Der englische Fußball-Rekordmeister Manchester United will ein neues Stadion mit 100 000 Sitzplätzen bauen. Die künftige Spielstätte des aktuell sportlich kriselnden Klubs soll direkt neben dem 115 Jahre alten bisherigen Stadion Old Trafford entstehen, wie der Verein mitteilte. Entwürfe für den Neubau wurden im Londoner Büro der Architekten Foster + Partners vorgestellt. Eine endgültige Entscheidung über die Umsetzung steht allerdings noch aus.

Der Nachfolger des Old Trafford, das den Spitznamen „Theatre of Dreams“ (Theater der Träume) trägt, soll durch einen Schirm überzogen werden, ähnlich wie im Münchner Olympiapark. Nach Informationen der BBC könnte der Bau zwei Milliarden Pfund (circa 2,4 Milliarden Euro) kosten. Wie das Großprojekt des hoch verschuldeten Klubs finanziert werden soll, ist nicht bekannt.
Das neue Stadion würde Europas zweitgrößte Arena werden – nach dem Camp Nou des FC Barcelona, das in den kommenden Jahren auf 105 000 Plätze erweitert werden soll.

„Heute beginnt eine unglaublich spannende Reise hin zur Verwirklichung des weltbesten Fußballstadions“, wurde United-Teilhaber Sir Jim Ratcliffe zitiert. „Unser derzeitiges Stadion hat uns in den vergangenen 115 Jahren großartige Dienste geleistet, aber es ist hinter die besten Arenen des Weltsports zurückgefallen.“ Mit dem Stadionbau wolle man zudem die umliegende Gegend neu beleben, Arbeitsplätze und Wohnraum schaffen, hieß es.

Eine Renovierung des legendären, aber seit Jahren baufälligen Old Trafford hatte ebenso wie ein Auszug längere Zeit im Raum gestanden. Erst im Dezember hatte die Daily Mail über eine Mäuseplage in Firmensuiten und einem Essenskiosk berichtet. Manchester United war nach eigenen Angaben zu dem Ergebnis gekommen, dass ein Neubau sinnvoller ist als eine Renovierung.

Der ehemalige Erfolgstrainer der Red Devils, Sir Alex Ferguson, unterstützte die Pläne. „Old Trafford birgt für mich persönlich viele besondere Erinnerungen, aber wir müssen mutig sein und diese Chance nutzen, ein neues Zuhause für die Zukunft zu bauen, in dem neue Geschichte geschrieben wird“, sagte Ferguson. „Manchester United sollte immer nach dem Besten streben – auf und neben dem Platz – und das schließt auch das Stadion mit ein, in dem wir spielen.“
Der amtierende englische Pokalsieger Manchester United steht nach 28 Spieltagen auf Platz 14 der Premier League und damit weit hinter den eigenen Ambitionen.