In Kenntnis der Untersuchung hatte Mercedes-Sportchef Norbert Haug die Leistung seines teuersten Angestellten zuvor schon final eingeordnet: "Das Team hat Michael genau angewiesen, wo was zu tun ist - und er hat das präzise umgesetzt." Von "einem tollen Job" war die Rede.
Ja, Haug wähnte sogar einen "historischen Moment" gekommen. Seit dem 3. Januar ist Michael Schumacher 43 Jahre alt. Der letzte Formel-1-Pilot, der es in einem ähnlichen Alter so weit gebracht hatte, war 1970 der Australier Jack Brabham gewesen.
Für Schumacher war es die erste Fahrt aufs Siegertreppchen seit seinem letzten Sieg mit Ferrari, der ihm im Jahr 2006 in Shanghai geglückt war. "Das sind die Momente, die man wirklich genießen kann. Es ist ein wunderbares Gefühl, nach so langer Zeit, wieder hier zu sein", gab er zu. Und meinte: "Das ist wahrscheinlich der größte Sieg, den ich je erlangt habe."
Am Samstag, nach der Qualifikation, hatte er noch ganz anders geklungen. Um weniger als 0,07 Sekunden hatte er da den Einzug in die finale Runde verpasst. Am Start zum Europa-Grand-Prix stand er deshalb nicht nur sechs Plätze hinter seinem Teamkollegen Nico Rosberg, Schumacher stand überhaupt nur auf dem wenig versprechenden zwölften Startplatz.
Ohne Scharmützel fuhr er von dort ein taktisch kluges Rennen, in dem er neben der Safety-Car-Phase auch von etlichen Ausfällen profitierte. So schaffte er es nicht nur zum dritten Mal in diesem Jahr ins Ziel, er schaffte es dorthin auch deutlich vor Rosberg, der Sechster wurde. "Ein wunderbares Gefühl", so Schumacher, dem sich die Gelegenheit bietet, seinen auslaufenden Dreijahres-Vertrag noch einmal zu strecken. Ob er das tun wird? "Es war sehr aufregend. Und dafür bin ich hier", deutete er in Valencia an.