Löw macht Weidenfeller Hoffnung:"Es gibt nicht nur die jungen Torhüter"

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Mit 33 Jahren ins Tor der Nationalmannschaft? Roman Weidenfeller (Foto: Bongarts/Getty Images)

Joachim Löw macht Roman Weidenfeller Hoffnung auf eine Nominierung für die Nationalmannschaft. Die deutschen Fechter holen wieder kein WM-Gold. Drei U21-Spieler sagen Trainer-Rückkehrer Hrubesch ab.

DFB, Torwart: Fußball-Bundestrainer Joachim Löw hat Torhüter Roman Weidenfeller Hoffnung auf eine baldige Nominierung für die Nationalmannschaft gemacht. Auf die Frage, ob der Dortmunder schon mit einer Berufung für die Spiele gegen Österreich und die Färöer im September rechnen könnte, sagte Löw dem kicker: "Das warten wir mal ab." Zudem wich er von seiner bisherigen Linie ab, in jedem Fall einen jungen Torhüter als Nummer drei hinter Manuel Neuer und René Adler mit zur WM 2014 nach Brasilien zu nehmen: "Dahinter gibt's nicht nur die jungen Torhüter." Zudem lobte Löw den 33 Jahre alten Weidenfeller, der noch kein A-Länderspiel absolviert hat, in den höchsten Tönen. "Ich bin bei diesem Thema offen, das will ich an dieser Stelle ganz klar sagen", betonte er: "Und ich erkenne mit größtem Respekt seine Leistung an. Er hat fantastisch gut gehalten. Er ist in den letzten zwei, drei Jahren eine Persönlichkeit geworden, und er ist einer der Köpfe der Dortmunder Mannschaft. Er hat sich fußballerisch und in der Strafraumbeherrschung klar verbessert, und auf der Linie ist er noch stärker geworden als er eh ohnehin schon war. Er hat viele eines Besseren belehrt."

Fechten, WM: Herrenflorett-Europameister Deutschland hat die Fecht-Weltmeisterschaften in Budapest auf dem fünften Rang beendet. Nach dem 44:45 im Viertelfinale gegen Frankreich gewannen der viermalige Einzel-Weltmeister und Europa-Champion Peter Joppich (Koblenz), der Bonner Marius Braun und die Tauberbischofsheimer Sebastian Bachmann und Johann Gustinelli die Platzierungskämpfe gegen China (45:32) und die Ukraine (45:39). Die deutschen Säbelfechterinnen wurden Elfte. Sie hatten ihr Achtelfinale gegen Südkorea 35:45 verloren. Danach gab es in der Runde um die Ränge neun bis 16 ein 45:37 gegen Spanien, ein 43:45 gegen Gastgeber Ungarn und im Gefecht um Platz elf ein 45:37 gegen Mexiko.

Fußball, U21: Das deutsche U21-Team muss im Duell mit Frankreich am Dienstag (20.30 Uhr/Eurosport) in Freiburg auf Torhüter Marc-André ter Stegen, Angreifer Kevin Volland und Defensivspieler Robin Knoche verzichten. Der Gladbacher ter Stegen war aus Freiburg zunächst mit Verdacht auf einen Muskelfaserriss abgereist, der sich bei einer weiteren Untersuchung am Montag in Mönchengladbach aber nicht bestätigte. Gladbachs Clubarzt Stefan Hertl stellte fest, dass es sich nur um muskuläre Probleme im Oberschenkel handelt. Für ter Stegen wurde der Kölner Timo Horn nachnominiert. Der Hoffenheimer Volland hat wegen einer Muskelverhärtung abgesagt. Bei der Rückkehr von Trainer Horst Hrubesch auf die Trainerbank der U21 fehlt zudem der Wolfsburger Knoche wegen einer Gürtelrose.

Elf des Bundesliga-Spieltags
:Wie ein aufgeputschtes HB-Männchen

Pep Guardiola tigert bei seinem Bundesliga-Debüt aufgeregt an der Seitenlinie herum, Diego Benaglio wird gleich zweimal getunnelt und in Hoffenheim begeht ein Fußball eine gemeine Tat auf dem Rasen. Die Elf des 1. Bundesliga-Spieltags.

Tennis, ATP-Tour: Tennisprofi Philipp Kohlschreiber ist beim Turnier in Cincinnati/Ohio (USA) souverän in die zweite Runde eingezogen und trifft dort auf den ehemaligen Weltranglistenersten Roger Federer. Der Augsburger bezwang in seinem ersten Spiel des mit 3.079.555 Dollar dotierten Hartplatzturniers den Amerikaner Mardy Fish 7:5, 6:2 und fordert nun zwei Wochen vor dem Auftakt der US Open den an Nummer fünf gesetzten Schweizer heraus. Beim Turnier in Montréal war der 29-jährige Kohlschreiber in der Vorwoche bereits an seiner Auftakthürde Benoit Paire (Frankreich) gescheitert.

Handball, Transfer: Der Wechsel des ehemaligen Welthandballers Ivano Balic in die Bundesliga ist ganz offensichtlich perfekt. Der 34 Jahre alte kroatische Ex-Weltmeister und Olympiasieger wird wohl zum Start der neuen Saison das Trikot der HSG Wetzlar tragen. "Ich freue mich, in Wetzlar zu sein", sagte Balic dem TV-Sender Sport1: "Ich hoffe, dass ich den Vertrag nach dem Medizincheck unterschreiben kann. Ich habe noch jede Menge Träume. Ich hoffe, dass ich hier ein Jahr auf ganz hohem Level spielen kann." Der Klub hatte wenige Stunden zuvor bereits eine außerplanmäßige Pressekonferenz für Dienstag (12.30 Uhr) angekündigt, um "einen Neuzugang auf der Position Rückraum Mitte zu präsentieren." Spielmacher Balic soll bei den Mittelhessen den Ausfall von Adnan Harmandic (Daumenbruch) kompensieren.

FC Bayern, Testspiel: Nationalspieler Mario Götze hat 103 Tage nach seinem Muskelbündelriss ein eindrucksvolles Debüt für Bayern München gegeben. Der 21-Jährige, der im Sommer für 37 Millionen Euro von Borussia Dortmund zu den Bayern gewechselt war, traf beim 4:1 (1:1) beim ungarischen Meister FC Györ doppelt. Zunächst zwei Minuten nach seiner Einwechslung (62.) zum 2:1, dann in der Schlussminute zum Endstand. Überhaupt zeigte sich Götze extrem spielfreudig, in 30 Minuten schoss er fünf Mal aufs Tor. Zwei Tage nach dem erfolgreichen Liga-Auftakt gegen Borussia Mönchengladbach (3:1) bot Bayern-Trainer Pep Guardiola in Thomas Müller nur einen Spieler in der Startelf auf, der auch gegen die Borussia begonnen hatte.

Diese Bayern-Elf, in der immerhin Thiago oder Javi Martínez standen, hatte im ersten Durchgang viele Probleme und lag zur Pause durch ein sehenswertes Tor von Leandro Martínez (40.) zurück. Nach einer knappen Stunde wendete sich das Blatt dann im Eiltempo. Zunächst glich Xherdan Shaqiri aus (58.), dann kam Götze für Mitchell Weiser ins Spiel und erzielte prompt die Führung. Der Nationalspieler hatte zunächst den Pfosten getroffen, traf dann aber im Nachschuss. Abermals Shaqiri erhöhte auf 3:1 (71.), ehe Götze den Schlusspunkt setzte: Er nahm einen verunglückten Rückpass eines Ungarn auf, umspielte einen Gegenspieler und lupfte den Ball über den Torhüter hinweg ins Netz.

Christoph Daum, Trainerjob: Der Deutsche wird wohl neuer Trainer des türkischen Fußball-Erstligisten Bursaspor. 15 Monate nach seiner Demission beim belgischen Traditionsklub FC Brügge steht der 59-Jährige unmittelbar vor der Vertragsunterschrift beim Meister von 2010. "Ganz perfekt ist es noch nicht. In zwei, drei Tagen sollte es soweit sein", sagte Daum dem Sportinformationsdienst (SID): "Es kommt noch auf Details an, aber die sind ja manchmal entscheidend." Bursaspor veröffentlichte auf seiner Homepage bereits ein Foto vom Handschlag zwischen Daum und dem Vereinsvorstand. Für Daum wäre es das fünfte Engagement in der Türkei, bei Besiktas und Fenerbahce Istanbul war er je zweimal als Coach aktiv und gewann mit beiden Klubs die Meisterschaft. In der Bundesliga war er zuletzt 2011 in einem knapp zweimonatigen Intermezzo Trainer bei Eintracht Frankfurt, zuvor trainierte er unter anderem den 1. FC Köln, VfB Stuttgart und Bayer Leverkusen).

Baseball, Doping: Alex Rodriguez ist in der nordamerikanischen Profiliga MLB der erste Homerun seit Bekanntgabe seiner Dopingsperre bis zum Ende der nächsten Saison gelungen. Beim 5:4-Erfolg seiner New York Yankees gegen die Detroit Tigers schlug der Superstar den Ball zum 648. Mal in seiner Laufbahn aus dem Feld. Der 38-Jährige darf weiterhin auflaufen, weil er gegen die Sperre über 211 Spiele Einspruch eingelegt hat. Die Begeisterung auf den Rängen des Yankee Stadiums hielt sich allerdings in Grenzen. Applaus und Buh-Rufe mischten sich, als der Ansager Rodriguez' Namen nach dem erfolgreichen Schlag durchsagte. Beim Ablaufen der Bases wurde A-Rod aber bejubelt. Rodriguez arbeitete sich mit dem "Homer" gleichzeitig in einer Bestenliste der MLB nach vorn. Durch den Treffer sorgte er zum 1951. Mal für einen Punkt eines Mitspielers, einen sogenannten Run Batted In (RBI). Damit zog A-Rod an Stan Musial (1950) vorbei und ist nun Fünfter.

Golf, Jason Dufner: US-Golfprofi Jason Dufner hat die 95. PGA Championship gewonnen und den ersten Major-Titel seiner Karriere gefeiert. Der 36-Jährige triumphierte in Rochester/New York mit insgesamt 270 Schlägen vor seinem amerikanischen Landsmann Jim Furyk (272), für den Erfolg kassierte Dufner den Siegerscheck in Höhe von umgerechnet rund 1,1 Millionen Euro. Deutschlands Golfstar Martin Kaymer aus Mettmann (283) musste sich auf dem geteilten 33. Platz mit 29.000 Euro begnügen. "Es ist ein großartiges Gefühl, endlich einmal zu gewinnen. Ich kann kaum glauben, dass es mir gelungen ist. Das fühlt sich richtig, richtig gut an. Es ist einfach großartig", sagte der Sieger. Dufner, der beim letzten Masters des Jahres vor zwei Jahren auf den letzten vier Löchern einen Vorsprung von vier Schlägen verspielt hatte, holte sich den Sieg auf der abschließenden Runde des Par-70-Kurses mit einer 68. Der vor dem Schlusstag führende Furyk (71) hatte das Nachsehen. Der 43-Jährige wartet seit mittlerweile drei Jahren auf einen Titel.

DFB, Länderspiel: Julian Draxler hat für das Länderspiel am Mittwoch gegen Paraguay (20.45/ZDF) verletzungsbedingt absagen müssen. Der Schalker Mittelfeldspieler erlitt im Spiel gegen den Hamburger SV (3:3) am 1. Bundesliga-Spieltag eine Achillessehnenprellung. Es ist die erste Absage, die Joachim Löw vor dem ersten Länderspiel des Jahres ereilt. Eine Nachnominierung hatte der Bundestrainer am Sonntagabend nicht geplant. "Das kann sich schnell entzünden und eine langwierige Geschichte werden. Von daher macht es überhaupt keinen Sinn", sagte Schalkes Manager Horst Heldt, der auch den Ausfall des Jungstars im kommenden Bundesliga-Spiel fürchtet: "Es könnte auch mit Wolfsburg eng werden."

Tennis, ATP-Tour: Rafael Nadal hat sich nach seinem Halbfinalsieg über den Weltranglistenersten Novak Djokovic auch im Finale des ATP-Turniers von Montreal nicht mehr stoppen lassen. Der Spanier setzte sich am Sonntag in 68 Minuten gegen den kanadischen Lokalmatadoren Milos Raonic klar mit 6:2, 6:2 durch. Nadal gewann das Tennis-Turnier damit nach 2005 und 2008 zum dritten Mal, in diesem Jahr war es sein achter Turniertitel und der 25. Masterserfolg in seiner Karriere. Für Nadal, einst die Nummer eins der Welt, bedeutete der Erfolg bei dem Hartplatzturnier zwei Wochen vor den US Open aber auch eine weitere Portion Selbstvertrauen. Für Raonic endete hingegen der Traum vom ersten einheimischen Turniersieger in Montreal seit 1958, als Robert Bedard dort gewonnen hatte.

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