Als alles vorbei war, stützte sich João Carvalho mit einem Arm auf, er saß bereits auf dem Boden, das Gesicht vom Blut verschmiert. Dann legte er sich auf den Käfigboden. So sehen die letzten bewegten Bilder der Karriere und des Lebens des portugiesischen Mixed-Martial-Arts-Kämpfers aus, es gibt davon verwackelte Aufnahmen im Internet. 48 Stunden später war João Carvalho tot, er wurde 28 Jahre alt - und durch seinen Tod zu einem Symbol dafür, wie weit das Kämpferische in einem Kampfsport gehen darf.
Beim Mixed Martial Arts (MMA) kombinieren die Kämpfer mehrere Kampfsportarten, unter anderem dürfen sie sich noch schlagen und treten, wenn einer bereits am Boden liegt. So hatte auch am Samstag Carvalhos Gegner, der Ire Charlie Ward (Kampfname: The Hospital), den Portugiesen noch mit Faustschlägen getroffen, als dieser bereits auf dem Boden kniete. Kurz darauf beendete der Kampfrichter das Duell. Zunächst war Carvalho noch ansprechbar, 20 Minuten später musste er ins Krankenhaus gefahren werden, wo ihn die Ärzte am Gehirn operierten. Am Montag erlag er den Folgen seiner Verletzung.
MMA ist in den vergangenen Jahren immer populärer geworden, gerade durch die amerikanische Ultimate Fighting Championship, die auch Kämpfe in Deutschland veranstaltet. In den USA nimmt die UFC dem klassischen Boxen viele Zuschauer weg. Die Anhänger betonen, dass das MMA die ehrlichste Form des Kampfes sei. Gegner warnen vor der dabei dargestellten rohen Gewalt.