Manager-Wechsel in der Bundesliga:Allofs dementiert Kontakte nach Wolfsburg

Nun äußert sich der Geschäftsführer von Werder Bremen doch - und dementiert intensive Gespräche mit dem Ligakonkurrenten VfL Wolfsburg. Zuvor hatten verschiedene Medien übereinstimmend berichtet, der Wechsel von Klaus Allofs nach Wolfsburg stünde kurz bevor.

Werder Bremen -  FSV Mainz 05

Auf dem Weg nach Wolfsburg? Bremens Manager Klaus Allofs

(Foto: dpa)

Steht der VfL Wolfsburg vor der spektakulären Verpflichtung von Klaus Allofs als neuem Manager? Oder ist die ganze Angelegenheit eine Ente? Nach übereinstimmenden Medienberichten befinden sich die Wolfsburger in weit fortgeschrittenen Gesprächen mit dem aktuellen Geschäftsführer des Ligakonkurrenten Werder Bremen. Allofs soll den entlassenen Felix Magath beerben - ein Wechsel soll spätestens in der Winterpause erfolgen.

Allofs war am Donnerstag für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen, am Abend sagte er dann der Nachrichtenagentur dpa: "Mir liegt kein Angebot des VfL Wolfsburg vor. Es hat auch keine Gespräche gegeben. Also muss ich mich mit dem Thema nicht beschäftigen."

Auch Klaus-Dieter Fischer, Allofs' Geschäftsführerkollege bei Werder Bremen, glaubt den Meldungen nicht. "Wir wissen in der Geschäftsführung nichts davon. Und bei dem Verhältnis, das wir untereinander pflegen, wüssten wir so etwas", sagte er der Syker Kreiszeitung .

Auffällig ist dennoch, in welcher Einigkeit die Medien zuvor über Allofs bevorstehenden Vereinswechsel spekuliert hatten. Nach Informationen der Wolfsburger Allgemeinen Zeitung bestand zwischen dem VfL und Allofs sogar grundsätzliche Einigkeit, die Verträge seien allerdings noch nicht unterschrieben. Auch kicker.de berichtete von intensiven Gesprächen der beiden Parteien. Gemeinsam mit Allofs soll anschließend ein neuer Trainer gesucht werden.

Ein namentlich nicht genannter Bremer Vereinsverantwortlicher wird in der Welt wie folgt zitiert: "Wir werden Allofs keine Steine in den Weg legen, wenn er gehen möchte." Allofs besitzt bei Werder noch einen Vertrag bis 2015.

Schweigen in Wolfsburg

Beim VfL Wolfsburg wollte man eine bevorstehende Verpflichtung des ehemaligen Nationalspielers weder bestätigen noch dementieren. "Namen werden wir konkret nicht kommentieren. Aber Klaus Allofs würde aufgrund seiner Fähigkeiten als Manager jedem Klub gut zu Gesicht stehen", sagte Stephan Grühsem, Generalbevollmächtigter der Volkswagen AG und Aufsichtsratsmitglied beim VfL.

Allofs leitet seit 13 Jahren die Geschicke bei Werder. Seine Arbeit wurde dort aber zuletzt auch kritisch betrachtet, da der Klub im vergangenen Geschäftsjahr einen Verlust von 13,9 Millionen Euro zu verzeichnen hatte. Der Umsatz brach um rund 24 Millionen auf 95,6 Millionen Euro ein. Wegen der Finanzpolitik gab es auch Unstimmigkeiten mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden Willi Lemke.

Zuletzt schienen sich Allofs und Lemke aber wieder angenähert zu haben. Im Dezember des vergangenen Jahres unterschrieben Allofs und Trainer Thomas Schaaf neue Verträge bei Werder. Das Double aus Meisterschaft und Pokalsieg 2004 war die bisherige Krönung des Duos, doch der langfristige Erfolg zeigte sich vor allem in sechs Champions-League-Teilnahmen innerhalb von sieben Jahren. Zuletzt verpasste Werder jedoch zweimal hintereinander den internationalen Wettbewerb. Dadurch fehlt das Geld, so dass es in diesem Jahr das Rekord-Minus gab.

Die Wolfsburger hatten sich am 25. Oktober von ihrem ehemaligen Meistermacher Felix Magath getrennt. Nach dem Titelgewinn im Jahr 2009 und dem Wechsel zu Schalke 04 ging dessen zweite Amtszeit nach der Rückkehr zum VfL gründlich daneben. Bei Magaths Entlassung standen die Niedersachsen mit nur fünf Punkten auf dem letzten Tabellenplatz. Der renommierte Trainer war zudem als Manager und Geschäftsführer für den Werksclub tätig.

Von dieser Struktur will Volkswagen als hundertprozentiger Anteilseigner des VfL in Zukunft abrücken. Die Verantwortlichen hatten erklärt, den Trainer- und Managerposten nicht mehr in Personalunion vergeben zu wollen. Nach der Verpflichtung eines neuen Managers soll auch ein neuer Cheftrainer geholt werden. Derzeit betreut Amateurcoach Lorenz-Günther Köstner als Interimslösung die Wolfsburger Profis.

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