"Herr Brinkmann, haben Sie Alkohol getrunken?" Die Frage des Polizisten in Osnabrück kam nicht von ungefähr. Ansgar Brinkmann, der Adressat, war seinem Ruf als "Trinkmann" schon häufiger gerecht geworden. Auf dem Platz war er ein dribbelstarkes Genie, das die Fans von Eintracht Frankfurt, Preußen Münster, Arminia Bielefeld und VfL Osnabrück verzückte. Abseits des Platzes war er ein Wahnsinniger. Auf seinem Anrufbeantworter war zu Münsteraner Zeiten zu hören: "Ich bin bis fünf Uhr morgens in meiner Stammkneipe zu erreichen." Diesmal hatte Brinkmann mit dem VfL Osnabrück im "Plan B" gefeiert - und war dann in seinen Porsche gestiegen. Die Polizei stoppte ihn, Brinkmann musste auf dem Rücksitz des Streifenwagens Platz nehmen. Während die Beamten seinen Porsche zur Seite fuhren, flüchtete Brinkmann. Er kletterte eine Fassade hoch und rief seinen Kumpel Thomas Möller an: "Hör zu, Mölli: Du musst mich hier rausholen. Hier kommt nicht mal mehr ein MacGyver raus." Mölli schickte Hilfe. Am nächsten Morgen rief Brinkmann - inzwischen ausgenüchtert - seinen Anwalt an. Der gab Entwarnung: Brinkmann habe nichts zu befürchten. Er machte sich auf zur Polizeistation und verlangte Schlüssel und sein Auto zurück. Zur Sicherheit legte sich der Profi allerdings später einen Ford Ka anstelle seines Porsches zu, um weniger auffällig unterwegs zu sein.