Motorrad:MotoGP-Pilot erleidet Wirbelbrüche

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Motorradfahrer Alex de Angelis stürzte beim Training zum Großen Preis von Japan schwer. Ob langfristige Schäden zurückbleiben, entscheidet sich bis Sonntagabend.

Ein schwerer Sturz von Alex de Angelis, 31, aus San Marino im Training zum Großen Preis von Japan in der Motorrad-Weltmeisterschaft hat am Samstagmorgen für Bestürzung gesorgt. Der MotoGP-Pilot hatte in einer Kurve die Kontrolle über seine Maschine verloren und sich daraufhin überschlagen. De Angelis war bewusstlos und musste lange noch auf der Strecke behandelt werden. Später wurde er in ein Krankenhaus in die Nähe von Tokio geflogen, wo nach einer ersten eingehenden Computertomographie leichte Entwarnung gegeben werden konnte.

De Angelis verletzte sich schwer, zog sich eine Lungenquetschung, mehrere Wirbel- und Rippenbrüche zu. Zudem habe sich de Angelis, wie sein Rennstall Ioda Racing mitteilte, eine Kopfverletzung zugezogen und könne sich an den Vorfall nicht erinnern. Weitere Untersuchungen an der Wirbelsäule sollen folgen, in der kommenden Woche soll de Angelis nach Italien verlegt werden.

"Er hat eine Gehirnerschütterung erlitten. Die ersten Checks berichten über fünf gebrochene Wirbel, von denen drei Auswirkungen auf den Wirbelkörper haben - momentan gibt es keinen neurologischen Schaden, aber wir werden sicherstellen müssen, dass die Brüche stabil sind, damit das Rückenmark nicht betroffen wird", sagte Michele Macchiagodena, Medical Direktor der MotoGP. Da die Brüche jedoch nicht verschoben sind, müsse vorerst nicht operiert werden. Ob bleibende Schäden zu beklagen sind, entscheide sich innerhalb der nächsten 24 Stunden. Dem Arzt bereitet auch die Lungenquetschung Sorgen: "Wir werden ihn genau überwachen müssen, um sicherzustellen, dass er keine Atemprobleme oder Infektionen bekommt."

Bradl startet im Rennen von Platz 13

Der deutsche Pilot Stefan Bradl sagte bei speedweek.com: "Es sah erschreckend aus. Im ersten Moment war mir bewusst, dass es eine ganz üble Geschichte ist. Man befürchtet immer das Schlimmste. Glücklicherweise wird er, um es ganz salopp zu sagen, diesen Unfall überleben. Das ist das Wichtigste. Auf einmal war alles ganz still im Fahrerlager, wenn man in die Gesichter schaute, sah man, dass alle sehr bestürzt waren."

Noch auf der Strecke wird Alex de Angelis minutenlag behandelt, bevor er mit einem Hubschrauber ins Krankenhaus geflogen wird. (Foto: Mirco Lazzari/Getty Images)

Das Rennen in Japan sollte der 263. GP de Angelis werden. Sein WM-Debüt gab er 1999 in Imola, insgesamt gewann er vier Rennen, alle in der zweithöchsten Kategorie.

Im anschließenden Qualifying belegte Bradl, 25. mit seiner Aprilia den 13. Rang. Die Bestzeit fuhr der spanische WM-Zweite Jorge Lorenzo (Yamaha/1:43,790 Minuten) vor dem italienischen Spitzenreiter Valentino Rossi (Yamaha/1:43,871) und Titelverteidiger Marc Marquez aus Spanien (Honda/1:44,216).

In der Moto2 kann Kalex-Pilot Jonas Folger (Tordera/Spanien) als Dritter auf eine Podiumsplatzierung hoffen, sein Markenkollege Sandro Cortese (Berkheim) fuhr als Neunter ebenfalls in die Top Ten. Marcel Schrötter (Tordera/Mistral) wurde 21., Florian Alt (Nümbrecht/Suter) belegte den letzten Rang. Ganz vorne landete der neue Weltmeister Johann Zarco (Frankreich/Kalex). In der Moto3 startet Philipp Öttl (Ainring/KTM) von Position 13.

© SZ vom 11.10.2015 / dpa/SID - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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