Mögliche Rückkehr in die Nationalmannschaft:Bierhoff macht Kießling Hoffnung

Bayer Leverkusen - SC Freiburg

Darf Stefan Kießling vielleicht doch noch auf einen Anruf von Jogi Löw hoffen? 

(Foto: dpa)

Teammanager Bierhoff schließt eine Rückkehr des Leverkusener Stürmers in die Nationalmannschaft nicht aus. Henkte und Deibler verbessern beim Kurzbahn-Weltcup in Berlin zwei deutsche Schwimmrekorde. Der ehemalige Fußball-Profi Breno wird Freigänger und bekommt einen Job beim FC Bayern.

Fußball-Nationalmannschaft: Stefan Kießling kann sich offenbar doch noch Hoffnungen auf eine Rückkehr in die Fußball-Nationalmannschaft machen. "Joachim Löw hat gesagt, dass alle Türen offen sind. Es liegt am Spieler, sich aufzudrängen", bemerkte Oliver Bierhoff nach dem Bundesliga-Auftakt im TV-Sender Sky. Zugleich betonte der DFB-Teammanager: "Es tut immer weh, wenn ein Spieler sich durchbeißt und auf sich aufmerksam macht, den richtigen Schritt in der Nationalmannschaft nicht hinbekommt."

Bayer Leverkusens Stürmer Kießling hatte letztmals bei der WM 2010 im DFB-Trikot gespielt. Zuletzt hatte Bundestrainer Löw auch dann auf den Torschützenkönig der Bundesliga verzichtet, wenn etatmäßige Sturmkräfte wie Miroslav Klose oder Mario Gomez ausgefallen waren. Kießling hatte auch zum Bundesliga-Auftakt am Samstag beim 3:1 gegen Freiburg getroffen und damit im siebten Liga-Spiel in Serie ein Tor erzielt. Im März hatte Löw deutlich gemacht, dass Kießling nicht dem Stürmertyp entspreche, mit dem er plane. Hinter Klose und Gomez gilt derzeit der Neu-Gladbacher Max Kruse als Stürmer Nummer drei im Nationalteam. "Kruse steht hoch im Kurs. Seine Chancen sind gestiegen", sagte Löw. Im Kader für das erste Testspiel im WM-Jahr am Mittwoch in Kaiserslautern gegen Paraguay hat Löw wie erwartet die Italien-Legionäre Klose (Lazio Rom) und Gomez (AC Florenz) für den Angriff nominiert.

Schwimmen, Weltrekord: Katinka Hosszu schwimmt einen Weltrekord nach dem anderen. Über die 400 Meter Lagen stellte die Ungarin beim Kurzbahn-Weltcup in Berlin in 4:20,85 Minuten ihren sechsten Weltrekord binnen fünf Tagen auf. Hosszu blieb am Sonntag 19 Hundertstelsekunden unter der bisherigen Bestmarke der Amerikanerin Julia Smith aus dem Jahr 2009. "Ich fühle mich großartig", sagte die nimmermüde Hosszu nach ihrem weiteren Rekord.

Schwimmen, Kurzbahn-Weltcup: Franziska Hentke hat beim Kurzbahn-Weltcup in Berlin den deutschen Schwimm-Rekord über 200 Meter Schmetterling verbessert. Die Magdeburgerin unterbot am Sonntag in 2:04,33 Minuten ihre knapp vier Jahre alte Bestmarke um 28 Hundertstelsekunden. Hentke belegte damit beim Sieg der Ungarin Katinka Hosszu (2:03,36) Platz vier in dem Weltcup-Rennen. Wenig später verbesserte der Hamburger Markus Deibler über 200 Meter Lagen seinen deutschen Rekord um eine Hundertstelsekunde auf 1:53,24 Minuten. Deibler wurde beim Sieg des Australiers Kenneth To (1:52,11) Fünfter.

Beachvolleyball: Katrin Holtwick und Ilka Semmler haben den ersten Grand-Slam-Sieg eines deutsches Frauen-Duos auf der Beachvolleyball-World-Tour knapp verpasst. Die bei ihrem Heimturnier in Berlin an Position eins gesetzten deutschen Meisterinnen unterlagen in einem dramatischen Endspiel knapp mit 1:2 (21:16, 21:23, 12:15) gegen das brasilianische Duo Lima/Talita. Erst zum zweiten Mal in ihrer Karriere hatten es die Olympia-Neunten von London in ein Endspiel der wichtigsten Serie der Welt geschafft. Bereits beim ersten Versuch 2011 in Peking/China setzte es eine Niederlage, auch kein anderes Team deutsches Team konnte jemals zuvor einen Turniersieg bei den Frauen erringen. In dieser Saison hatte es im Rahmen der World Tour sowie des World Cups für Holtwick/Semmler bislang zu vier dritten Plätzen gereicht.

Nach einer schnellen 6:0-Führung sicherten sich die EM-Vierten mit einer hochkonzentrierten Leistung souverän den ersten Satz. Im zweiten Durchgang hatten die Lokalmatadorinnen, die im Halbfinale das US-Duo Jennifer Fopma/Brooke Sweat bezwungen hatten, gegen die favorisierten Südamerikanerinnen bereits vier Matchbälle, konnten diese aber nicht nutzen. Knapp eine Woche nach ihrer EM-Bronzemedaille waren auf dem Gelände der Berliner Waldbühne zuvor Laura Ludwig und Kira Walkenhorst (Hamburg) im Viertelfinale ausgeschieden. Die Stuttgarterinnen Karla Borger und Julia Sude hatten es nicht über das Achtelfinale hinaus geschafft. Bei den Männern waren die Hamburger Sebastian Dollinger/Stefan Windscheif als bestes deutsches Team im Viertelfinale ausgeschieden. Der Sieg ging an die Brasilianer Evandro/Vitor Felipe, die mit 2:1 (21:23, 21:13, 15:10) gegen die Konstantin Semenow/Wijatscheslaw Krasilnikow aus Russland gewannen.

FC Bayern München, Breno: Der ehemalige Fußball-Profi Breno kommt als sogenannter "Freigänger" in Kürze wieder auf freien Fuß und soll einen Job beim Rekordmeister Bayern München erhalten. Das bestätigte ein hochrangiger Vertreter der Justizvollzugsanstalt Stadelheim dem Nachrichtenmagazin Focus. Der 23-Jährige soll dann Wolfgang Dremmler, Leiter des Jugendleistungszentrums, zuarbeiten und den Trainerstab der Regionalliga-Mannschaft verstärken. Breno war im Juli 2012 wegen schwerer Brandstiftung zu drei Jahren und neun Monaten Haft verurteilt worden. Die Bayern hatten dem Abwehrspieler zuletzt auch öffentlich eine Wiederanstellung versprochen. Der Resozialisierungsmaßnahme sollen Ausländerbehörde und Staatsanwaltschaft bereits zugestimmt haben. "Mit diesem Schritt hat Breno die Chance, sich wieder schnellstmöglich in die Gesellschaft zu integrieren", hieß es aus Stadelheim. Die JVA dementierte jedoch Meldungen, laut derer Breno Angebote seiner ehemaligen Klubs 1. FC Nürnberg und FC São Paulo vorliegen habe. "Die gab es nie", sagte der JVA-Vertreter.

Möglicherweise kommt Breno auch wieder für die zweite Mannschaft der Bayern zum Einsatz. Im Gefängnis habe er "alle sportlichen Möglichkeiten" wahrgenommen. "Breno ist so fit, wie er für einen Gefängnis-Insassen nur fit sein kann", sagte der Justizbeamte. Trotz der Lockerung der Gefängnisstrafe soll Breno zunächst nicht wie ursprünglich geplant in die Freigänger-Außenstelle wechseln. Zum Schlafen muss er nach Stadelheim zurück. "Wir müssen Breno vor dem Medien-Trubel erst einmal schützen", hieß es seitens der JVA: "Wenn dieser abgeklungen ist, wird er voraussichtlich zu den anderen Freigängern in der Außenstelle nach Neuhausen verlegt."

Fecht-WM, Budapest: Das Warten auf die dritte deutsche Medaille bei der Fecht-WM in Budapest geht weiter. Am zweiten Tag der Mannschaftentscheidungen kamen die Degenfechterinnen ohne Peking-Olympiasiegerin Britta Heidemann nicht in die Nähe der Podestplätze und verloren im Achtelfinale 26:38 gegen Italien. Das Männerteam schied überraschend schon in der Runde der letzten 32 aus. Die zweimalige Europameisterin Imke Duplitzer (Halle/Saale), die Olympiazehnte Monika Sozanska (Leipzig), Beate Christmann (Tauberbischofsheim) und Anja Schünke (Heidenheim) hatten zuvor Japan 45:26 besiegt. Heidemann, Bronzemedaillengewinnerin im Einzel, tritt in dieser Saison nicht in der Mannschaft an und erlebte die Gefechte nur als Zuschauerin.

Eine bittere Pleite gab es für die Degenherren. Das Quartett mit dem zweimaligen Europameister Jörg Fiedler (Leipzig), Norman Ackermann (Tauberbischofsheim), Falk Spautz (Leverkusen) und Steffen Launer (Leipzig) verlor das Auftaktgefecht gegen Rumänien 25:29. "Da müssen wir nicht drüber reden, das ist enttäuschend", sagte Verbands-Vizepräsident Dieter Lammer nach der Niederlage, mit der sich das deutsche Team nicht einmal für die Platzierungsrunde qualifizierte. Bisher gab es für den Deutschen Fechter-Bund (DFeB) in der ungarischen Hauptstadt einmal Bronze durch Heidemann und Silber durch Florettfechterin Carolin Golubytskyi (Tauberbischofsheim). Am Abschlusstag am Montag geht es noch für die Florettfechter um den viermaligen Einzel-Weltmeister Peter Joppich (Koblenz) und die Säbel-Damen um Medaillen.

Schwimmen, Freiwasser-Weltcup: Freiwasser-Weltmeister Thomas Lurz stillt auch nach seinen beiden WM-Titeln von Barcelona weiter seinen Erfolgshunger. Der Würzburger gewann das schwierige Weltcuprennen über 10 Kilometer im kanadischen Lac Megantic. In 2:15:35,10 Stunden lag der 33-Jährige 0,39 Sekunden vor dem Wiesbadener Christian Reichert. Beide hatten im Juli bei der WM gemeinsam mit Isabelle Härle Team-Gold im Hafen von Barcelona gewonnen. "Es waren sehr schwere Bedingungen, das kalte Wasser hat uns ziemlich zugesetzt", sagte Thomas Lurz.

Nach dem schweren Zugunglück in der kanadischen Stadt Anfang Juli mit 47 Toten wurden die Freiwasser-Schwimmer aufgrund mangelnder Hotel-Kapazitäten bei Privatpersonen untergebracht. Reichert und Thomas Lurz mussten im Keller auf Matratzen nächtigen, berichtete Bundestrainer Stefan Lurz. Zudem betrug die Wassertemperatur nur etwa 18 Grad. "Am Ende war es mehr auf der Kampfschiene als Schwimmen", berichtete Stefan Lurz nach einem Telefonat mit seinem Bruder. Bei zwei noch ausstehenden Rennen im Herbst in Asien übernahm Thomas Lurz die Führung im Gesamtweltcup. Im Frauen-Rennen belegte Angela Maurer (Mainz) den fünften Platz. Es gewann die Italienerin Martina Grimaldi, der Maurer im WM-Wettbewerb über 25 Kilometer nur hauchdünn unterlegen war.

Fußball, Eintracht Braunschweig: Fußball-Bundesligist Eintracht Braunschweig muss vorerst auf Abwehrspieler Deniz Dogan verzichten. Der Innenverteidiger zog sich am Samstagabend beim 0:1 (0:0) gegen Werder Bremen eine Steißbeinprellung zu. Das teilte der Aufsteiger am Sonntag mit. Dogan hatte in der ersten Halbzeit einen Schlag auf den unteren Rücken bekommen und musste zur Pause ausgewechselt werden.

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