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Messi-Tor im spanischen Pokalfinale:Einfach alle ausgespielt

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Dieses Tor beginnt an der Mittellinie. Ein gewisser Lionel Andrés Messi hat in der 20. Minute den Ball. Dann geht alles sehr schnell. Er führt den Ball mit dem linken Fuß am ersten Gegenspieler vorbei. Weil der Gegner natürlich weiß, wer dieser Lionel Andrés Messi ist, kommen zwei weitere Gegenspieler hinzu. Aber das ist egal. Der Ball liegt auf seinem linken Fuß und vermutlich ist ein Fußball nirgendwo auf der Welt besser aufgehoben. Ein Haken, zwei Haken, sowohl mit dem Körper als auch mit dem Fuß. Lionel Andrés Messi ist schneller als seine Gegner als bewege er sich in einem anderen Raum. Und der Ball gehorcht, er will weiter bei ihm bleiben.

Während Lionel Andrés Messi all dies tut, sprintet er auf sein Ziel zu, sieht es, legt sich den Ball nochmal zurecht und schießt ihn unhaltbar ins Tor. Eigentlich kann man einen Ball niemals unhaltbar ins kurze Eck schießen, aber wer will schon mit Kategorien wie "unmöglich" oder "normalerweise" hantieren, wenn der kleine Argentinier mit der Nummer zehn etwas auf dem Rasen tut? (Zu sehen zum Beispiel hier ab Minute 2:30.)

Es war übrigens das 1:0 für den FC Barcelona im spanischen Pokalfinale gegen Athletic Bilbao, dass er da geschossen hat, in dem er einfach mal durch die gesamte gegnerische Mannschaft durchgelaufen ist. 3:1 geht es am Ende aus und Barcelona gewinnt nach der Meisterschaft den zweiten Titel dieser Saison.

Das Trio Messi, Suarez, Neymar stellt einen Rekord auf

Athletic Bilbao wartet hingegen weiter auf seinen ersten Titel seit 1984, als der baskische Verein den spanischen Pokal gewonnen hatte - durch einen Sieg im Endspiel gegen Barcelona. Die Katalanen feierten ihrerseits den 27. Cup-Gewinn und sind damit klarer Rekordhalter vor Bilbao (23) und Real Madrid (19).

Noch vor der Pause im Camp Nou in Barcelona erhöhte Neymar auf 2:0, ehe erneut Lionel Messi (73.) traf. Wenn auch normaler. Das Tor für Bilbao erzielte Iñaki Williams (79.). Messi stellte dabei zusammen mit Neymar und dem Uruguayer Luis Suárez einen Rekord auf: Das Trio erzielte in dieser Saison zusammen 120 Tore. Die bisherige Bestmarke eines Angriffstrios in Spanien lag bei 118 Treffern aus dem Jahr 2012 durch das damalige Real-Madrid-Gespann Cristiano Ronaldo, Karim Benzema und Gonzalo Higuain.

Nun steht also fest, dass es beim Champions-League-Finale am kommenden Samstag auf jedenfall einen Triple-Gewinner gibt. Entweder Trainer Luis Enrique mit seiner Mannschaft oder Massimo Allegri mit Juventus Turin, die vor Kurzem gegen Lazio Rom den italienischen Pokal gewannen. Barcelona hatte zuletzt 2009 unter Pep Guardiola die Kombination aus Meisterschaft, nationalem Pokal und Champions League geschafft.

Und um diesen Lionel Messi zu stoppen, müssen sich auch die Defensivkünstler aus Italien etwas einfallen lassen. Drei Gegenspieler sind offenbar zu wenig und eine ganze Mannschaft dahinter auch.

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SZ vom 31.05.2015 / SZ
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