Süddeutsche Zeitung

Montagsspiel:Elfmeter in Minute 45 + 7

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Dank der kuriosesten Videobeweisentscheidung der Saison und einem eklatanten Torwartfehler von Alexander Schwolow hat der FSV Mainz 05 den Abstiegskrimi gegen Freiburg gewonnen. Der Sport-Club ist nun auf Rang 16 abgerutscht.

Dank der kuriosesten Videobeweisentscheidung der Saison und einem eklatanten Torwartfehler hat der FSV Mainz 05 den Abstiegskrimi gegen den SC Freiburg gewonnen. Das Mainzer 2:0 (1:0) im letzten Montagsspiel der Saison bringt zudem den Hamburger SV und den 1. FC Köln ganz nah an den Abgrund zur zweiten Liga. Der Rückstand des HSV auf Freiburg auf dem Relegationsplatz beträgt acht Punkte. Köln ist bei noch vier ausstehenden Spielen sogar neun Zähler zurück. Mainz belegt punktgleich zwischen dem VfL Wolfsburg und Freiburg den 15. Platz.

Pablo De Blasis sorgte mit einem Doppelpack für die Entscheidung (45.+7/Handelfmeter, 78.), das 1:0 wird allerdings in jedem Saisonrückblick zu sehen sein: Die Profis des Sport-Clubs waren schon auf dem Weg zur Halbzeitpause in die Kabine, als Schiedsrichter Guido Winkmann doch noch auf Handelfmeter für die Gastgeber entschied. De Blasis behielt die Nerven und brachte Mainz mit seinem Treffer sieben Minuten nach dem vermeintlichen Pausenpfiff in Führung. Kurz vor Schluss erzielte er das 2:0 nach einem Fehler des Freiburger Keepers Alexander Schwolow.

"Wir müssen das akzeptieren, es wird immer kurioser", sagte Freiburgs Sportvorstand Jochen Saier in der Pause bei Eurosport. Winkmanns Entscheidung nach dem Handspiel von Marc-Oliver Kempf im Strafraum sei aber "regeltechnisch in Ordnung". Videoschiedsrichterin in der Kölner Zentrale war Bibiana Steinhaus. Die Fans beider Seiten brachte die Verwirrung endgültig in Rage. Schon vor dem Anpfiff hatten beide Lager lautstark gegen die Ansetzung am Montag gewettert. "Ihr fahrt den Fußball an die Wand", stand auf einem Plakat vor dem leeren Stehplatzbereich im Gästeblock, den die SC-Anhänger zunächst boykottierten und nach Winkmanns Pfiff kurzzeitig stürmten. Vor Beginn der zweiten Halbzeit fluteten die FSV-Fans den Freiburger Strafraum zweimal mit Dutzenden Rollen Klopapier.

Auf dem Rasen hatte sich vor 26 407 Zuschauern eine ausgeglichene Partie mit viel Tempo und Leidenschaft entwickelt, die aber von vielen Fehlern geprägt war. Im Gegensatz zu Mainz trifft Freiburg in den kommenden Wochen noch auf die Kellerkinder aus Hamburg und Köln. Entsprechend unter Druck war der SC in der zweiten Halbzeit. Die spielbestimmende Mannschaft blieb aber der FSV Mainz. Winkmann hatte Mühe, die erhitzten Gemüter beider Teams zu beruhigen. Nils Petersen traf kurz vor Schluss noch das Lattenkreuz.

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Quelle:
SZ vom 17.04.2018 / sid
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