Süddeutsche Zeitung

DFB:Neuer über Özil-Debatte: "Sehr anstrengend"

  • Erstmals hat sich Nationalmannschaftskapitän Manuel Neuer zum Rücktritt von Mesut Özil geäußert.
  • Rassismus habe dieser sicher nicht im Team erfahren, so Neuer.
  • Er nimmt für den Neuaufbau des deutschen Teams die DFB-Verantwortlichen in die Pflicht.

DFB-Kapitän Manuel Neuer hat sich erstmals zum Rücktritt von Mesut Özil aus der deutschen Fußball-Nationalmannschaft geäußert und Verständnis für den Schritt gezeigt. "Es ist die Entscheidung jedes einzelnen Spielers. Die Gründe muss man für sich selbst suchen, und die hat er dann auch gefunden", sagte Neuer am Rande des Trainingslagers von Bayern München in Rottach-Egern. "Diese Entscheidung akzeptieren wir natürlich."

"Es war viel hin und her und es wurde sehr viel darüber gesprochen und geschrieben", so Neuer weiter. "Dieses Thema ist natürlich eines, das nach dem Ausscheiden sehr anstrengend war, für die, die alles gelesen haben." Rassismus habe Özil in der Mannschaft jedenfalls sicher "überhaupt nicht" erfahren. "Wir haben immer versucht, alle Spieler zu integrieren, und haben auch alles für unsere Mitspieler getan, damit jeder auch mit einem guten Gefühl in die Spiele geht."

Aufgabe der Verantwortlichen des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) sei es nun, "die Mannschaft zu strukturieren und ihr wieder ein Gesicht zu verpassen", sagte Neuer. Es gehe für den 32 Jahre alten Torwart auch darum, "wieder die Spieler da zu haben, die auch wirklich stolz sind, für die deutsche Nationalmannschaft zu spielen und alles dafür geben, für das eigene Land zu spielen, damit man wieder in die Erfolgsspur kommt".

Ein Neustart beim entthronten Weltmeister ist für Neuer daher notwendig. "Fakt ist, dass einiges geändert werden muss", sagte er. "Trotzdem haben wir große Ziele auch in der Nationalmannschaft und wollen natürlich wieder ein anderes Gesicht zeigen." Das erste Länderspiel nach der WM steht für die deutsche Auswahl am 6. September in München gegen Weltmeister Frankreich an.

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