Muhammad Ali:"Ich bin der König der Welt! Ich habe die Welt erschüttert"

Das Wort als Waffe: Muhammad Ali nutzte jede Schwäche seiner Gegner, auch die Psyche. Er demütigte seine Rivalen, aber er verachtete sie nicht. Eine Auswahl seiner besten Zitate.

Von Jan Schmidbauer

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"Ich bin der König der Welt! Ich habe die Welt erschüttert." Wer so spricht, um dessen Selbstbewusstsein braucht man nicht besorgt zu sein. Der große Boxer Muhammad Ali, der nun im Alter von 74 Jahren gestorben ist, war extrem selbstbewusst. Wahrscheinlich, weil er oft, viel zu oft unterschätzt wurde - und es am Ende doch immer allen zeigte.

Dieses erste Zitat von Ali, es stammt aus dem Jahr 1964. Er hatte gerade gegen Sonny Liston gewonnen, den Weltmeister. Ein Jahr später war es Ali, der selbst als Weltmeister in den zweiten Kampf gegen Liston ging...

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...und wieder war es Ali, der siegte. Dieses Foto - es ist wohl das bekannteste von ihm - stammt von diesem Kampf. Ali brüllt den am Boden liegenden Liston an: "Komm hoch, du Penner."

Nach dem Kampf gab es sogar Gerüchte, der Kampf sei abgesprochen gewesen, weil keiner den entscheidenden Schlag von Ali gesehen hatte. Das Unscheinbare gehörte zu Alis Boxstil. Vor dem ersten Kampf gegen Liston sagte er: "Schwebe wie ein Schmetterling, stich wie eine Biene."

Muhammad Ali ist tot

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Ali sprach gern über seine Großartigkeit und übernatürliche Fähigkeiten: "Ich bin so schnell, als ich letzte Nacht das Licht in meinem Hotelzimmer ausgemacht habe, war ich im Bett, ehe es dunkel war." Sprüche, die an die Witze über den US-Superhelden-Schauspieler Chuck Norris erinnern. Aber das waren keine Witze und es lachte ja auch keiner. Vielleicht seine Gegner, aber nur solange, bis er sie wieder vermöbelte.

Boxing legend Muhammad Ali dies at the age of 74

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Alis Sprüche waren nicht plump dahergeplappert. Er wusste, was er tat. Das Wort war für ihn eine psychologische Waffe, die er immer wieder einsetzte und mit der er seine Gegner schon vorher fast zermürben konnte. Vor dem Kampf gegen Floyd Patterson im Jahr 1965 sagte er: "Ich werde ihn so übel schlagen, dass er einen Schuhanzieher braucht, um seine Mütze aufzusetzen."

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Das Wort als Waffe nutzte Ali aber nicht nur im Ring. Auch in der Öffentlichkeit polarisierte er mit seinen Äußerungen. Den Kriegsdienst bei der US Army verweigerte er mit den Worten: "Ich entferne mich nicht 10 000 Meilen von zu Hause, um beim Morden zu helfen und ein weiteres armes Land niederzubrennen, nur um die Dominanz der weißen Sklavenhalter gegenüber Leuten mit dunklerer Haut fortzusetzen."

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Ali war unbequem. Wegen seiner Weigerung zum Militär zu gehen verurteilte ihn ein Gericht zu fünf Jahren Haft. Er kam auf Kation frei, erhielt aber keine Lizenz mehr. Doch in den 1970ern kehrte er zurück. Und lieferte sich erneut verbale Duelle. Vor allem mit Joe Frazier, den er besonders übel beschimpfte.

Muhammad Ali ist tot

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"Frazier ist so hässlich, er sollte sein Gesicht der US-Wildlife-Behörde spenden." Und ein weiterer Gruß an einen seiner größten Rivalen: "Joe Frazier ist so hässlich, wenn er weint, kehren seine Tränen um und laufen an seinem Hinterkopf herunter."

Muhammad Ali ist tot

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Die Duelle mit Frazier waren auch politisch aufgeladen. Zwar waren es Kämpfe zwischen zwei Afroamerikanern. Doch Frazier war vor allem bei den weißen Bürgern beliebt. Und Ali demütigte ihn damit: "Jeder Schwarze, der sich für Frazier ausspricht" sei ein "Verräter", sagte Ali.

Ein Satz, den Ali vor dem "Thrilla in Manila" sagte, dem dritten großen Kampf gegen Frazier, zeigt, dass er seine großen Gegner dennoch für ihre Leistung respektierte. Das Wort war eine Waffe und sie sollte den Gegner schwer verletzen, aber nicht töten. Nach dem Sieg gegen Frazier sagte Ali über seinen Gegner: "I'm gonna tell ya, that's one helluva man, and God bless him." Frei übersetzt: "Ich sage es euch, er ist ein Wahnsinns-Mann. Gott schütze ihn."

Boxing legend Muhammad Ali died at age of 74

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Nach seiner Box-Karriere waren Alis Worte zwar zurückhaltender, zuweilen sehr nachdenklich, aber das Selbstbewusstsein verließ ihn nie. Über seine Karriere als Boxer sagte er einmal: "Ich werde das Kämpfen nicht vermissen, das Kämpfen wird mich vermissen."

Rumble in the Jungle

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Wer will ihm da schon wiedersprechen, heute, wo das Boxen seine großen Kämpfe nicht mehr hat. Wo niemand mehr nachts um drei seine Kinder weckt, weil es einen Kampf zu sehen gibt, über den die ganze Welt spricht. Ali sagte einmal: "Die Menschen begreifen nicht, was sie hatten, bis es weg ist. Wie Präsident Kennedy, es gab niemanden wie ihn. Wie die Beatles, es wird nie wieder etwas wie sie geben. Wie mein Elvis Presley. Ich war der Elvis des Boxens."

© SZ.de/cag
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