Bundesliga:Fahrige Fürther, feiernde Mainzer

28.08.2021, xmkx, Fussball 1.Bundesliga, 1.FSV Mainz 05 - SpVgg Greuther Fuerth v.l. Adam Szalai (FSV Mainz 05) nach de

Adam Szalai hat Grund zu feiern: Mainz hatte mit Fürth leichtes Spiel und ist gut in die Saison gestartet.

(Foto: Moritz Kegler via www.imago-images.de/imago images/Jan Huebner)

Die Rheinhessen nutzen das unorganisierte Auftreten des Bundesliga-Neulings zu einem souveränen Sieg - auch weil ein Debütant direkt erfolgreich ist.

Stefan Leitl vergrub die Hände tief in seinen Hosentaschen, brüllte seinen Ärger heraus und winkte immer wieder entnervt ab. Doch so sehr der Trainer der SpVgg Greuther Fürth an der Seitenlinie auch mitlitt - der Fehlstart des Aufsteigers in sein zweites Bundesliga-Abenteuer nimmt nach dem verdienten 0:3 (0:2) beim 1. FSV Mainz 05 immer deutlichere Konturen an.

Erst einen Punkt haben die Fürther in den bisherigen drei Partien gesammelt, dazu kommt das Erstrunden-Aus im DFB-Pokal. In seiner ersten Bundesliga-Spielzeit 2012/13 hatte das Kleeblatt in Mainz noch den ersten Dreier geholt, diesmal präsentierte sich der Liga-Neuling über weite Strecken fahrig und unorganisiert. Dabei hatte Leitl eigentlich einen guten Start seiner Mannschaft gesehen: "Es beginnt wie immer, ordentlich. Dann kommt eine Anzahl von individuellen Geschichten, die man sich nicht erlauben darf. Es haben einige Dinge nicht gepasst", sagte er nach der Partie bei Sky. Maximilian Bauer ergänzte: "Wir haben die Gegentore wieder mal zu einfach bekommen und haben schon auch nicht so gut verteidigt. Das ist auf dem Niveau zu wenig."

Die Rheinhessen hingegen feierten dank der Tore von Bundesliga-Debütant Anderson Lucoqui (15.), Adam Szalai (18.) und Kevin Stöger (90.+2) den zweiten Saisonsieg und beendeten eine schwarze Serie von fünf Heimniederlagen in Folge gegen Fürth. "Ich glaube, es war ein hochverdienter Sieg. Drei Spiele, sechs Punkte ist ein ziemlich idealer Start", befand der Mainzer Sportdirektor Martin Schmidt hinterher.

Lucoqui trifft bei seinem Bundesliga-Debüt

Leitl setzte vor 11.500 Zuschauern auf die gleiche Startelf, die am vergangen Samstag bei Arminia Bielefeld (1:1) gepunktet hatte. Der am Mittwoch verpflichtete niederländische Ex-Nationalspieler Jetro Willems nahm auf der Bank Platz. Doch in einer intensiv geführten Partie hatten die Gastgeber aus Mainz direkt Vorteile und kombinierten ansehnlich, ließen nur beim letzten Pass zu Beginn die Genauigkeit vermissen. Nach einer Viertelstunde spielte der FSV dann Lucoqui am Strafraum frei, der nach einer ersten Rettungstat durch Sascha Burchert noch einmal zum Abschluss kam - und zur Führung traf. Das Tor zeigte Wirkung, Fürth ließ zu viele Räume, und Szalai bestrafte dies umgehend. In der Folge nahm Mainz etwas Tempo raus, nutzen konnten die Gäste dies aber nicht - ganz im Gegenteil: Mit teils haarsträubenden Abspielfehlern lud Fürth die Nullfünfer immer wieder zu gefährlichen Gegenstößen ein.

Auch nach dem Seitenwechsel blieb Fürth unkonzentriert, Mainz war deutlich näher an einem weiteren Treffer. Nach einem Handspiel von Abiama vor der Linie gab Schiedsrichter Tobias Reichel (Stuttgart) zunächst Elfmeter, korrigierte seine Entscheidung aber nach Videobeweis wegen einer Abseitsstellung des Mainzers Moussa Niakhaté (49.). Die Gastgeber drängten auf die endgültige Entscheidung, Burchert rettete aber stark gegen Jonathan Burkardt (56.). Fürth fing sich erst in der Schlussphase, der eingewechselte Jamie Leweling brachte Schwung rein und zog nach einem Eckball knapp übers Tor (67.), auch durch Paul Seguin (73.) wurde es aus der Distanz gefährlich.

Doch wirklich zittern musste Mainz um diese drei Punkte nie, die späten Fürther Offensivbemühungen waren letzten Endes zu harmlos. Stattdessen klingelte es kurz vor Schluss noch einmal auf der anderen Seite: Der eingewechselte Karim Onisiwo, nach seiner Corona-Infektion wieder zurück im Mainzer Kader, brachte den Ball von links in die Mitte, Kevin Stöger schob zum Endstand ein (90.+2). Bo Svenssons Team scheint seine starke Form aus der vergangenen Rückrunde in die neue Saison genommen zu haben und durfte nach dem Spiel mit den Fans seinen gelungenen Saisonstart feiern, Fürth hingegen findet sich in Liga eins noch sichtlich schlecht zurecht und steht nach dem dürftigen Auftritt schon früh in der Saison unter Druck.

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