Manipulationsvorwürfe im Snooker:Ronnie O'Sullivan soll Namen nennen

Manipulationsvorwürfe im Snooker: Twittert brisante Dinge: Ronnie O'Sullivan.

Twittert brisante Dinge: Ronnie O'Sullivan.

(Foto: AFP)

Nach den Vorwürfen von Weltmeister Ronnie O'Sullivan, im Snooker würden zahlreiche Partien verschoben, reagiert nun der Weltverband WPBSA. Der Verband nehme die Angelegenheit sehr ernst, heißt es. O'Sullivans Art der Kritik schade dem Sport jedoch "extrem".

Nach den schweren Manipulationsvorwürfen von Ronnie O'Sullivan gegenüber Spielerkollegen hat der Billard-Weltverband WPBSA den Snookerprofi aufgefordert, Namen zu nennen. "Wir nehmen die Angelegenheit sehr ernst. Wir haben Ronnie geschrieben, dass er seine Aussagen erklären sowie Details und Namen nennen soll", heißt es in der Mitteilung.

Für sein Vorgehen wurde der fünfmalige Weltmeister scharf kritisiert. "Es ist nicht akzeptabel, dass jemand solche Anschuldigungen äußert, ohne den Verband darüber zu informieren. Dies schadet dem Sport extrem. Wir erwarten seine Antwort", erklärte Verbandschef Barry Hearn.

Ronnie "The Rocket" O'Sullivan hatte per Twitter verbreitet, dass er den Manipulationsskandal in der Snookerszene für weit umfangreicher als bisher angenommen halte. Der Engländer teilte dabei mit, dass der ehemalige Weltranglistenfünfte Stephen Lee nur "einer von vielen korrupten Spielern" sei. Lee war am Montag vom Sportschiedsgericht des Verbandes der Manipulation von Spielen in den Jahren 2008 und 2009 schuldig gesprochen worden.

Auch die Verantwortlichen des Weltverbandes kritisierte der 37-Jährige: "Ich habe gehört, dass noch viel mehr Spieler Matches verschieben. Die Wahrheit muss ans Licht kommen, aber die Verantwortlichen wollen die Sache scheinbar unter den Teppich kehren."

Stephen Lee erwartet derzeit das Ausmaß seiner Strafe durch den Verband. Von einem ordentlichen Gericht hat der 38-Jährige jedoch nichts zu befürchten. Die Staatsanwaltschaft lehnte eine Klage mangels Beweisen ab. Die Indizien hätten für eine Strafverfolgung nicht ausgereicht. Aufmerksam wurde man auf den Fall unter anderem dadurch, dass nach einem verlorenen Spiel von Stephen Lee dessen Freundin ihren Wettgewinn von 1200 Pfund (1435 Euro) sofort abgeholt und die Hälfte der Summe umgehend an die Freundin des siegreichen Spielers überwiesen haben soll.

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