Auf den ersten Blick erscheint der TSV Maccabi München als ein gewöhnlicher Sportverein, nur einer von 190 in der Stadt. Mehr als 800 Mitglieder treffen sich regelmäßig, um Fußball oder Tennis zu spielen, zu tanzen oder Selbstverteidigungskurse zu belegen. Doch Maccabi ist etwas Besonderes: Im Jahr 1965 von Holocaust-Überlebenden gegründet, stellt der deutschlandweite Verband TuS Maccabi mit seinen Ortsvereinen die einzigen offen jüdischen Vereine in Deutschland. Und der Antisemitismus hat im Fußball längst besorgniserregende Ausmaße angenommen. Seit dem Terrorangriff der islamistischen Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 und der massiven Reaktion Israels darauf kommt es bei Spielen und im Umfeld immer wieder zu antisemitischen Vorfällen. Alon Meyer, Präsident von Makkabi Deutschland, sagte jüngst nach Übergriffen auf Jugendspieler des TuS Makkabi in Berlin: „Man muss in erster Linie erkennen, dass die Situation wirklich ernst ist, und ich glaube, diesen Switch gab es bisher noch nicht.“
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Maccabi, ein von Holocaust-Überlebenden gegründeter Sportverband, steht für Offenheit und Toleranz. In München sind mehr als 80 Prozent der Mitglieder nicht jüdisch. Doch die Stimmung ist seit Monaten angespannt und die Sorge vor einem antisemitischen Anschlag gewachsen.
Von Anna Carina Bauerdorf

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