Missbrauch in Südkorea:"Der Trainer schlägt mich, weil ich nicht gut war"

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Die Shorttrackerin Shim Suk-hee 2018 im Eisoval von Pyeongchang. Nach den Winterspielen in ihrem Heimatland machte sie jahrelangen sexuellen Missbrauch durch ihren Nationaltrainer öffentlich. (Foto: Valery Sharifulin/imago)

An Südkoreas Sportschulen gelten Entbehrung und Gehorsam als Tugenden. Doch 15 Prozent der Schüler haben Gewalt erfahren. Die Missbrauchsanklage einer Shorttrack-Olympiasiegerin stellt das System nun infrage.

Von Thomas Hahn, Seoul

Es gibt ein Sportlerinnenleben nach der Vergewaltigung, das weiß die Shorttrack-Olympiasiegerin Shim Suk-hee mittlerweile ganz sicher. In Seoul ist sie vor ein paar Wochen offiziell in die halbprofessionelle Mannschaft des Rathausklubs aufgenommen worden. Es gab eine Zeremonie. Bürgermeister Park Won-soon war da, viele Medienvertreter kamen, und Shim Suk-hee, mittlerweile 23, lächelte wie eine, die sich auf die Zukunft freut. Die aktuelle Saison hat sie wegen Verletzungen verloren, für die neue will sie wieder den Sprung in Südkoreas hochdekoriertes Nationalteam schaffen und dann endgültig diese schlimme Geschichte hinter sich lassen, mit der sie nach ihrem Team-Goldgewinn bei Olympia 2018 im heimischen Pyeongchang ganz Südkorea aufgerüttelt hat.

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