Londons Bürgermeister fordert Olympia-Freude:Blonde Gefahr und die Spaß-Spiele

Londons Bürgermeister Boris Johnson ist immer für einen peinlichen Auftritt gut. Jetzt schreibt der beliebte Blonde im Londoner "Telegraph" über seine 20 Gründe, wieso er sich über die Spiele freut. Mit dabei: Halbnackte in der Stadt, das britische Talent für Gartenarbeit sowie Wettbewerbe, "bei denen man rumrennen und über Dinge springen muss".

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London 2012 - Schwimmen

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Londons Bürgermeister Boris Johnson ist immer für einen peinlichen Auftritt gut. Jetzt schreibt der beliebte Blonde im Londoner "Telegraph" über seine 20 Gründe, wieso er sich über die Spiele freut. Mit dabei: Halbnackte in der Stadt, das britische Talent für Gartenarbeit sowie Wettbewerbe, "bei denen man rumrennen und über Dinge springen muss".

1 - "Wir haben schon ein paar Medaillen - und holen noch mehr"

Die Währung der Olympischen Spiele? Trotz allem Dabeisein, wenn man ehrlich ist: Medaillen. Und deswegen sieht auch Bürgermeister Boris Johnson hier den ersten Grund für einen Freudensprung. "Yaaay! Das britische Team hat schon Medaillen gewonnen", jubelt er. Zum Beispiel die Schwimmerin Rebecca Adlington (im Bild), die Bronze über 400 Meter Freistil holte. Und die Briten werden weiter sammeln, da ist sich Johnson sicher - im Radfahren, Rudern, Segeln und Reiten. Da wären seine Landsmänner gut drin. Zufällig könne sich der Athlet bei all diesen Disziplinen "hinsetzen".

Aviva London Grand Prix - Samsung Diamond League 2012: Day One

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2 - "Wir sind auch gut im Laufen und Springen"

Doch auch auf zwei Beinen mache der britische Sportler eine gute Figur. "Wir sind auch sehr gut bei Wettbewerben, bei denen man rumrennen und über Dinge springen muss", urteilt Johnson. Er will nicht ausschließen, dass auch in einer dieser Disziplinen eine Medaille drin ist. Beispielsweise für David Greene, Weltmeister über 400 Meter Hürden.

2012 Olympic Games - Opening Ceremony

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3 - "Dabei sein ist alles"

Ach ja, und wenn sie dennoch keine Medaillen mehr gewinnen: Die Hauptsache ist doch die Teilnahme an den Spielen. Quasi eine Win-Win-Situation aus Sicht des Bürgermeisters. Für die Taekwondo-Kämpferin Sarah Stevenson waren die Spiele in London auf jeden Fall ein Erlebnis. Sie durfte bei der Eröffnungsfeier den Athleten-Eid sprechen.

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4 - "Keine Gewitter, kein Hagel"

Für einen Bürger Englands ist der sorgenvolle Blick Richtung Himmel natürlich unverzichtbar. Und auch hier gibt es Grund zur Freude aus Sicht des Bürgermeisters: "Es hat am Freitag, dem Tag der Eröffnungsfeier nicht geregnet" - aller Medien-Vorhersagen zum Trotz.

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5 - "Die beste Eröffnungsfeier - bei weitem"

"Wir haben die Welt mit der besten Eröffnungsfeier beeindruckt, die jemals veranstaltet wurde - mit großem Abstand." Boris Johnson zeigt sich noch ganz berauscht von Danny Boyles Film-Mischung, die Londons Status als globale Hauptstadt der Kunst und Kultur bestätigt habe. Mary Poppins als Mrs. Thatcher und - natürlich - der erste Auftritt der Queen in einem Film. Und das dann gleich an der Seite von James Bond. Ein britisches Feuerwerk.

London 2012 - Eröffnungsfeier

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6 - "Weniger Feuerwerk, genauso viel Beifall"

Apropos Feuerwerk. Daran habe man bei der Eröffnungsfeier kräftig gespart - vor allem im Vergleich zu den Spielen vor vier Jahren, als im "Peking-Style" Geldbeträge so hoch wie der britische Verteidigungsetat in die Luft gesprengt worden seien. "Trotzdem haben wir den gleichen Beifall bekommen."

2012 Olympic Games - Opening Ceremony

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7 - "Exzellente Rede"

IOC-Präsident Jacques Rogge habe in einer "exzellenten" Eröffnungsrede den großen Anteil der Briten an der Einführung und Stärkung des olympischen Sports herausgestellt. Das freut den patriotischen Boris Johnson. Und der Bürgermeister fügt an, hocherfreut: "Er hat nur ganz wenig Französisch gesprochen."

A still image taken from video shows the British minister in charge of the London Olympics Jeremy Hunt ringing an Olympic bell which flew off its handle in London

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8 - "Neue Sportart"

Die Briten belassen es nicht beim Perfektionieren der Spiele, nein, sie erweitern das Programm zudem um bisher unbekannte Disziplinen. Das findet Johnson sehr löblich. So habe Olympiaminister Jeremy Hunt beim Läuten einer Olympiaglocke das "Glocken-Schleudern" kreiert. In einer Mischung aus "Diskuswerfen, Kugelstoßen und Speerwurf" hatte der Politiker die Glocke unabsichtlich aus der Hand verloren. "Es gibt noch einen Streit darüber, ob man Extrapunkte dafür bekommt, wenn man einen Zuschauer trifft", so der Bürgermeister.

Olympics Day 3 - Around the Games

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9 - "Pünktliche Bauarbeiten"

"Im Gegensatz zu anderen olympischen Städten sind die Londoner Veranstaltungsorte pünktlich fertig geworden." Und sie seien sogar billiger gewesen als veranschlagt. Was ein Zeichen für die Klasse des britischen Baugewerbes und der Ingenieurskunst, findet Johnson.

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10 - "Keine Auswirkungen auf den Verkehr"

Der Verkehr läuft weiter in London. Das könnte tatsächlich eine der großen positiven Überraschungen sein. "Zumindest wurde er nicht so stark beeinflusst, wie manche Leute vorhergesagt haben", sagt Johnson. "Hin und wieder konnten wir sogar allen Fahrern erlauben, die Game Lanes zu nutzen."

Andy King from the U.S. travels to the Olympic Park on the Tube in London

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11&12 - "Die U-Bahn macht einen guten Job"

Es rollt, wie es rollen soll - sowohl im Untergrund, als auch in den Bussen auf der Straße. "Mehr oder weniger pünktlich." Natürlich, für Johnson ist das ein Erfolg.

London 2012 - Eröffnungsfeier

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13 - "Fast alles kostenlos"

"Sensationelle" Rock- und Pop-Konzerte und weitere Freizeitangebote für die heranwachsende Generation außerhalb der Sportstätten wären tolle Unterhaltung - und das auch noch weitgehend kostenlos.

Olympics - Previews - Day - 4

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14 - "Rekordverdächtige 26.000 Menschen"

Sie ist laut Johnson die erfolgreichste Touristenattraktion Londons: Die Gondelbahn zwischen North Greenwich Arena und dem Excel, zwei olympischen Wettkampfstätten. Am Samstag transportierte diese Bahn 26.000 Menschen.

Members of the British Armed Forces march near Buckingham Palace at the start of the women's cycling road race final at the London 2012 Olympic Games

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15 - "Das Militär macht einen fantastischen Job"

Das lobenswerte Auftreten des Militärs bei den Spielen habe den Anschein eines brillanten Manövers gegen Kürzungen im Verteidigungsetat, witzelt Johnson.

London 2012 - Sideris Tasiadis

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16 - "Ein Boom für Tattoo-Studios"

Bürgermeister Johnson hat auch einen gewissen Spaß am Schaden anderer. Denn wieso sonst sollte er sich über die "unausrottbaren Rechtschreibfehler" freuen, die er bei diesem "Oylipmpics 2012" zu sehen bekommt. Dann doch lieber nur die Ringe. Immerhin, die Tattoo-Studios profitieren.

2012 Olympic Games - Opening Ceremony

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17 - "Brillante, diplomatische Entscheidung"

Dass eine Gruppe junger Athleten die Ehre hatte, das olympische Feuer zu entzünden, sei eine "typisch brillante und diplomatische Entscheidung" von Sportfunktionär Sebastian Coe gewesen. Hier kann der Olympia-Fan wieder ganz Johnsons Meinung sein.

London 2012 - Feature

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18 - "Britisches Talent für die Gartenarbeit"

Freude bereitet Johnson die Blumenpracht im Herzen des Olympiaparks. Dort gebe es "Wiesen mit Wildblumen, deren Farbe und Glanz sind herzzerreißend. Es gibt Kornblumen und Vipers Bugloss und seltene, zarte Orchideen". Sie seien der "Beweis für das britische Talent für die Gartenarbeit."

Germany's Katrin Holtwick tries to save the ball near her team mate Ilka Semmler during their women's preliminary round beach volleyball match at the London 2012 Olympic Games at Horse Guards Parade

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19 - "Halbnackte Frauen"

"Während ich diese Worte schreibe, spielen halbnackte Frauen beim Beachvolleyball in der Mitte der Horse Guards Parade. Sie werden glänzen wie nasse Fischotter, während das Wasser aus den Krempen der Südwester-Hüte des Publikums plätschert. Die ganze Sache ist großartig und verrückt." Dem ist nichts hinzuzufügen.

London 2012 - Feature - Volunteers

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20 - Freiwillige helfer haben Spaß

Auch der finale Grund Johnsons, wieso man sich an den Spielen in London so erfreuen dürfe, bedarf keiner weiteren Erläuterung: "Überall sehe ich Freiwillige, die in der Freude über das Größte, was diese Stadt in unserem Leben getan hat, gefangen sind. Sie sind glücklich und stolz - und ebenso, nebenbei bemerkt, sind es auch alle Zuschauer, die ich bisher getroffen habe."

© SZ.de/ske/gba
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