MotoGP:Schulter beim Jubeln ausgekugelt

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Per Überholmanöver zum nächsten Titel: der erst 25 Jahre alte Spanier Marc Marquez in Japan. (Foto: Getty Images)

Der Spanier Marc Marquez wird mit 25 Jahren bereits zum siebten Mal Motorrad-Weltmeister.

Eine derart kuriose Verletzung hat es auf einer Ehrenrunde selten gegeben. Der neue und alte Motorrad-Weltmeister Marc Marquez kugelte sich die Schulter aus, weil der Brite Scott Redding ihm am Sonntag nach dem Grand Prix von Japan heftig auf die Schulter klopfte. "Die Schulter ist einfach herausgesprungen. Mit dem Adrenalin hatte ich glücklicherweise keine Schmerzen, aber heute Abend werde ich wohl auf der Tanzfläche etwas aufpassen müssen", sagte Marquez. Sein Bruder Alex renkte ihm noch auf der Strecke die Schulter wieder ein.

Zum siebten Mal krönte sich der Spanier zum Weltmeister. In der Königsklasse MotoGP war es bereits der fünfte Titel für Marquez - und das im Alter von erst 25 Jahren. Zudem sicherte er sich den Titel nun bereits vier Rennen vor Saisonende; auch das zeigt seine Überlegenheit. "Wir genießen es jetzt einfach", sagte Marquez.

Schon früh in der Saison habe er gespürt, dass sich die Dinge gut für ihn entwickelten, dass seine Zuversicht mit jedem Rennen wuchs, erzählte er beim Grand Prix in Montegi: "Wichtig ist, gleich die erste Chance zu nutzen." Erneut hatte der Honda-Fahrer unter Beweis gestellt, dass er aktuell kaum zu schlagen ist. Von Platz sechs aus war Marquez in Japan gestartet, nach wenigen Metern aber hatte er bereits Tuchfühlung zur Spitze aufgenommen. Sein Kontrahent Andrea Dovizioso führte fast das gesamte Rennen an, doch es sollte nicht reichen. Wenige Runden vor dem Ende setzte Marquez zum entscheidenden Überholmanöver an. Ducati-Pilot Dovizioso versuchte alles, riskierte alles und damit zu viel: In der vorletzten Runde sorgte ein Sturz des Italieners für die Entscheidung im Rennen und in der WM. Der Brite Cal Crutchlow belegte auf seiner Honda den zweiten Platz, der Spanier Alex Rins auf Suzuki war Dritter, der Italiener Valentino Rossi wurde Vierter.

Einen schwarzen Tag erwischte Moto2-Pilot Marcel Schrötter. Der Kalex-Pilot aus Vilgertshofen startete von Platz vier, wurde aber bereits in der ersten Runde bis auf den zehnten Platz durchgereicht. Zunächst fuhr Schrötter sogar nur als Elfter durch das Ziel, profitierte später aber von der Disqualifikation des Schnellsten, Fabio Quartararo: Der Franzose wurde wenige Stunden nach dem Rennen wegen eines zu geringen Reifendrucks aus der Wertung genommen. Den Sieg erbte der WM-Führende Francesco Bagnaia aus Italien.

In der Moto3-Klasse blieb Philipp Öttl nach schwachem Qualifying ohne Punkte. Der 22-Jährige aus Ainring verbesserte sich von Startplatz 22 noch auf Rang 16, verpasste die Punkteränge aber um etwas mehr als eine halbe Sekunde.

© SZ vom 22.10.2018 / sid, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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