Eishockey:Bundestrainer Sturm verlässt die Nationalmannschaft

Marco Sturm

Der Deutsche Eishockey-Bund muss in Zukunft ohne Bundestrainer Marco Sturm auskommen.

(Foto: dpa)
  • Bundestrainer Marco Sturm verlässt den Deutschen Eishockey-Bund und übernimmt den Posten des Assistenztrainers bei den Los Angeles Kings.
  • Sturm, der das Team im Februar zu Olympia-Silber geführt hatte, betreut die deutsche Mannschaft nur noch beim Deutschland-Cup ab Donnerstag in Krefeld.

Eishockey-Bundestrainer Marco Sturm verlässt den Deutschen Eishockey-Bund und übernimmt den Posten des Assistenztrainers bei den Los Angeles Kings in der nordamerikanischen Profiliga NHL. Die Kalifornier gaben die Verpflichtung am Sonntag bekannt.

Sturm bat vergangene Woche um die Freigabe und damit die Auflösung seines Vertrages als Bundestrainer. Diesem Wunsch wird der DEB nach dem bevorstehenden Deutschland Cup in Krefeld nachkommen", teilte der Deutsche Eishockey-Bund mit. Beim traditionellen Vierer-Turnier von Donnerstag bis Sonntag trifft das Team auf Russland, die Slowakei und die Schweiz.

Sturm hatte seine Mannschaft im Februar bei den Olympischen Winterspielen im südkoreanischen Pyeongchang ins Finale gegen Russland geführt - damit den größten Erfolg für das deutsche Eishockey errungen und eine neue Begeisterung für die Sportart in Deutschland ausgelöst. Sein Vertrag beim DEB wäre bis 2022 gültig gewesen.

Der Wechsel Sturms, der als Spieler unter anderem schon bei den Kings aktiv war, ist Folge der Trennung von Cheftrainer John Stevens, ihn ersetzt Willie Desjardins. Sturm wird Nachfolger von Stevens' Assistent Don Nachbaur.

Sturm - eine Aushängeschild

"Nachdem Marco mit dieser Bitte auf uns zugekommen ist, haben wir uns intensiv damit beschäftigt und sind letztlich zum Entschluss gekommen, dass wir ihm diese Chance nicht verbauen können. Ein deutscher Trainer in der NHL ist auch ein Aushängeschild für unser Eishockey", sagt DEB-Präsident Franz Reindl.

Sturm erklärte: "Der Zeitpunkt der Anfrage kam auch für mich überraschend. Aber die NHL war auch als Trainer immer mein Ziel, deshalb geht für mich ein Traum in Erfüllung. Ich bin dem DEB nicht nur dafür dankbar, dass er mir diesen Schritt ermöglicht, sondern auch dafür, dass er mir die Chance zum Einstieg in das Geschäft gegeben hat."

Der frühere Nationalspieler, der mit mehr als 1000 Einsätzen deutscher Rekordspieler in der NHL ist, machte nie ein Geheimnis daraus, auch gerne als Trainer in der NHL tätig sein zu wollen. "Momentan bin ich Bundestrainer und mir macht es auch einen Riesenspaß", bekräftigte Sturm noch nach dem Abschluss der Weltmeisterschaft im Mai im dänischen Herning.

Der Umbruch im deutschen Eishockey geht durch Sturms Abschied weiter. Nach dem Silber-Coup bei den Winterspielen im Februar hatten die langjährigen Leistungsträger Christian Ehrhoff, Marcel Goc und Patrick Reimer ihre Karrieren im DEB-Team beendet. Die Los Angeles Kings stehen in der NHL aktuell auf dem letzten Tabellenrang.

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