1899 Hoffenheim:Derdiyok muss in Trainingsgruppe 2 bleiben

Eren Derdiyok

Darf vorerst weiter nicht mit der Profimannschaft: Eren Derdiyok (Archivbild)

(Foto: dpa)

Eren Derdiyok darf vorerst weiter nicht mit der Profimannschaft von 1899 Hoffenheim trainieren. Adam Szalai wird Schalke 04 wohl acht Wochen fehlen. FC Barcelona gewinnt spanischen Supercup.

1899 Hoffenheim, Fall Derdiyok: Eren Derdiyok darf vorerst weiter nicht mit der Profimannschaft von 1899 Hoffenheim trainieren. Der Vorsitzende Richter Lothar Jordan vom Arbeitsgericht Mannheim-Heidelberg erklärte am Mittwoch, der Fall sei "keine Sache für ein Eilverfahren". Stattdessen soll die Klage des Angreifers, der von Trainer Markus Gisdol in die sogenannte Trainingsgruppe 2 abgeschoben worden war, in einem Hauptsacheverfahren behandelt werden. Als Termin wurde der 12. September festgesetzt. Derdiyok hatte per einstweiliger Verfügung erwirken wollen, dass er ab sofort wieder mit der ersten Mannschaft des Fußball-Bundesligisten trainieren darf.

Fußball, Spanien: Der FC Barcelona hat zum elften Mal den spanischen Supercup gewonnen. Dem Meister der Vorsaison reichte im Rückspiel gegen Atlético Madrid am Mittwoch ein torloses Remis vor eigenem Publikum zum Titel. Im Hinspiel hatten die Katalanen auswärts ein 1:1 erreicht. Die größte Chance zum Siegtreffer vergab Superstar Lionel Messi mit einem verschossenen Foulelfmeter in der 89. Minute. Zum ersten Mal standen der Argentinier und der brasilianische Neuzugang Neymar gemeinsam in der Barça-Startelf. Beim spanischen Fußball-Pokalsieger Atlético sah Filipe Luis wegen eines Ellbogenschlags gegen Dani Alves die rote Karte (80.).

Mountainbike, WM: Die deutsche Mountainbike-Staffel hat den Ausfall von Olympiasiegerin Sabine Spitz eindrucksvoll verkraftet und überraschend WM-Bronze gewonnen. Das Quartett kam zum Auftakt der Titelkämpfe im südafrikanischen Pietermaritzburg hinter Weltmeister Italien und Frankreich ins Ziel. Für Spitz, die am Dienstag im Training gestürzt war und sich an der Schulter verletzt hatte, rückte Hanna Klein (Freiburg) ins Aufgebot. Gemeinsam mit Markus Schulte-Lünzum (Haltern), Georg Egger (Obergessertshausen) und Manuel Fumic (Kirchheim) verwies sie die Schweiz auf Platz vier.

Leichtathletik, Zürich: Vize-Weltmeisterin Christina Schwanitz hat auch die zweite Kugelstoß-Revanche für die WM in Moskau verloren. Nach Platz zwei beim Diamond-League-Meeting in Stockholm musste sich die 27-Jährige aus Thum in Zürich als Vierte mit 19,36 m deutlich Neuseelands Olympiasiegerin und Weltmeisterin Valerie Adams geschlagen geben, die mit 20,98 m Jahresweltbestleistung stieß. Platz zwei ging an Russlands Olympiazweite Jewgenija Kolodko (19,97) vor der Moskau-Dritten Michelle Carter aus den USA (19,88). Kugel-Weltmeister David Storl (Chemnitz) trat im Anschluss bei den einen Tag vor dem eigentlichen Meeting im Züricher Hauptbahnhof ausgetragenen Wettbewerben zur WM-Neuauflage gegen den Weltjahresbesten Ryan Whiting aus den USA an.

Radsport, Vuelta: Nikias Arndt hat am Mittwoch auf der fünften Etappe der 68. Spanien-Radrundfahrt als Vierter einen Podestplatz knapp verpasst. Im Spurt musste sich der Cottbuser nur dem australischen Spurtsieger Michael Matthews, dem Argentinier Mauro Richeze und dem Belgier Gianni Meersman beugen und verbuchte damit die beste Platzierung eines deutschen Profis bei der diesjährigen Vuelta. Auf der schweren fünften Etappe von Sober zum 1020 Meter hoch gelegenen Lago de Sanabria im Nordwesten Spaniens erfüllte sich der Fahrer vom Argos-Shimano-Team damit bereits vorzeitig sein Rundfahrt-Ziel, das er mit einer Platzierung in den Top 5 angegeben hatte. In der Gesamtwertung verteidigte der Italiener Vincenzo Nibali am Mittwoch als erster Radprofi in diesem Jahr das Rote Trikot des Gesamtspitzenreiters. Der Tour-Dritte von 2012 hat weiter drei Sekunden Vorsprung auf den 42 Jahre alten Amerikaner Chris Horner. Auf rund 160 der 174 Tages-Kilometer hatte eine vom Belgier Jürgen van der Walle angeführte fünfköpfige Ausreißergruppe das Tempo bestimmt und bei knapp der Hälfte der Distanz 10:30 Minuten Vorsprung auf das Feld herausgefahren. Als letzter der Ausreißer wurde van der Walle 3,5 Kilometer vor dem Ziel vom Hauptfeld gestellt. Der im Klassement auf Rang 41 bestplatzierte deutsche Profi Dominik Nerz beklagte rund 20 Kilometer vor dem Ziel einen Defekt und musste vor einer Abfahrt am Straßenrand auf den Materialwagen warten. Zeitfahrweltmeister Tony Martin, der im Klassement schon fast eine halbe Stunde verloren hat, konzentriert sich ganz auf das 38-km-Zeitfahren am 4. September.

Schalke 04, Ausfall: Schalke 04 muss möglicherweise bis zu acht Wochen auf Neuzugang Adam Szalai verzichten. Bei dem Ungarn besteht nach dem 3:2 (1:0)-Sieg bei PAOK Saloniki der Verdacht auf einen Kahnbeinbruch. Szalai war in dem Play-off-Rückspiel zur Champions League mit Toren in der 67. und 90. Minute der Matchwinner der Königsblauen.

Schalke 04, Polizeieinsatz: Der Gelsenkirchener Polizeipräsident Rüdiger von Schoenfeldt hat den umstrittenen Polizeieinsatz beim Playoff-Spiel zur Champions League zwischen Schalke 04 und PAOK Saloniki vor einer Woche gerechtfertigt. "Alle Hinweise und das Verhalten der griechischen Fans deuteten auf einen unmittelbar bevorstehenden Ausbruch der Gäste-Fans aus ihrem Block und eine mögliche Platzstürmung, die durch die vorhandenen Polizisten nicht zu stoppen gewesen wäre, hin. Leib und Leben von Fußballfans wären gefährdet gewesen", wurde von Schoenfeldt am Mittwoch in einer Erklärung der Behörde zitiert. Aus Verärgerung über eine mazedonische Fahne im Block der Schalke-Fans hatten Anhänger des griechischen Erstligisten mit einem Platzsturm gedroht. Um das zu verhindern, hatten Ordnungskräfte die Flagge entfernt. Dabei war es zum Einsatz von Schlagstöcken und Pfefferspray gekommen. "Die zweimalige Aufforderung an die Ultras, das Banner zu entfernen, wurde nicht befolgt", sagte der Gelsenkirchener Polizeipräsident. Von Schoenfeldt veranlasste eine strafrechtliche Überprüfung des Verhaltens sowohl der eingesetzten Polizisten als auch der griechischen und deutschen Fans: "Hierzu wurden von der Kriminalpolizei alle Unterlagen und Videofilme beschlagnahmt und werden ausgewertet." Von Schoenfeldt bedauert, dass auch Unbeteiligte zu Schaden kamen: "Ich entschuldige mich bei allen Unbeteiligten, die durch den Einsatz des Pfeffersprays verletzt wurden, ausdrücklich."

Nationalelf, Lukas Podolski: Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft muss in die beiden WM-Qualifikationsspielen gegen Österreich (6. September) und auf den Färöer (10. September) auf Lukas Podolski verzichten. Der Stürmer des FC Arsenal erlitt in der Play-off-Begegnung der Champions League gegen Fenerbahce Istanbul (2:0) eine Muskelverletzung im linken Oberschenkel. "Podolski wird definitiv mindestens 21 Tage ausfallen", sagte Arsenals Teammanager Arsene Wenger. Der Ex-Kölner musste bereits in der 49. Minute ausgewechselt werden und wurde sogar auf einer Trage vom Platz transportiert.

Eishockey, EHC München: Gut zwei Wochen vor dem Saisonauftakt der Deutschen Eishockey Liga (DEL) hat der EHC München nochmals seinen Kader mit dem ehemaligen US-Nationalspieler Nick Palmieri verstärkt. Der 24-Jährige hatte in der vergangenen Saison in der American Hockey League (AHL) für die Houston Aeros und Connecticut Whale gespielt und bringt die Erfahrung von 87 NHL-Spielen mit. In München erhält der Stürmer, der 2011 im WM-Aufgebot der Amerikaner gestanden hatte, einen Jahresvertrag.

U19-EM, Frauen: Die deutschen U19-Fußballerinnen haben bei der Europameisterschaft in Wales den Einzug ins Finale verpasst. Das Team von DFB-Trainerin Maren Meinert unterlag Mitfavorit Frankreich im Halbfinale mit 1:2 (0:0). Durch den Einzug in die Vorschlussrunde hatte die DFB-Auswahl, die den fünften EM-Titel dieser Altersklasse angestrebt hatte, allerdings das Ticket für die U20-WM 2014 in Kanada gelöst. Den deutschen Spielerinnen, die ab der 80. Minuten nach einer Notbremse von Griedge M'Bock Bathy in Überzahl spielten, wurde in Llanelli die nachlässige Chancenverwertung zum Verhängnis. Der sechste Turniertreffer von Turbine Potsdams Pauline Bremer (90.+3) in der Nachspielzeit per Foulelfmeter nach 0:2 Rückstand kam zu spät für eine Aufholjagd. "Man kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen. Sie haben alle alles gegeben", sagte Ex-Nationalspielerin Meinert. Für die Französinnen, die das Turnier bislang zweimal (2003 und 2010) gewinnen konnten, wurde Kadidiatou Diani zur Matchwinnerin. Die eingewechselte Angreiferin (62./64.) erzielte binnen 180 Sekunden beide Tore für "Les Bleuettes", die im Finale auf England oder Finnland treffen.

Judo, WM: Mareen Kräh hat schon am zweiten Tag der Weltmeisterschaften in Rio de Janeiro die erste Medaille für Deutschland erkämpft. Die EM-Dritte von 2012 gewann am Dienstag in der Gewichtsklasse bis 52 Kilogramm das kleine Finale gegen die Rumänin Andreea Chitu und sicherte sich damit überraschend Bronze. Die Athletin aus Spremberg bot einen hervorragenden Wettkampf und machte am Ende ihren größten internationalen Erfolg perfekt. Im Eiltempo ging die 29-Jährige die Titelkämpfe an. Nach einem Freilos in Runde eins bezwang Kräh zunächst die Rumänin Andreea Ionas nach nur 95 Sekunden. Hart umkämpft war dann das Achtelfinale gegen die starke Mongolin Bundmaa Munkhbaatar, das die Deutsche nach einem Rückstand noch für sich entschied. Im Poolfinale verpasste sie zwar gegen die für den Kosovo startende Majlinda Kelmendi den Einzug ins Halbfinale.

Davon ließ sich die 29-Jährige aber nicht entmutigen: Erst räumte sie in der Trostrunde die kubanische Olympia-Zweite Yanet Bermoy Acosta vorzeitig mit Ippon aus dem Weg. Dann ließ sie sich auch von der Rumänin Chitu die ersehnte Medaille nicht mehr nehmen. Für Sebastian Seidl waren die WM-Einzelwettkämpfe dagegen bereits nach dem zweiten Kampf in der Gewichtsklasse bis 66 Kilogramm beendet. Der Abensberger unterlag dem französischen EM-Dritten Dimitri Dragin kurz vor Ablauf der regulären Kampfzeit mit Ippon. Nach Freilos hatte Seidl zuvor den Portugiesen Andre Soares besiegt. Am Mittwoch ruhen die deutschen Hoffnungen auf Miryam Roper und Johanna Müller in der Klasse bis 57 Kilo. In der Männer-Klasse bis 73 geht Igor Wandtke an den Start.

FC Barcelona, Sponsor: Der spanische Fußball-Meister FC Barcelona lässt sich den Dreijahresvertrag mit Trikotsponsor Qatar Airways fürstlich entlohnen. Bis zum 30. Juni 2016 streichen die Katalanen mindestens 96 Millionen Euro für den Deal mit der Fluggesellschaft aus dem Emirat Katar ein, beim Gewinn der Champions League wäre noch mal ein Bonus von fünf Millionen Euro fällig. "Das ist das größte Trikot-Geschäft aller Zeiten", sagte Vize-Präsident Javier Faus. Der Vertrag ermögliche dem Renommierklub zudem die Eroberung neuer Märkte. Die Fluglinie versicherte bereits, einige Maschinen der Flotte in den Barcelona-Farben zu streichen. "Wir zeigen Barcelona auf den wichtigsten Flughäfen weltweit", sagte Qatar-Direktor Akbar Al-Baker. Barca-Präsident Sandro Rosell erklärte: "Dank der Übereinkunft können wir unsere 300 Millionen Fans auf der ganzen Welt erreichen."

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