Motorsport:Abgewürgt

DTM Norisring - Qualifying & Race

Den Fluch gebannt: Audi-Pilot René Rast siegt am Norisring in Nürnberg.

(Foto: Alexander Hassenstein/Bongarts/Getty Images)

"Eigentlich war das Rennen schon vor der ersten Kurve vorbei", sagte René Rast. Trotzdem gewann der Führende der DTM-Gesamtwertung am Norisring - und stellte einen neuen Rekord auf.

Es dauerte schon ein paar Runden an diesem Nachmittag, aber dann hat der Gesamtführende René Rast seinen persönlichen Norisring-Fluch doch noch besiegen können. Rast feierte nicht nur seinen dritten Saisonerfolg, sondern stellte auch einen Rekord in der Deutschen Tourenwagen Masters auf. Der Audi-Pilot gewann am Samstag auf dem 2,3 Kilometer kurzen Stadtkurs von Nürnberg mit einem zuvor noch nie erreichten Vorsprung von 34,4 Sekunden auf seinen Markenkollegen Nico Müller aus der Schweiz sowie dem Schweden Joel Eriksson (BMW).

Zudem baute der Audi-Fahrer, der zuvor am Norisring noch nie in die Punkteränge gefahren war, seinen Vorsprung an der Spitze der Gesamtwertung auf 21 Punkte aus. Rast führt mit 118 Zählern vor Müller (97) und BMW-Pilot Philipp Eng aus Österreich (91), der am Samstag auf dem siebten Platz landete.

"Eigentlich war das Rennen schon vor der ersten Kurve vorbei", sagte Rast nach seinem 13. Sieg in der DTM. Der Mindener hatte seinen Wagen abgewürgt und ließ das Feld an seinem Auto vorbeiziehen. Als Letzter steuerte er gleich die Box an. "Es war für uns der beste Moment zum Reifentausch. Und es war Glück, dass gleich darauf das Safety Car zum Einsatz kam. Das war perfektes Timing." So konnte Rast - wie beim Saisonauftakt auf dem Hockenheimring - eine Aufholjagd starten und während der Safety-Car-Phase zum Feld aufschließen.

Rast profitiert vom Pflichtstopp

"Durch das Safety Car habe ich zwischen 30 und 40 Sekunden gewonnen", sagte Rast. Denn die vor ihm befindlichen Fahrer mussten noch ihren Pflichtstopp absolvieren, der sie etwa 40 Sekunden kostete, die Rast zur Eroberung der Spitze und zum Erfolg nutzte. Am Sonntag will Rast "ein hoffentlich besseres Qualifying" hinlegen. "Heute habe ich doch extrem geflucht. Deshalb ist das Ergebnis gigantisch."

Zuvor hatte der Qualifikations-Sieger Müller bei Temperaturen von knapp 37 Grad zunächst seine Pole Position souverän verteidigt. Danach kämpfte er nach dem Pflichtstopp mit Eriksson um die Podiumsplätze. Erst in der letzten Kurve konnte der Schweizer den Schweden überholen. "Es war eine persönliche Revanche für Zolder", meinte Müller lachend, nachdem er in Belgien durch einen Fehler ein Duell mit dem Schweden noch verloren hatte. "Es hat sich zum Glück noch eine Chance ergeben, die ich nutzen konnte." Eriksson hatte nicht mehr mit einem Angriff gerechnet, zeigte sich aber als fairer Sportsmann: "Ich habe in Zolder gewonnen, Nico hier."

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