Nach der WM:Was gucken wir jetzt?

Die WM ist vorbei, das allabendliche Fußballpogramm abgesetzt. Doch es stehen viele sportliche Großereignisse an, die die WM schlicht aus dem Bewusstsein verdrängt hatte. Eine Gedächtnishilfe.

Lena Jakat

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Pünktlich zum allgemeinen Sommerloch droht auch der passionierte Sofasportler im großen schwarzen Nichts zu versinken. Die WM ist vorbei, das allabendliche Fußballpogramm abgesetzt. Doch es stehen viele sportliche Großereignisse an, die die WM schlicht aus dem Bewusstsein verdrängt hatte. Eine Gedächtnishilfe in Bildern. U-20-WM der Frauen, 13. Juli bis 1. August in Deutschland Nach der WM ist vor der WM: Die Mannschaft um Mittelfeldspielerin Selina Wagner (rechts, mit der Japanerin Yuria Obara) will es noch ein bisschen besser machen als die Männer in Südafrika und im Finale am 1. August in Bielefeld den Pokal holen. Zuletzt erreichten die deutschen Nachwuchsspielerinnen ebenfalls den undankbaren dritten Platz: Im kleinen Finale der WM 2008 in Chile setzten sie sich mit 5:3 gegen Frankreich durch. Die DFB-Auswahl trifft in der Gruppenphase auf Costa Rica (4:2), Kolumbien und Frankreich. Gespielt wird in Bochum, Dresden, Augsburg und Bielefeld - außer den Ostwestfalen auch Gastgeber der Frauen-Weltmeisterschaft im nächsten Jahr. Für die weniger reisefreudigen Fans übertragen Eurosport und sein Tochterkanal Eurosport 2 die meisten Partien.

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U 19-EM, 18. bis 30. Juli in der Normandie Und wer dann von Fußball immer noch nicht genug hat, der kann den Frankreich-Urlaub mit ein bisschen Nachwuchsfußball anreichern. Die deutsche Junioren-Elf um Stümer Marcos Alvarez, der in der vergangenen Saison seinen ersten Profivertrag beim Bundesligisten Eintracht Frankfurt unterzeichnete, ist allerdings nicht dabei. Die Mannschaft schied schon in der Eliterunde zwischen Qualifikation und Gruppenphase aus: Gegen die frischgekürte Vizeweltmeisternation Holland unterlagen die Deutschen mit einem vernichtenden 0:3. In der Endrunde in der Normandie stehen sich die Nachwuchsteams aus Österreich, England, Frankreich, Holland, Kroatien, Italien, Spanien und Portugal gegenüber.

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EM Fechten, 17. bis 22. Juli in Leipzig Am Degen verteidigt die Olympiasiegerin und amtierende Europameisterin Britta Heidemann (rechts) ihren Titel, am Florett kommt Goldmedaillengewinner Benjamin Kleinbrink in Leipzig zum Zug. Was Freunde weißer Westen und eleganter Beinarbeit besonders erfreuen dürfte: Die Tickets zur Europameisterschaft im eigenen Land sind schon ab fünf Euro zu haben.

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EM American Football, 23. bis 31. Juli in Frankfurt am Main Mit dem Bundesadler auf dem Helm tritt die deutsche Nationalmannschaft zu Hause gegen Finnland, Frankreich, Großbritannien, Österreich und Schweden an. Zum neunten Mal ist die Auswahl aus den Vereinen der GFL (German Football League) dabei, zum zwölften Mal findet das Turnier der besten Mannschaften Europas statt. Der Trainerstab setzt - wie auch Fußball-Bundestrainer Joachim Löw - auf ein stark verjüngtes Team, das Deutschland zum zweiten EM-Titel nach 2001 verhelfen soll.

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EM Baseball, 23. Juli bis 1. August in Deutschland Bei der Europameisterschaft im eigenen Land hat das Baseball-Team von Trainer Greg Frady, dem Sportprofessor der Georgia State University, Gelegenheit zu beweisen, dass es sich seit den vierten Plätzen 2005 und 2007 in der europäischen Spitze etabliert hat. Zum Kern der Mannschaft gehören neben Martin Dewald (links) von den Heidenheimer Heideköpfen vor allem die Legionäre aus Regensburg. Drei Nationalspieler fehlen beim Turnier im eigenen Land, da sie als Profis in den USA unabkömmlich sind: Kai Gronauer, Donald Lutz und Max Kepler-Rozycki. In der Gruppe A trifft Deutschland unter anderem auf die Rekordmeister aus den Niederlanden: Sie holten bereits 20 Mal den EM-Titel - 30 Mal wurde er bislang vergeben.

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Leichtathletik-EM,  27. Juli bis 1. August in Barcelona Höher, schneller, weiter: Im spanischen Hochsommer wetteifern die besten Athleten Europas um neue Rekorde. Für den deutschen Leichtathletik-Verband tritt die Vize-Weltmeisterin aus dem vergangenen Jahr, Jennifer Oeser, bei den Mehrkämpfen an. In Barcelona muss sich die Siebenkämpferin in den Disziplinen 100 Meter Hürden, Hochsprung, Kugelstoßen, 200 Meter, 800 Meter, Weitsprung und Speerwerfen beweisen. Die Wettkämpfe werden im Olympiastadion der katalanischen Hauptstadt ausgetragen, wo 1992 bereits die Olympischen Sommerspiele stattfanden.

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WM Sportschießen, 29. Juli bis 11. August in München Nicht auf Tore, sondern auf Scheiben wird Anfang August in München geschossen - bei der 50. Weltmeisterschaft im Sportschießen. Zum Beispiel in den Disziplinen Luftgewehr, Gewehr, Pistole, Luftpistole, Schnellfeuerpistole und Wurfscheibenschießen treten Schützen aus aller Welt (hier im Bild: Olympiasieger und zweifacher Weltmeister Manfred Kurzer) gegeneinander an. Zur Eröffnung werden auch die Spitzen des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) in die Landeshauptstadt kommen: IOC-Präsident Jacques Rogge und Vize Thomas Bach haben ihren Besuch angekündigt - vielleicht eine gute Gelegenheit für die Bewerberstadt für die Olympischen Winterspiele 2018, sich von ihrer besten Seite zu zeigen.

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EM Turmspringen und Schwimmen, 4. bis 15. August in Ungarn (Budapest und Balatonfüred) Falls Sie Ihren Urlaub am Balaton verbringen, schauen Sie doch mal bei den Europäischen Meisterschaften im Schwimmen im offenen Wasser in Balatonfüred oder bei den anderen Wettbewerben in der Haupstadt Budapest vorbei. Im deutschen Kader treten unter anderem die Silbermedaillengewinner im Synchronspringen von Olympia 2008, Patrick Hausding und Sascha Klein, auf der Margareteninsel (Margitsziget) an. Nach einer erfolglosen Weltmeisterschaft will das deutsche Team an den Medaillenerfolg der EM 2006 anknüpfen: Damals holten die deutschen Turmspringer, ebenfalls in Ungarn, zweimal Gold, viermal Silber und einmal Bronze.

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Basketball-WM, 28. August bis 12. September in der Türkei Ob auch Deutschlands bekanntester Basketballspieler Dirk Nowitzki (rechts, bei der WM 2002) in der Türkei dabei sein wird, ist noch offen. Doch mit oder ohne Dirk Nowitzki: Fest steht, dass das Team um Trainer Dirk Bauermann an den Bronze-Erfolg von 2002 anknüpfen will. In der Gruppenphase trifft die deutsche Nationalmannschaft in Kayseri im zentraltürkischen Kappadokien auf Angola, Argentinien, Australien, Jordanien und Serbien. Keine einfache Gruppe: Serbien führt mit bislang fünf Titelgewinnen den WM-Medaillenspiegel an. Die deutsche Mannschaft holte im Turnier der Weltbesten bisher erst einmal den dritten Platz. Ihr größter Erfolg war der EM-Titel 1993 im eigenen Land.

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EM Wasserball, 29. August bis 11. September in Zagreb Zuletzt konnten die deutschen Wasserball-Herren (hier im Bild: Andreas Schlotterbeck, rechts, bei den Olympischen Spielen 2008) bei der EM vor 15 Jahren eine (Bronze-)Medaille erringen, bei den Damen liegt dieser Erfolg bereits 25 Jahre zurück. Gegen Serbien, Ungarn, Russland, Griechenland und Mazedonien wollen die deutschen Wasserballer nun endlich eine Trendwende herbeiführen. Bei den Olympischen Spielen in Peking blieb dem Team der Erfolg verwehrt: Nach drei Niederlagen und nur zwei Siegen schieden die Olympioniken um Schlotterbeck schon in der Vorrunde aus.

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