Maulwurf-Affäre beim FC Bayern:"Die Spieler lachen sich halb tot"

Uli Hoeneß FC Bayern München

"Wenn das unsere einzigen Probleme sind, können wir gut damit leben": Uli Hoeneß.

(Foto: dpa)

Präsident Uli Hoeneß spielt die Maulwurf-Affäre beim FC Bayern München herunter, doch einige Profis sehen den Informanten in den eigenen Reihen nicht so gelassen. Zum Champions-League-Spiel nach Moskau fliegen die Münchner ohne Stürmer Mario Mandzukic.

Für Bayern Münchens Präsidenten Uli Hoeneß ist die Maulwurf-Affäre beim Triple-Sieger kein Thema. "Die Spieler lachen sich halb tot über die Schlagzeilen. Ich lächle auch darüber. Wenn das unsere einzigen Probleme sind, können wir gut damit leben", sagte Hoeneß am Dienstag vor dem Abflug des deutschen Fußball-Rekordmeisters zum Champions-League-Gruppenspiel bei ZSKA Moskau.

Auch Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge äußerte vor der Partie am Mittwoch (18:00 Uhr MEZ/Sky) in Russland "die leise Hoffnung, dass sich der Maulwurf mit dem Schnee in den Winterschlaf verabschiedet hat und das Thema damit erledigt ist. Das ist ein unsympathisches Thema. Es ist ethisch und moralisch nicht okay, dass Spieler Informationen nach außen streuen", sagte der Bayern-Boss.

Er sei aber "überzeugt, dass das ein Ausrutscher war, der in Zukunft nicht mehr vorkommt. Alles andere würde mich bei der Mannschaft, die einen guten Charakter hat, überraschen." Zu seiner Zeit hätte es "einen Fall Jupp Kapellmann" gegeben, führte Rummenigge weiter aus, "den musste Uli Hoeneß verkaufen, weil die Mannschaft es so wollte".

Jupp Kapellmann war von 1973 bis 1979 Spieler des FC Bayern. Er soll schon mit dem Mitspieler Hoeneß nicht gut klargekommen sein, als dieser dann Manager des Klubs wurde, wechselte Kapellmann zum Lokalrivalen TSV 1860.

Die Mannschaft sieht die Geschichte über den "Verräter" in den eigenen Reihen entgegen Hoeneß' Darstellung anscheinend nicht ganz so gelassen. "Nein, ich schmunzle nicht. Es gibt Regeln in einem Team. Wenn die jemand bricht, ist das für eine Mannschaft nicht erfreulich", sagte Kapitän Philipp Lahm und kündigte an, "dass wir alle miteinander sprechen werden".

Auch Arjen Robben findet es "traurig. So etwas gehört nicht zu einer richtig großen Mannschaft." Es sei aber "nichts Neues" für ihn: "Ich bin schon seit fünf Jahren beim FC Bayern, und das war schon immer so."

Indes flog der FC Bayern ohne Torjäger Mario Mandžukić nach Moskau. Der Kroate fällt wegen seiner Wadenprobleme aus. Verzichten muss Trainer Pep Guardiola ohnehin schon auf Franck Ribéry, Bastian Schweinsteiger, Holger Badstuber, Claudio Pizarro und Xherdan Shaqiri. Dafür nominierte er Pierre Emile Højbjerg, Mitchell Weiser und Julian Green in den Kader.

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