Süddeutsche Zeitung

Aus im DFB-Team:Thomas Müller ist "einfach sauer"

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Einen Tag nach seiner Ausbootung aus der Fußball-Nationalmannschaft hat sich 2014er-Weltmeister Thomas Müller mit harter Kritik am Deutschen Fußball-Bund (DFB) und an Bundestrainer Joachim Löw an die Öffentlichkeit gewandt.

"Ich war natürlich von der plötzlichen Entscheidung des Bundestrainers auch perplex gestern", sagte der 29 Jahre alte Angreifer des FC Bayern in einem Video, das er über seine Social-Media-Kanäle verbreitete. "Ein Bundestrainer muss sportliche Entscheidungen treffen. Absolut, das stelle ich auch überhaupt nicht in Frage", sagte er, um dann seine Kritik folgen zu lassen: "Allerdings, je länger ich drüber nachdenke, macht mich die Art und Weise, wie das Ganze abgelaufen ist, einfach sauer. Kein Verständnis habe ich vor allem für diese suggerierte Endgültigkeit der Entscheidung. Mats, Jérôme und ich sind immer noch in der Lage, auf Top-Niveau Fußball zu spielen. Wir haben gemeinsam mit dem DFB einen langen, intensiven und meist auch erfolgreichen Weg bestritten in den letzten Jahren."

"Ich war immer stolz, das DFB-Trikot zu tragen"

Nicht zuletzt die Art und Weise der Bekanntmachung stieß dem 100-maligen Nationalspieler sauer auf: "Und wenn dann, kurz nachdem wir von der Entscheidung vom Bundestrainer erfahren, dann vorgefertigte Statements seitens des DFB und des DFB-Präsidenten an die Presse rausgegeben werden, dann ist das einfach aus meiner Sicht kein guter Stil und hat mit Wertschätzung eben dann auch nichts zu tun."

An die Adresse der Fans erklärte Müller: "Ich war immer stolz, das DFB-Trikot zu tragen. Ich habe immer alles gegeben. Ich möchte mich bei euch für eure riesige Unterstützung bedanken. Es war eine unglaubliche Reise mit meinen 100 Länderspielen und vielen tollen, gemeinsamen Erlebnissen. Wer mich kennt, der weiß: Ich bin ein Kämpfer. Ich werde nach vorne schauen. Wir haben jetzt mit dem FC Bayern eine ganz heiße Saisonphase, in der wir noch um alle drei Titel mitspielen. Und in diesem Sinne möchte ich euch sagen: Das Spiel ist noch nicht aus."

Bundestrainer Löw hatte am Dienstag in München Müller, Mats Hummels und Jérôme Boateng informiert, dass sie in seinen Plänen keine Rolle mehr spielen. Vor Müller hatte sein Verein, der FC Bayern, die Entscheidung des Bundestrainers bereits kritisiert.

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