Nach Anfeindungen im Internet:Stefan Kießling lässt Facebook-Seite deaktivieren

Nach Anfeindungen im Internet lässt Phantomtorschütze Stefan Kießling seine Facebook-Seite deaktivieren. Der Stürmer hofft nun, dass sich die Situation beruhigt. Laut einem Medienbericht will 1899 Hoffenheim auf einen Einspruch gegen das Urteil des DFB-Sportgerichts verzichten.

Stefan Kießling, der Schütze des umstrittenen Phantomtores in der Fußball-Bundesliga, hat wegen zahlreicher Anfeindungen seine Facebook-Seite deaktivieren lassen. Dies bestätigte Meinolf Sprink, Kommunikationsdirektor von Bayer Leverkusen. Kießling hatte zuletzt etwa 110.000 Fans. Allerdings will der Bayer-Torjäger seine Facebook-Seite zu gegebener Zeit wieder fortführen.

In einem Interview mit dem Kölner Express deutete Kießling Bedrohungen durch Fans an. "Es war schon nicht sehr einfach. Ich habe sogar Briefe nach Hause bekommen" sagte der 29-Jährige. Auf Nachfrage, ob es sich dabei um Morddrohungen gehandelt habe, antwortete Kießling ausweichend: "Sagen wir es einmal so: Es war grenzwertig." In jedem Fall sei er "heilfroh, dass es zu Ende ist. Ich hoffe, dass sich jetzt die Situation beruhigt".

In Zukunft würde sich Kießling "so verhalten, wie ich es gesehen habe. Und gegen Hoffenheim habe ich nichts gesehen". Er glaubt jedoch, "dass es so etwas bei mir wohl nie mehr geben wird. So etwas werde ich nicht mehr erleben".

Der Bundesliga-Torschützenkönig äußerte derweil die Hoffnung auf das Verständnis der Fans: "Man muss jetzt abwarten, wie die Fans das wahrnehmen. Aber ich kann von mir aus behaupten: Ich habe mich überhaupt nicht verändert. Ich war, bin und werde immer fair und sportlich sein." Sein Phantomtor bald in jedem Jahresrückblick zu sehen "wird kein gutes Gefühl sein", betonte Kießling: "Aber damit muss ich leben."

Kießling hatte beim 2:1-Auswärtssieg am 18. Oktober in Sinsheim gegen 1899 Hoffenheim den Ball neben das Tor geköpft, von wo er durch ein Loch im Netz ins Tor flog. Das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hatte am Montag entschieden, dass das Spiel nicht wiederholt wird.

Die Kraichgauer haben bis Ende der Woche Zeit, um Berufung einzulegen. Nach Informationen der Bild-Zeitung will Hoffenheim jedoch auf einen Einspruch verzichten.

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