Magdalena Neuner:Glamourgirl, Vorbild, Freigeist

Doppel-Olympiasiegerin, zwölffache Weltmeisterin, zweimal Sportlerin des Jahres: Magdalena Neuner hat den Biathlon-Sport geprägt wie keine vor ihr. Ihre Karriere in Bildern.

Ihre Karriere in Bildern

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Biathlon-Star Neuner tritt am Saisonende zurueck

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Magdalena Neuner hört auf - diese Nachricht hat die Biathlon-Welt im Spätherbst 2011 gehörig überrascht. Nach der WM 2012 in Ruhpolding und dem abschließenden Weltcup in Chanty Mansijsk trat Neuner zurück und widmet sich seitdem ihrem Privatleben. "Ich werde meine Karriere als Biathletin nach dem Winter beenden. Ich habe einfach das Gefühl, dass die Zeit reif ist für eine Veränderung und mich nach dem Sport etwas Neues, ganz Tolles erwartet", erklärte Neuner. Zum zweiten Mal nach 2007 wurde die 25-Jährige 2011 zu Deutschlands Sportlerin des Jahres gewählt und folgt damit auf ihre Skikollegin Maria Höfl-Riesch, die den Titel im Jahr zuvor verliehen bekam.

Magdalena Neuner

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Doch nur um Erfolge schien es der Bayerin ohnehin nicht zu gehen. Sehr frühzeitig beendete sie nach dem Winter 2012 ihre Profikarriere, die erst fünf Jahre zuvor so fulminant begann: Am 5. Januar 2007, nach zehn Jahren fleißigen Trainings, gewann die damals 19-Jährige in Oberhof ihr erstes Weltcup-Rennen (im Bild). Es war gleichzeitig der Auftakt einer imposanten Sportler-Karriere.

Magdalena Neuner

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Nur vier Wochen später holte sie bei der Weltmeisterschaft in Antholz Gold im Sprint, Gold in der Verfolgung, feierte ihren 20. Geburtstag und zwei Tage später auch noch den Sieg mit der deutschen Staffel.

Magdalena Neuner

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Dank ihrer natürlichen Ausstrahlung und ihres oberbairischen Idioms stieg sie bald zum Glamourgirl der Biathlon-Szene auf: In der Loipe ein unermüdliches Konditionswunder, abseits davon das heimatverbundene Madl aus der alpenvorländischen Nachbarschaft. Das kam so gut an, dass ...

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... sich nicht nur die Sponsoren um die Aufsteigerin des Jahres als neue Werbeträgerin rissen, sondern Neuner auch bei der Wahl zur Sportlerin des Jahres 2007 ganz oben landete.

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Diese Auszeichnung war allerdings nicht ihre erste große Ehrung. Ein Jahr zuvor hatte die Wallgauerin bei der Wahl zur "Juniorsportlerin des Jahres 2006" den zweiten Platz belegt. Der junge Mann neben ihr ist übrigens Fechtweltmeister Peter Joppich und hat sich dieses Bild hoffentlich gut aufgehoben.

Magdalena Neuner

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Magdalena Neuner erreichte eine Popularität, von der selbst Biathletinnen wie Uschi Disl und Kati Wilhelm - beide ebenfalls Sportlerinnen des Jahres - nur träumen konnten. Selbst im Sommerurlaub auf der spanischen Insel Fuerteventura wurde sie abgelichtet, doch Mittelpunkt stand bei ihr zumeist der Sport. So gewann sie im Winter 2008 bei den Weltmeisterschaften in Östersund erneut dreimal Gold und ...

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.. nutzte auch den folgenden Sommer für Fototermine. Hier badet die passionierte Strickerin für ihren Sponsor in einer Wanne voller Wollknäuel auf der Zugspitze.

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Im Winter hingegen fuhr sie regelmäßig als Erste über die Ziellinie und löste in Deutschland einen wahren Biathlon-Boom aus. Bis zu den Olympischen Spielen 2010 kam sie auf ingesamt 25 Weltcuperfolge, darunter 17 Einzelsiege.

Magdalena Neuner

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Auch für Vancouver bestanden gute Aussichten: Vor den Winterspielen 2010 präsentierte sich Neuner erneut in großer Form und formulierte ein klares Ziel: "Ich will Gold." Zeit für ein kleines Späßchen blieb trotzdem. Ihre Devise: Mit roter Nase zur goldenen Medaille.

Magdalena Neuner

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Wenig später begann dann der ernste Olympia-Showdown. Im Sprint wurde sie von Anastasia Kuzmina noch um 1,5 Sekunden geschlagen und holte Silber.

Die Siegerehrung war nur der Auftakt für den zweiten Erfolg drei Tage später in der Verfolgung, als sie einmal mehr ihre enorme Stärke bewies: "Ich wusste, läuferisch kann mich niemand schlagen."

Magdalena Neuner

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"Beim letzten Schuss war ich so brutal nervös, weil ich daran gedacht habe, jetzt geht es um den Olympiasieg. Prompt ging er daneben", räumte sie ein. "Aber ich wusste, das schaffe ich, und wenn ich sterben muss auf der letzten Runde." Und sie schafft es.

Ganz nebenbei avancierte Deutschland durch ihre Goldmedaille auch zur erfolgreichsten Nation in der Geschichte der Olympischen Winterspiele. Neuners Sieg bedeutete die 121. deutsche Goldmedaille seit der erstmaligen Teilnahme 1928.

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Was Neuner nach ihrem Olympiasieg besonders sympathisch machte: Obwohl sie jeder einzelne Fotograf aufforderte, doch bitte wie alle anderen in die Medaille zu beißen, beließ sie es bei einem Küsschen. Auch Angebote für Nackfotos lehnte sie dankend ab.

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Freilich wurde Neuner nach ihrem Erfolg von Interview zu Interview gereicht - wie hier im Deutschen Haus. Doch auch beim Gesprächs-Marathon bewies sie Kondition. "Ich habe zum Techniker gesagt, er soll ein Bier kaltstellen", sagte Neuner. Zu viel feiern wolle sie jedoch noch nicht - zu Recht, wie sich herausstellen sollte.

Magdalena Neuner konnte nämlich in Vancouver auch das Massenstart-Rennen für sich entscheiden. Auch wenn sie am Schießstand ein wenig wackelig wirkte, erinnerte sie sich an ihre Worte: "Läuferisch kann mich niemand schlagen." Sie lief nach dem Schießen nach vorne und gewann erneut Gold - anschließend erlebte sie ein Déjà-vu.

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Sie gab wieder zahlreiche Interviews und musste mit jedem Promi und Funktionär ein Bier trinken. Für Neuner zunächst kein Problem - mit der Zeit wurde sie jedoch immer genervter über den Rummel um ihre Person.

Bei den Weltmeisterschaften 2011 in Chanty-Mansijsk setzte sich die Titelsammlerei der Wallgauerin dennoch weiter. In fünf von sechs Wettbewerben holte Neuner eine Medaille und löste damit Petra Behle als erfolgreichste WM-Teilnehmerin aller Zeiten ab.

Magdalena Neuner

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Vor der Saison 2011/12 ging Neuner dann bereits in der Vorbereitung eigene Wege und arbeitete abseits des Teams: "Die Trainer und der Verband haben mir die Freiheit gegeben, die Vorbereitung ein wenig anders zu gestalten", erklärte die Doppel-Olympiasiegerin. Da war auch Zeit ...

Dreharbeiten ´Sturm der Liebe" mit Magdalena Neuner

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... für einen Gastauftritt in der TV-Serie "Sturm der Liebe". In vier Folgen der Seifenoper spielte Neuner sich selbst.

IBU Biathlon World Cup - Women's 7,5 km Sprint

Quelle: Bongarts/Getty Images

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Obwohl sie im Sommer bereits Spekulationen um ein baldiges Karriereende befeuert hatte, hätte der Start in den laufenden Weltcup-Winter kaum besser sein können. Im schwedischen Östersund stand Neuner in allen drei Wettbewerben auf dem Podium und holte im Sprint den 25. Einzel-Weltcupsieg ihrer Karriere - auch im darauffolgenden Rennen in Hochfilzen war sie nicht zu schlagen.

Es folgten weitere Siege in Hochfilzen, Oberhof, Antholz und Oslo - und auch beim letzten Rennen vor der WM im finnischen Kontiolahti gehörte der Sieger-Champagner Magdalena Neuner. Bei der Heim-WM in Ruhpolding zählte sie damit auch 2012 zur obersten Anwärterin auf viele Medaillen. Die Entscheidung ...

Magdalena Neuner

Quelle: dpa

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... über ihr Karriereende war aber längst gefallen. Neuner hatte genug vom Profi-Sport, nach dem abschließenden Großevent in Ruhpolding zog sich die amtierende Sportlerin des Jahres zurück - um, wie sie sagte, "neue Dinge ausprobieren". Und das mit gerade einmal 25 Jahren.

IBU Biathlon World Championships - Women's 7,5km Sprint

Quelle: Getty Images for BMW

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Vorher kam jedoch die Heim-WM in Ruhpolding - und es wurden die erwarteten Magdalena-Neuner-Festspiele. Es wurden zwar nicht sechs Medaillen, wie Neuner zuvor angekündigt hatte. Jedoch zumindest vier, darunter zwei Goldene: im Sprint und in der Staffel.

Biathlon-Weltmeisterschaft 2012

Quelle: dapd

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Nach dem letzten Rennen wurde Neuner gebührend verabschiedet - auch mit allerlei Geschenken. Neuner sagte: "Ich bin froh, dass ich jetzt Abstand nehmen kann. Ich bin froh, dass es vorbei ist." Sie habe in den vergangenen zwei Wochen "unheimlich viel gelernt", erklärte Neuner, auch über sich selber: "Und ich bin stolz, dass ich die WM vom Kopf her gut gemeistert habe."

© sueddeutsche.de/jbe
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