Manchester United hat am Montagmittag tatsächlich Erik ten Hag als Trainer entlassen. Das lässt sich kaum anders ausdrücken, da die Spekulationen um eine Freistellung des Niederländers ein ganzes Jahr lang andauerten. Zur Unschlüssigkeit des Vereins in der Trainerpersonalie passte es, dass United im ersten Satz der Mitteilung anstandshalber schrieb, ten Hag habe seine Position geräumt. Das liest sich, als wäre er zurückgetreten, dabei war eher das Gegenteil der Fall: Bis zum Schluss klebte sich ten Hag quasi an seinen Trainerstuhl. Auch wenn ihm das wohl niemand abnehme, seien im Klub alle auf einer „Wellenlänge“, versicherte er erst kürzlich wieder. Unbenommen der Resultate bekräftigte er stets, den dauerkriselnden Verein zu alter Größe zu führen. Doch daran glaubte nun am Ende selbst Uniteds Management nicht mehr, das dem Trainer bis dahin nahezu alles abgenommen hatte.
Ten Hag muss bei United gehen:Die längste Trainerentlassung der Welt
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Ein Jahr lang wurde über das bevorstehendes Aus von Erik ten Hag bei Manchester United spekuliert – jetzt muss der Niederländer wirklich gehen. Er hinterlässt einen Klub, dessen sportliche Perspektive so düster ist wie selten zuvor.
Von Sven Haist, London

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