Mittelfeldspieler des FC Bayern:Shaqiri fällt sechs Wochen aus

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Hat sich einen Muskelbündelriss zugezogen: Xherdan Shaqiri (Foto: dpa)

Xherdan Shaqiri kehrt verletzt von der Nationalmannschaft zum FC Bayern zurück. Die Vorsitzende des EU-Menschenrechtsausschusses ist alarmiert wegen der Zustände im WM-Land in Katar. Italiens Nationaltrainer Cesare Prandelli verhängt ein Verbot für Facebook und Twitter.

Bundesliga, Verletzung: Bei Bayern München fällt der nächste Mittelfeldspieler aus. Xherdan Shaqiri hat sich im WM-Qualifikationsspiel der Schweiz gegen Albanien (2:1) einen Muskelbündelriss an der Rückseite des rechten Oberschenkels zugezogen und soll sechs Wochen pausieren, wie der FCB am Dienstag berichtete. "Ich bin enttäuscht, versuche aber, so schnell wie möglich wieder fit zu werden", sagte der 22-Jährige auf der Internetseite des deutschen Fußball-Meisters. Shaqiri hatte sich mit der Schweiz am vergangenen Freitag mit dem Sieg in Albanien für die Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien qualifiziert. Der Bayern-Profi war dabei in der ersten Spielhälfte behandelt worden, hatte zunächst aber weitergespielt. Kurz nach der Pause erzielte der 22-Jährige den Führungstreffer zum 1:0, ehe er ausgewechselt wurde.

Fußball, WM in Katar: Die Fifa bekommt nach dem Skandal um die WM 2022 in Katar Gegenwind aus höchsten politischen Kreisen. Nach zahlreichen Menschenrechtsorganisationen und Gewerkschaftsbünden kritisiert auch der zuständige Ausschuss des Europäischen Parlaments das Verhalten von Fifa-Boss Joseph S. Blatter und fordert den Weltverband zum Handeln auf. "Wie kann man so ignorant sein?", fragte Barbara Lochbihler (54), Vorsitzende des EU-Menschenrechtsausschusses, im SID-Interview: "Die Fifa muss dafür sorgen, dass die Arbeiter, die jetzt so erbärmlich leben, in bessere Arbeitsverhältnisse kommen. Sie kann nicht sagen, sie hat damit nichts zu tun." Die Zeit, vor der Situation der ausländischen Hilfsarbeiter am Persischen Golf die Augen zu verschließen, sei aber endgültig vorbei - die Lage ist "katastrophal", sagte Lochbihler. Und das nicht erst "seit Kurzem", seit die Weltöffentlichkeit im Zuge der Enthüllungen des britischen Guardian, der von 44 toten nepalesischen Gastarbeitern berichtet hatte, in den Nahen Osten blickt, meinte Lochbihler. Schon die WM-Vergabe nach Katar am 2. Dezember 2010 sei "ohne jegliche Rücksicht auf die schlimme Menschenrechtssituation" gefallen, sagte die Politiker von Bündnis90/Die Grünen. "Die Fifa hat nicht kontrolliert, welche Menschenrechtsbedingungen es in Katar gibt. Und wenn sie es getan hat, dann war es für sie nicht ausschlaggebend", sagte Lochbihler. Schnellstmöglich müsse sich die Situation nun ändern, forderte sie: "Die Arbeiter brauchen angemessene Löhne, Unterkünfte, Schutzvorkehrungen auf den Baustellen und kostenloses Trinkwasser."

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Von Guido Schröter

Fußball, WM-Qualifikation:Italiens Fußball-Nationalspieler dürfen während der Weltmeisterschaft in Brasilien im kommenden Jahr keine sozialen Netzwerke nutzen. Nationaltrainer Cesare Prandelli hat ein Verbot für Twitter, Facebook oder andere soziale Netzwerke verhängt. "Während der WM werden wir noch härtere interne Regeln haben", sagte Prandelli dem TV-Sender RaiSport am Dienstag. Auslöser für diesen Schritt Prandellis ist wohl das Vorgehen von Mario Balotelli. Der 23-Jährige hatte sich per Twitter dagegen gewehrt, von der Gazzetta dello Sport als Symbol im Kampf gegen die Mafia bezeichnet zu werden und war dafür in die Kritik geraten. Prandelli hat allerdings die Geduld mit dem exzentrischen "Super Mario" noch nicht verloren. "Balotellis Fehler sind Teil seines Wachstumsprozesses, wir müssen aber davon ausgehen, dass er sich niemals ändern wird. Wir müssen das Beste von ihm nehmen, vielleicht wird er uns noch überraschen", sagte der Nationalcoach vor dem Länderspiel der Azzurri gegen Armenien am Dienstag in Neapel.

Handball, Bundesliga:Handball-Nationalspieler Patrick Groetzki bleibt bei den Rhein-Neckar Löwen. Der Rechtsaußen hat seinen Vertrag beim Bundesligisten um zwei Jahre bis zum 30. Juni 2016 verlängert. "Das Umfeld, die Partner, die Fans, das ist auch ein Stück Heimat. Mit dem, wie sich dieser Klub in den letzten eineinhalb Jahren entwickelt hat, kann ich mich absolut identifizieren. Die Stimmung innerhalb der Mannschaft ist großartig", sagte Groetzki am Dienstag im Kronauer Trainingszentrum. Seit 2007 ist der Pforzheimer bei den Löwen. "Er ist ein ganz wichtiger Eckpfeiler in der Mannschaft von heute und nun auch von morgen", sagte Löwen-Manager Thorsten Storm.

Olympische Spiele, Sotschi: Gian-Franco Kasper, Präsident des Internationalen Skiverbands Fis, befürchtet emotionslose Ski-Wettbewerbe bei den Olympischen Winterspielen 2014 in Sotschi. "Ich habe Zweifel an der Stimmung. Es gibt große Zuschauerrestriktionen, gerade für die Ski-Events", kritisierte Kasper am Dienstag. Kritik übte Kasper auch am Vorhaben des Fußball-Weltverbands Fifa, die Fußball-WM 2022 in Katar in den Winter zu verlegen. "Wir hoffen nicht auf die Rücksicht der Fifa, das ist nicht deren Art. Aber wenn es dazu kommt, werden wir uns dagegen wehren", erklärte Kasper. Mit einer Austragung im November oder Dezember könne die Ski-Familie leben, versicherte Kasper. Widerstand kündigte der Schweizer für den Fall an, "wenn es in den Januar reingeht oder die WM sogar zeitgleich mit den Olympischen Winterspielen im Februar ausgetragen wird. Das wäre schlecht für den gesamten Sport."

Bundesliga, Marc-André ter Stegen: Berater Gerd vom Bruch hat eine angebliche Einigung zwischen U21-Nationaltorhüter Marc-André ter Stegen und dem FC Barcelona dementiert. Spanische Medienberichte, nach denen der Keeper des Bundesligisten Borussia Mönchengladbach zur kommenden Saison zum aktuellen Meister der Primera Division wechselt, bezeichnete vom Bruch in der Rheinischen Post als "reine Spekulation". "Es gibt zwei, drei richtig gute Vereine, die an Marc interessiert sind. Das ist Borussia aber auch bekannt. Wir sind dabei, mit Gladbach über eine Vertragsverlängerung zu reden", sagte der 72-Jährige. Ter Stegens Vertrag beim derzeitgemn Bundesligavierten läuft bis 2015. Zuletzt war der 21-Jährige immer wieder mit Barcelona in Verbindung gebracht worden.

Tennis, Stockholm/Luxemburg: Tennisprofi Jan-Lennard Struff steht beim ATP-Turnier in Stockholm im Achtelfinale. Der 23-Jährige aus Warstein bezwang zum Auftakt des mit 530.165 Euro dotierten Hallenturniers den schwedischen Qualifikanten Milos Sekulic 6:3, 6:0. In der Runde der besten 16 Spieler trifft Struff entweder auf Grigor Dimitrow (Bulgarien/Nr. 7) oder Marius Copil (Rumänien). Dagegen ist Fed-Cup-Spielerin Mona Barthel in der ersten Runde des WTA-Turniers in Luxemburg ausgeschieden. Die Weltranglisten-35. unterlag der Schweizerin Stefanie Voegele 6:1, 4:6, 6:7 (3:7) und kassierte ihre vierte Erstrundenpleite in Folge. Dabei vergab Barthel, die an Position sechs gesetzt war, im dritten Durchgang einen Matchball.

Fußball, Bundesliga: Knapp ein Jahr nach dem Abschied von Klaus Allofs als Sportdirektor bei Werder Bremen hat Geschäftsführer Klaus-Dieter Fischer den ehemaligen Manager des Fußball-Bundesligisten scharf kritisiert. "Statt Spielern einen Vertrag zu geben, die wir selbst ausgebildet hatten, haben wir eingekauft. Nach vielen erfolgreichen Transfers in den letzten Jahren weit weniger erfolgreich", sagte Fischer, der auch Klubpräsident ist, der Bild. Die Fehleinkäufe seien mitverantwortlich für die finanzielle Schieflage der Hanseaten. "Das hat sich sportlich wie wirtschaftlich negativ ausgezahlt. Wir waren abgehoben und zu euphorisch", sagte Fischer. Werder wird im zweiten Geschäftsjahr in Folge wohl wieder einen Verlust in Millionenhöhe einfahren. Allofs, der nach zahlreichen Top-Transfers am Ende seiner Ära an der Weser wegen immer mehr teuren Flops in die Kritik geraten war und im November 2012 zum Ligakonkurrenten VfL Wolfsburg gewechselt war, verteidigte sich: "Der Erfolg hat viele Väter, der Misserfolg eher wenige. Spieler wie Mertesacker, Özil, Klose, Pizarro, Ismael, Davala oder Micoud wären ohne Schaaf und Allofs nie in Bremen gelandet."

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