Mario Götze:Ruhe bitte!

Trainingslager deutsche Nationalmannschaft

Im Zentrum der Aufmerksamkeit: Die Diskussion um Mario Götzes Zukunft reißt nicht ab.

(Foto: Christian Charisius/dpa)

Löw und Bierhoff versuchen, die Debatten um Mario Götze einzudämmen - und ermahnen den FC Bayern namentlich.

Der Bundestrainer fühlt sich von den Debatten um die Zukunft des Münchners Mario Götze genervt, der Manager mahnt den FC Bayern deutlich. "Das interessiert mich nicht mehr", sagte Joachim Löw zum Götze-Bayern-Konflikt. Der Nationalspieler hatte überraschend klar bekannt, seinen Vertrag in München erfüllen zu wollen. Der FC Bayern legte Götze dagegen öffentlich einen Wechsel nahe. Teammanager Oliver Bierhoff forderte Respekt ein: "Man sollte Mario die Ruhe jetzt geben. Ich verstehe auch den Verein. Aber noch einmal: Während der Turnierphase sollten jetzt keine weiteren Störungen von den Bayern kommen."

Löw hatte sich in den vergangenen Wochen immer wieder intensiv mit Götze und dessen Plänen beschäftigt. Damit ist nun Schluss. "Ich habe alles zu Mario Götze und Bayern München gesagt. Grundsätzlich interessiert es mich nicht mehr, dass ein Spieler nach dem Turnier in den Urlaub geht und den Verein wechselt", sagte Löw in einem für ihn ungewöhnlich scharfen Ton. Er möchte jetzt bitte auch von den Spielern "mit solchen Themen nicht mehr konfrontiert werden", schloss der 56-Jährige an. "Das Einzige, was mich interessiert, ist die Leistung beim Spiel und auf dem Trainingsplatz." Bierhoff versteht Götze, riet dem WM-Finaltorschützen im Kölner Express aber auch zu einigen Korrekturen. "Mario ist gerade mal 23. Es ist aber bereits sehr viel auf ihn eingeprasselt. Jetzt macht er sich viele Gedanken über seine Zukunft. Er will die Dinge mehr in seine Hände nehmen. Das ist ein Reifeprozess. Er hat ein Image, das der Wirklichkeit nicht entspricht", sagte der Manager. "Ich habe ihn als Spieler kennengelernt, der sehr professionell mit seinem Beruf umgeht, der hart arbeitet. Aber so manches Social-media-Foto von ihm vermittelt etwas anderes."

Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge hatte im kicker die Diskussion um Götzes Zukunft trotz eines Vertrages bis 2017 angeheizt: "Mario wurde alles klar und seriös kundgetan. Er weiß Bescheid, wie der Club denkt, und er weiß, wie der künftige Trainer denkt." Klub-Kollege Thomas Müller strich nochmals Götzes sportliche Fähigkeiten heraus. "Mario hat eine Top-Qualität und die zeigt er auch immer wieder. Wir haben halt bei Bayern einen Kader von 16 Top-Spielern. Wenn Mario spielt, spielt ein anderer nicht. Dann wird gefragt, warum spielt der nicht? Ich werde immer ein Unterstützer von ihm sein", sagte Müller in der Bild am Sonntag. Götzes klares Bekenntnis zu den Bayern sieht Müller als konsequent. "Es ist eine Entscheidung. Es ist kein Eiertanz, sondern eine Aussage. Und das ist doch positiv. Klare Kante und fertig", sagte der Kollege.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: