg soccer match against Real Madrid in Istanbul

21.000 Euro Strafe und neun Spiele Sperre: Gala-Coach Fatih Terim. 

(Foto: REUTERS)

Wegen Beschimpfung eines Referees muss Istanbuls Trainer lange zuschauen - jetzt könnte ihn eine Frau ersetzen. Tennisspielerin Annika Beck erreicht das erste WTA-Halbfinale ihrer Karriere. Ein junger deutscher Basketballer macht sich Hoffnungen auf die NBA. Tommy Haas scheitert beim Tennisturnier in Houston.

Sportnachrichten in Kürze

Galatasaray, Sperre: Der türkische Fußball-Meister muss in den kommenden neun Ligaspielen ohne seinen Trainer Fatih Terim auskommen. Türkischen Medienberichten zufolge wurde der 59-Jährige vom Disziplinarausschuss des Fußball-Verbandes TTF gesperrt, nachdem er am vergangenen Samstag im Spiel gegen den Tabellenletzten Mersin Idman Yurdu (3:1) den Schiedsrichter verbal attackiert hatte. Dazu muss der ehemalige Nationaltrainer eine Geldstrafe in Höhe von umgerechnet 21.000 Euro zahlen. Auch Terims Assistenztrainer Hasan Sas und Ümit Davala wurden mit Sperren für zwei beziehungsweise ein Spiel belegt. Galatasaray, das im Viertelfinale der Champions League an Real Madrid gescheitert war, hat Einspruch gegen die Strafen eingelegt. Sollte das Urteil bestätigt werden, könnte im Spiel bei Kardemir Karabükspor mit Duygu Erdogan erstmals eine Frau auf der Trainerbank sitzen. Die 24-Jährige Co-Trainerin und der brasilianische Torwarttrainer Claudio Taffarel wären die einzig noch verbliebenen Trainer des Tabellenführers.

Tennis, WTA-Turnier in Kattowitz: Annika Beck hat erstmals in ihrer Karriere bei einem WTA-Turnier das Halbfinale erreicht. Die 19-Jährige aus Bonn, die im vergangenen Jahr die French Open der Juniorinnen gewonnen hatte, zog bei der Sandplatz-Veranstaltung in Kattowitz durch ein 7:6 (7:1), 6:0 gegen Maria Elena Camerin (Italien) in die Vorschlussrunde ein. Dort trifft Beck auf die an Nummer zwei gesetzte Italienerin Roberta Vinci. Im hart umkämpften ersten Durchgang behielt die Deutsche im Tie-Break deutlich die Oberhand. Gleich zu Beginn des zweiten Satzes nahm die Nummer 74 der Weltrangliste ihrer Kontrahentin den Aufschlag ab, danach war die Gegenwehr gebrochen. Neben Beck waren bei der mit 235.000 Dollar (umgerechnet etwa 180.000 Euro) dotierten Veranstaltung auch Sabine Lisicki (Berlin) und Julia Görges (Bad Oldesloe) am Start. Beide scheiterten aber bereits in der ersten Runde.

Basketball, deutsches Talent: Dennis Schröder vom abstiegsbedrohten Bundesligisten Phantoms Braunschweig folgt den Spuren von Dirk Nowitzki und wird an der traditionsreichen Talentschau Nike Hoop Summit am 20. April in Portland teilnehmen. Das gab der Verein am Donnerstag bekannt. "Seine Teilnahme ist eine Auszeichnung für den Braunschweiger Basketball und das Jugendprogramm und ein großer Wunsch von Dennis, dem wir nicht im Weg stehen möchten", sagte Geschäftsführer Oliver Braun. Bei der Veranstaltung treffen die besten Nachwuchsspieler aus aller Welt auf die Top-Talente aus Amerika. Der 19-Jährige wird am kommenden Samstag im Spiel bei den Neckar Riesen Ludwigsburg noch zur Verfügung stehen und danach in die USA reisen. Schröder fehlt den Phantoms damit im Spiel bei den Walter Tigers Tübingen, das zeitgleich mit dem Hoop Summit stattfindet. Die Talentschau, bei der Nowitzki 1998 den Grundstein für seine NBA-Karriere gelegt hatte, findet seit 1995 jährlich statt.

Bundesliga, Transferplanungen: Der SC Freiburg steht vor einem Ausverkauf in der Offensive. Nach dem Wechsel von Jan Rosenthal zu Eintracht Frankfurt wird wohl auch dessen Mittelfeld-Kollege Daniel Caligiuri die Breisgauer im Sommer verlassen. Nach dpa-Informationen steht der 25-Jährige vor einem Transfer zum Ligakonkurrenten VfL Wolfsburg. Derweil soll Borussia Mönchengladbach für Offensiv-Allrounder Max Kruse rund 2,5 Millionen Euro überweisen. Die Borussia bestätigte am Donnerstag die Verpflichtung Kruses, der wie Caligiuri eine Ausstiegsklausel in seinem noch über das Saisonende hinaus laufenden Vertrag nutzt.

"Ich habe alles dazu gesagt, über die Marktmechanismen. Ich habe keine Lust mehr, darüber zu reden", erklärte SC-Trainer Christian Streich einen Tag vor dem Heimspiel am Freitag gegen Hannover 96, ohne die Personalien weiter zu kommentieren. Ebenfalls dank einer Klausel könnte mit Johannes Flum ein vierter Profi Freiburg verlassen. Der Mittelfeldspieler bestätigte dem kicker ein Interesse aus Frankfurt. "Ob ich möchte oder nicht, ist aber überhaupt noch nicht entschieden", sagte Flum. Als Verstärkung für die kommende Saison sind die Freiburger offenbar am Mönchengladbacher Stürmer Mike Hanke interessiert. Dessen Berater Lars-Wilhelm Baumgarten bestätigte Gespräche mit dem SC.

Formel 1, China: Sebastian Vettel hat im ersten Freien Training zum Großen Preis von China den vierten Platz belegt. Der Weltmeister war am Freitag in seinem Red Bull mehr als eine Sekunde langsamer als Nico Rosberg. Der Wiesbadener, der im vergangenen Jahr seinen ersten Erfolg in der Formel 1 in Shanghai feiern konnte, legte im Mercedes mit 1:36,717 Minuten die erste Bestzeit des Tages hin vor seinem Teamkollegen Lewis Hamilton. Auf dem dritten Platz landete Vettels Stallnachbar Mark Webber. Der Gräfelfinger Adrian Sutil kehrte auf dem 5,451 Kilometer langen Shanghai International Circuit als Achter zurück an die Box. Sauber-Neuzugang Nico Hülkenberg belegte bei rund 19 Grad auf trockener Strecke Platz 14. Für Vettels Dauerrivale Fernando Alonso reichte es im Ferrari zu Rang fünf. Kurz vor Ende des ersten Trainings erlebte Sergio Perez eine kleine Schrecksekunde. Der mexikanische McLaren-Neuzugang landete an der Boxeneinfahrt im Reifenstapel, konnte aber wohlbehalten wieder aus seinem Wagen steigen. Die chinesischen Fans durften sich über den Einsatz von Lokalmatador Ma Qinghua freuen. Der 25-Jährige ersetzte im Caterham Charles Pic. Ma wurde aber Letzter.

Tennis, Männer: Der an Nummer zwei gesetzte Tennisprofi Tommy Haas erlebte in seinem Auftaktmatch beim ATP-Turnier in Houston/Texas eine herbe Enttäuschung. Zwei Wochen nach seinem Halbfinaleinzug in Miami und dem Sieg über Branchenführer Novak Djokovic unterlag der Weltranglisten-14. dem Litauer Ricardas Berankis (77.) im Achtelfinale in knapp 75 Minuten mit 3:6, 3:6. In der ersten Runde hatte der gebürtige Hamburger, der 2004 in Houston triumphiert hatte, ein Freilos. Der 35 Jahre alte Haas war der einzige deutsche Teilnehmer an der mit 455.775 Dollar dotierten Konkurrenz.

Premier League, Torlinientechnik: Die Premier League hat sich für das Hawk-Eye-System als Torlinientechnik und damit gegen den deutschen Fifa-Partner GoalControl entschieden. Ab der kommenden Saison wird die englische Fußball-Liga mit der Technologie des japanischen Großkonzerns Sony über Tor oder nicht Tor entscheiden. Einem entsprechenden Vorschlag der Liga stimmten die Vorsitzenden der 20 Erstligaklubs bei einem Treffen in London am Donnerstag zu. Das Hawk-Eye-System kommt aus dem Tennis. Sieben Hochgeschwindigkeitskameras werden das Spielgeschehen in den englischen Stadien aus verschiedenen Winkeln aufnehmen. Ein Computer berechnet aufgrund dieser Bilder die Position des Balles und sendet ein Signal an den Schiedsrichter. 2007 unterstützte die Premier League die Entwicklung des Systems mit Startkapital, seit dem Verkauf der Firma an Sony gibt es aber keine Geschäftskontakte mehr. Ein technisch ähnliches System produziert auch die Firma GoalControl aus Würselen, die Anfang April von der Fifa den Zuschlag für den ConfedCup im Sommer und damit vermutlich auch für die Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien bekommen hatte.

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