Mourinhos kurioses Interview:"Feuert mich doch"

Chelsea v Southampton - Barclays Premier League

Die nächste Niederlage mit Chelsea: José Mourinho.

(Foto: REUTERS)

Mourinho sieht sich als "besten Teammanager, den sie je hatten"

Nach der bitteren 1:3-Niederlage gegen den FC Southampton machte "The Special One" seinem Ruf wieder einmal alle Ehre. Eine einzige Frage ließ sich Trainer José Mourinho im Interview am Spielfeldrand stellen - seine Antwort dauerte sieben Minuten und umfasste Fragen an sich selbst, die übliche Schiedsrichter-Kritik, Angriffe gegen den nationalen Verband FA sowie das Angebot an den FC Chelsea, ihn zu entlassen. "Wenn der Klub mich feuern will, dann muss er das tun, ich laufe nicht davon. Feuert mich doch", sagte der Portugiese und schickte gleich eine Warnung hinterher: "Allerdings ist dies ein entscheidender Moment in der Geschichte des Vereins: Wenn sie mich entlassen, feuern sie den besten Teammanager, den sie je hatten."

Einen Rücktritt schloss Mourinho trotz des Absturzes auf den 16. Tabellenplatz aus. "Ich werde nicht zurücktreten. Warum? Weil ich Stolz habe und diesen Klub liebe. Es gibt keinen besseren Trainer für diesen Klub als mich." Selbstverständlich seien auch die Schiedsrichter schuld an der Misere des Titelverteidigers mit nur acht Punkten aus acht Spielen. "Sie haben Angst, für Chelsea zu pfeifen. Das ist ganz klar. Der FA sage ich: Wenn sie mich bestrafen wollen, müssen sie das tun. Das ist mir egal." Willian (10.) hatte die Blues an der Stamford Bridge in Führung geschossen, Steven Davis (43.), Sadio Mané (60.) und Graziano Pellè (72.) drehten die Partie zugunsten der Saints.

Agüero trifft fünf Mal

Manchester City ist derweil nach einem Agüero-Festival zumindest für einen Tag wieder an die Tabellenspitze der englischen Premier League zurückgekehrt. Gleich fünf Treffer in 20 Minuten erzielte der Argentinier Sergio Agüero beim 6:1 (1:1) im Heimspiel gegen Newcastle United und wandelte damit auf den Spuren von Robert Lewandowski, dem unlängst beim 5:1 von Bayern München gegen den VfL Wolfsburg sogar in neun Minuten fünf Treffer gelungen waren.

Die Citizens (18) führen mit zwei Punkten Vorsprung vor dem Lokalrivalen Manchester United, der am Sonntag (17.00 Uhr) beim FC Arsenal antreten muss. Drei Tage nach dem 2:1 in der Champions League bei Borussia Mönchengladbach sorgte Agüero für die absoluten Highlights der Partie.

Mit seinen Toren (42., 49., 50., 60. und 62.) trug sich der 27-Jährige als insgesamt sechster Akteur in die Liste der Spieler ein, denen in Englands erster Liga fünf Treffer in einem Spiel gelangen. Zudem zog Agüero mit Cristiano Ronaldo und Carlos Tevez gleich, denen in ihrer Zeit in der Premier League 84 Tore gelangen.

In Manchester waren die Gäste in der 17. Minute durch Aleksandar Mitrovic sogar zunächst in Führung gegangen, bevor Agüero loslegte. Den restlichen Treffer erzielte der Ex-Wolfsburger Kevin De Bruyne (53.) zum zwischenzeitlichen 4:1.

Den Anschluss an die Spitzenplätze hielt Leicester City, punktgleich mit dem Dritten Crystal Palace, mit einem 2:1 (0:1) Erfolg bei Norwich City. Bei den Gäste standen Ex-Nationalspieler Robert Huth sowie die ehemaligen Bundesliga-Profis Christian Fuchs und Shinji Okazaki in der Startelf.

Zwei wichtige Zähler verlor West Ham United auf Rang fünf mit dem 2:2 (2:1) beim Schlusslicht AFC Sunderland. Für Stoke City erzielte der ehemalige Bremer Bundesliga-Profi Marko Arnautovic den Siegtreffer beim 1:0 (0:0) bei Aston Villa.

Barcelona verliert ohne Messi

Der FC Barcelona hat eine Woche nach der Verletzung von Lionel Messi in der spanischen Fußball-Meisterschaft auch noch einen sportlichen Rückschlag erlitten. Die Katalanen unterlagen am Samstag mit Claudio Bravo anstelle von Marc-André ter Stegen im Tor auswärts dem FC Sevilla mit 1:2 (0:0). Binnen weniger Minuten schossen Michael Krohn-Dehli und Vicente Iborra (52.,58.) den Sieg für die Andalusier heraus. Den Gästen aus Barcelona, die mehrere Wochen auf Messi verzichten müssen, gelang nur noch der Anschlusstreffer durch einen Neymar-Elfmeter (74.).

In der Tabelle der Primera Division verpasste der Titelverteidiger den Sprung an die Spitze. Mit 15 Zählern aus sieben Spielen belegt der FC Barcelona vorerst den dritten Platz, punktgleich mit dem zweitplatzierten Team von Celta Vigo. Spitzenreiter FC Villarreal (16) kann seinen Vorsprung mit einem Sieg am Sonntag bei UD Levante weiter ausbauen. Real Madrid spielt ebenfalls am Sonntag, Gegner der vorerst viertplatzierten "Königlichen" ist Stadtrivale Atlético.

Podolski trifft

Fußball-Weltmeister Lukas Podolski kämpft sich in der türkischen Süper Lig mit Rekordmeister Galatasaray Istanbul dank seines Torriechers vehement nach oben. Im Derby bei Istanbul Başakşehir erzielte der ehemalige England- und Italien-Legionär beim 2:0 (0:0) in der 77. Minute das Führungstor. Für den Endstand sorgte Umut Bulut (84.). Der Ex-Kölner und -Münchner stand in der Anfangsformation und spielte diesmal 90 Minuten durch. Durch den Auswärtsdreier übernahm Galatasaray am 7. Spieltag mit 14 Punkten zumindest vorübergehend die Tabellenführung.

Podolskis Wutanfall im Champions-League-Spiel am vergangenen Mittwoch bei FK Astana (2:2), als er wutentbrannt eine Getränkekiste umtrat, machte sich nicht nachteilig für ihn bemerkbar. Mit der Auswechslung durch Trainer Hamza Hamzaoglu war der 125-malige Nationalspieler in der 68. Minute beim kasachischen Meister nicht einverstanden gewesen. Podolski dankte das neuerliche Vertrauen mit seinem Treffer am Samstag. Schon vor Wochenfrist hatte er beim 2:1 gegen Gaziantepspor ebenfalls getroffen.

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