Mainzer Erfolg in Hoffenheim:Das Dilemma der anderen

Lesezeit: 2 min

Schon wieder am Jubeln: Trainer Bo Svensson hat die Mannschaft des FSV Mainz überraschend schnell wieder auf Kurs gebracht. (Foto: Uwe Anspach/dpa)

Der FSV Mainz setzt bei der TSG Hoffenheim seinen Aufwärtstrend fort und verlässt nach dem 2:1 erstmals seit dem achten Spieltag die Abstiegsränge - Trainer Svensson macht vieles richtig.

Von Christoph Ruf, Sinsheim

Martin Schmidt sah fast schon entspannt aus, als er nach dem Schlusspfiff zu den Interviews schritt. So gefährdet wie das Ergebnis nahelegen könnte, war der völlig verdiente 2:1-Sieg des FSV Mainz 05 bei der TSG Hoffenheim allerdings auch nicht gewesen. "Toll, wenn man mit so einem Erfolgserlebnis in die Länderspielpause gehen kann", freute also der Mainzer Sportdirektor Martin Schmidt. "Ich denke, man sieht auch spielerisch von Mal zu Mal mehr, dass es in die richtige Richtung geht."

Schon nach 26 Sekunden führte Mainz mit 1:0, nachdem Robert Glatzel Hoffenheims Verteidiger Chris Richards resolut den Ball abgenommen hatte und TSG-Keeper Oliver Baumann keine Chance ließ. Wer nun glaubte, dass Hoffenheim durch diesen Schrecken die nötige Adrenalin-Dosis abbekommen hätte, um mit etwas Verzögerung doch noch in die Partie zu kommen, sah sich getäuscht. Denn Glatzel (2.) und Jeremiah St. Juste (3.) hätten schon nach drei Minuten eine höhere Führung für die Rheinhessen bewerkstelligen können, die seit dem Trainerwechsel hin zu Bo Svensson kaum noch wiederzuerkennen sind.

Dass Mainz unter dem Dänen früh und entschlossen attackiert, keinem Zweikampf aus dem Weg geht, sorgt in der Liga gerade für so viel Anerkennung wie die Ausbeute von nun 17 Punkten aus den vergangenen neun Partien. Umso erstaunlicher war am frühen Samstagnachmittag, dass die Defensive der Hoffenheimer gegen die 05er so agierte, als hätte sie all das noch nie gehört. Das allerdings dementierte Torschütze Ihlas Bebou, der sagte: "Der Trainer hat uns darauf vorbereitet, was kommen würde. Aber wir haben es nicht geschafft, das umzusetzen."

Die TSG kassiert bereits die Gegentore 44 und 45

Schon in den vergangenen beiden Partien gegen Wolfsburg (2:1) und Stuttgart (0:2) hatten die Kraichgauer frühen Rückständen hinterherlaufen müssen und danach jeweils Besserung gelobt. Und siehe da, auch gegen Mainz gelang kurz vor der Halbzeit der Ausgleich - wenngleich der nur kurz Bestand haben sollte. Nach schönem Zuspiel von Richards entkam Bebou seinen überraschten Verfolgern und schloss erfolgreich ab (39.).

Dass es wenig später dann 2:1 für Mainz stand, weil Dominik Kohr nach einem Eckball von Jean-Paul Boëtius unbehelligt blieb und traf (41.), zeigte erneut das Dilemma der TSG, die am Sonntag die Gegentreffer 44 und 45 kassierte. Auch im zweiten Durchgang blieb Keeper Baumann der beste Hoffenheimer, der weitere Mainzer Treffer durch St. Juste und Robin Quaison verhinderte (52./81.). Hoffenheim schaffte es weiterhin nicht, den nötigen Druck aufzubauen, um den Sieg der starken Mainzer zu verhindern. Andrej Kramaric vergab die einzige Hoffenheimer Gelegenheit, als er einen Flugkopfball neben das Tor setzte (54.).

So blieb es beim Mainzer Sieg, der in Hoffenheim Diskussionen auslösen könnte. Nach der Länderspielpause, so hatte Trainer Sebastian Hoeneß wissen lassen, wolle man noch einmal um die Europapokal-Qualifikation kämpfen. Zu diesem Zeitpunkt hatte er allerdings wohl drei Punkte gegen Mainz fest eingeplant. Über die freuten sich am Sonntag die Rheinhessen, die erstmals seit dem achten Spieltag die Abstiegsränge verlassen haben.

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Sieg in Hoffenheim
:Mainz klettert aus dem Keller

Der Positivtrend hält an: Mit einem überzeugenden 2:1 bei der TSG Hoffenheim verlässt der FSV die Abstiegszone der Bundesliga. Besonders die erste Hälfte ist ereignisreich.

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: