Motorsport:Halswirbel gebrochen

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Nach einer Kollision flog der Rennwagen von Sophia Flörsch (o.) mit mehr als 200 Kilometern pro Stunde durch die Luft und durchschlug die Fangzäune am Rand der Strecke. (Foto: Tony Wong/dpa)

Die Münchner Rennfahrerin Sophia Flörsch ist nach ihrem schrecklichen Unfall elf Stunden operiert worden. Am Tag zuvor war sie beim Weltfinale der Formel 3 mit mehr als 250 Stundenkilometern gegen Schutzplanken gekracht.

Elf lange Stunden musste die Münchner Rennfahrerin Sophia Flörsch am Montag nach ihrem schlimmen Unfall operiert werden. Erst dann konnte ihr Vater erleichtert Entwarnung geben. Der Eingriff im Conde S. Januário Krankenhaus in Macao sei nach Angaben der behandelnden Ärzte "positiv verlaufen", sagte Alexander Flörsch, der am Ort war: "Sophia wird jetzt auf der Intensivstation überwacht und dort auch die Nacht von Montag auf Dienstag verbringen." Das Rückenmark seiner Tochter sei nicht beschädigt, zudem habe es vor dem Eingriff zu keiner Zeit Lähmungserscheinungen gegeben. Bei der Operation hätten die Ärzte "bewusst langsam" gearbeitet, "um Risiken zu vermeiden".

Die 17 Jahre alte Formel-3-Fahrerin hatte sich am Sonntag beim Weltfinale der Motorsport-Nachwuchsserie den siebten Halswirbel gebrochen. Es war der schlimme Abschluss ihrer ersten Saison in der Formel 3, die vor allem dem Sammeln von Erfahrung gelten sollte. Auf dem gefährlich engen Stadtkurs hatte sie auf der Geraden vor der Lisboa-Kurve die Kontrolle über ihren Rennwagen vom niederländischen Van-Amersfoort-Team verloren. Zuvor war sie mit einem Konkurrenten kollidiert, woraufhin ihr Auto mit mehr als 250 Kilometern pro Stunde wie von einer Rampe geschossen abhob. Sie durchschlug erst die Fangzäune in mehreren Metern Höhe und krachte dann gegen dahinter liegende Schutzplanken. Insgesamt wurden weitere vier Personen in den Unfall verwickelt, die ebenfalls ins Krankenhaus eingeliefert wurden. Die genauen Hintergründe der Unfallursache sind noch unklar. Der Internationale Automobilverband Fia hat Untersuchungen eingeleitet.

Auf dem Kurs findet seit 1954 jedes Jahr der Grand Prix von Macao statt. Dabei werden Rennen für Formel-Rennwagen, Touren- und GT-Sportwagen sowie Motorräder veranstaltet. Die geringe Breite und die teilweise nicht einsehbaren Kurven haben schon in der Vergangenheit zu Unfällen und Kritik geführt. Der Veranstalter teilte jedoch mit: "Es gibt keine Diskussion über die Strecke, die vom Automobil-Weltverband Fia abgenommen ist." Auch im nächsten Jahr soll wieder am gleichen Wochenende gefahren werden.

© SZ vom 20.11.2018 / SZ, dpa, sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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