Mönchengladbach:Verstimmt zur Nationalelf

FSV Mainz 05 - Borussia Mönchengladbach

Florian Neuhaus.

(Foto: Uwe Anspach/dpa)

Nach dem 1:1 gegen Mainz offenbaren sich bei der Borussia mehrere Baustellen. Unter anderem beklagt Florian Neuhaus mangelnde "Rückendeckung" seitens des Vereins.

Fehlende Konstanz, verletzte Leistungsträger und ein missgestimmter Nationalspieler Florian Neuhaus - bei Borussia Mönchengladbach gibt es auch knapp zwei Wochen nach dem 5:0-Pokalcoup gegen den FC Bayern viele Baustellen: "Wir haben schon noch einen Weg vor uns", sagte Trainer Adi Hütter nach dem 1:1 (1:0) in der Bundesliga beim FSV Mainz 05. Gegen die Bayern, so Hütter, habe sein Team "vielleicht ein bisschen überperformt, da hatten wir einen Sternetag. Aber was wir in Mainz in der zweiten Halbzeit gespielt haben, da waren Welten dazwischen". Nach rund einem Drittel der Saison sind die ambitionierten Gladbacher damit erst einmal im Ligamittelfeld gefangen.

Hinzu kamen die kritischen Töne aus den eigenen Reihen, vorgebracht von Florian Neuhaus. Er hätte sich "ein Stück weit mehr Rückendeckung des Vereins gewünscht", sagte der deutsche Nationalspieler bei Dazn, dies sei aber "wahrscheinlich im Profifußball ein Stück weit Wunschdenken". Nach einem steilen persönlichen Aufstieg spielt der 24-Jährige in dieser Saison bei der Borussia unter Trainer Hütter noch keine tragende Rolle. Gegen Mainz saß der Mittelfeldmann anfangs wieder auf der Bank, kam dann Mitte der ersten Hälfte für den verletzten Verteidiger Nico Elvedi ins Spiel und erzielte prompt die Führung (38.). In der zweiten Halbzeit hatte Neuhaus wie die gesamte Gladbacher Elf nur noch wenig zu bieten.

"Ich akzeptiere das und will weiter Gas geben im Training", sagte Neuhaus, der nun ohnehin erst mal zum Nationalteam und den letzten WM-Qualifikationsspielen reist: "Ich will auf jeden Fall mit guten Leistungen zurück in die Mannschaft." Hütter bemühte sich, die Wogen zu glätten: "Ich bin ja nicht der Verein, ich bin der Trainer, und da ist ein Leistungsprinzip", sagte er zur Neuhaus-Äußerung: "Flo sieht auch, dass wir im Zentrum sehr gut besetzt sind." Die Situation sei für Neuhaus "neu und anders", doch das gehöre "zur Entwicklung eines sehr guten Spielers dazu".

Bundestrainer Hansi Flick hat Neuhaus für die bevorstehenden Quali-Spiele gegen Liechtenstein (Donnerstag) und in Armenien (Sonntag) nominiert. Die DFB-Elf ist als Gruppenerster bereits sicher für die WM Ende 2022 in Katar qualifiziert. Dennoch will Flick die beiden Partien keineswegs im Schongang absolvieren: "Wir wollen uns positiv aus dem Jahr verabschieden. Ich erwarte von der Mannschaft, dass sie genauso leidenschaftlich und aktiv auftritt wie in den Spielen davor. Man soll unsere Idee vom Fußball erkennen, wir wollen einen weiteren Schritt nach vorne machen", sagte Flick zuletzt. Beim Spiel in Wolfsburg wird sein Vorgänger Joachim Löw offiziell verabschiedet.

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