Süddeutsche Zeitung

Manuel Neuer vor dem Kasachstan-Spiel:"Es geht ja auch um mich"

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In den beiden Partien der Nationalmannschaft gegen Kasachstan kündigen sich die nächsten, eher langweilen Abende für Torwart Manuel Neuer an. Der Bayern-Profi spricht in der SZ über anhaltende Beschäftigungslosigkeit, über Duschen nach dem Spiel und warum er sich über seine Ersatzrolle in der Partie gegen Frankreich so ärgerte.

Wenn Manuel Neuer, 26, zu Spielen des FC Bayern befragt wird, dann meist zu Themen, die wenig mit seiner eigenen Leistung als Torwart zu tun haben. Er muss sich dann erinnern, wie viele Schüsse er aufs Tor bekam (meist gar keine), wann seine Mannschaft zuletzt ein Gegentor kassierte oder gar in Rückstand geriet. Neuer spielt dieses Spiel zwar mit, aber nicht gerne.

Im Interview mit der Süddeutschen Zeitung (Printausgabe vom 21.03.2013, iPad und Windows 8) bekennt sich der Nationalmannschafts-Keeper dazu, dass diese Rolle nicht immer einfach ist. "Ich möchte auch im Fokus stehen und mir selbst etwas beweisen. Es geht ja auch um mich", sagt Neuer.

Er wolle seiner Mannschaft sichtbar helfen. Dies tut er seiner Ansicht nach, indem er seine Vorderleute dirigiere und seine Aufmerksamkeit hochhalte, nur bekomme der Zuschauer davon wenig mit. "Die Mannschaft weiß schon, dass ich auch meinen Beitrag leiste", sagt Neuer. Auch die einseitigen Spiele seien eine "mentale Belastung" für ihn. Trotzdem reiche diese Anstrengung am Spieltag häufig nicht aus: "Ich lasse dann die Regeneration am nächsten Tag aus und trainiere normal." Immerhin bestätigte er, dass er trotz der regelmäßigen Beschäftigungslosigkeit nach den 90 Minuten duschen müsse.

Auf autogenes Training oder ähnliche Konzentrationsübungen verzichtet er. "Dieses Bedürfnis habe ich noch nie verspürt." Am Freitag trifft Manuel Neuer mit der deutschen Nationalmannschaft in der WM-Qualifikationsgruppe C in Astana auf den Fußball-Zwerg Kasachstan (19 Uhr).

Der gebürtige Gelsenkirchner, der vor eineinhalb Jahren nach München wechselte und noch immer auf seine erste deutsche Meisterschaft wartet, geriet häufig wegen seiner zu riskanten Spielweise in die Kritik. Gegen Borussia Mönchengladbach leistete er sich in der Bundesliga in drei Spielen nacheinander schwere Aussetzer, zuletzt sah er gegen den FC Arsenal nach einem Eckball nicht gut aus.

"Es ist nicht so, dass ich mir sage: Jetzt muss ich rausgehen, damit ich mal eine Aktion habe. Ich bin nicht übermotiviert, ich weiß das schon einzuschätzen. Ich kann ja nicht einfach in die gegnerische Hälfte rennen und mich anspielen lassen, damit ich einen Ballkontakt habe."

Richtig verärgert hat man den 36-fachen Nationalspieler beim Test des DFB-Teams gegen Frankreich gesehen. Nicht mangels Langeweile, sondern weil er erst gar nicht mitspielen durfte. "Erstens hätte ich mich über einen Einsatz gefreut, weil ich mich auch mal hätte auszeichnen können. Es gab zuletzt viele Spiele bei Bayern, wo das nicht so einfach war. Zweitens ist das ein Spiel, das auch im Turnier vorkommen kann. Deutschland gegen Frankreich, das könnte bei der WM ein Halbfinale sein oder nicht?

HSV-Torwart René Adler vertrat ihn auf seiner Position. Seinen Stammplatz im deutschen Tor sieht er trotz der ansprechenden Leistungen des Konkurrenten nicht in Gefahr. "Ich bin die klare Nummer eins. Ich habe das volle Vertrauen von den Trainern."

Das komplette Interview lesen Sie in der Süddeutschen Zeitung (Print vom 21.3.13, iPad und Windows 8).

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