Champions League:Liverpool nach wildem Spiel im Finale

Champions League: Fabinho feiert das zwischenzeitliche 1:2.

Fabinho feiert das zwischenzeitliche 1:2.

(Foto: David Ramos/Getty Images)

Beim FC Villarreal liegt der FC Liverpool zur Pause 0:2 zurück - und dreht in der zweiten Halbzeit auf. Drei Tore und unglückliche Torhüter-Aktionen bringen das Team von Jürgen Klopp nach 2018 und 2019 erneut ins Endspiel.

Der FC Liverpool und Jürgen Klopp träumen weiter vom historischen Quadruple. Die nervenstarken Reds zogen durch ein 3:2 (0:2) beim Bayern-Bezwinger FC Villarreal ins Finale der Champions League ein und treffen am 28. Mai im Stade de France in Paris auf Manchester City oder Real Madrid. Für Teammanager Klopp ist es nach der Niederlage 2018 und dem Triumph 2019 bereits die dritte Königsklassen-Endspielteilnahme mit Liverpool.

Fabinho (62.), der starke Joker Luis Diaz (67.) und Sadio Mane (74.) erzielten in der überzeugenden zweiten Halbzeit der Gäste die erlösenden Treffer im Estadio de la Ceramica. Villarreal hoffte nach dem 0:2 im Hinspiel an der Anfield Road und den Toren von Boulaye Dia (3.) und Francis Coquelin (41.) am Ende vergeblich auf ein Wunder. Die letzten Minuten bestritten die Gastgeber nach Gelb-Rot gegen Etienne Capoue (86., wiederholtes Foulspiel) in Unterzahl.

"Es hat alles so angefangen, wie man es nicht haben will. Wir sind nicht ins Spiel gekommen. Dann haben wir angefangen zu kicken und haben die Räume gefunden", sagte Klopp bei Prime Video: "Ich bin echt glücklich."

Der Europa-League-Sieger aus Villarreal darf dennoch mit Stolz auf die Saison in der Königsklasse zurückblicken. Vor dem FC Bayern hatte die Mannschaft von Trainer Unai Emery im Achtelfinale den italienischen Fußball-Rekordmeister Juventus Turin ausgeschaltet. Liverpool, das erst eine Niederlage in diesem Jahr kassierte, hat das Quadruple, also den Gewinn von vier Trophäen, derweil weiter im Blick: Bereits im Februar hat der Traditionsklub den Ligapokal gewonnen. Im FA Cup wartet im Endspiel am 14. Mai der FC Chelsea, in der Premier League liegen die Reds nur einen Punkt hinter Tabellenführer Manchester City.

Klopp hatte vor dem Anpfiff im mit 23 500 Zuschauern ausverkauften Hexenkessel in Villarreal vor Hochmut gewarnt. "Wir ignorieren das Hinspiel-Ergebnis. Wir wissen, dass sie alles geben werden, was sie haben", sagte der 54-Jährige, der seinen Vertrag erst nach dem Hinspiel bis 2026 verlängert hatte. Der ehemalige Dortmunder Meistermacher sah sich schnell bestätigt. Das "Gelbe U-Boot" tauchte schon in der Anfangsphase öfters im Liverpooler Strafraum auf als im gesamten ersten Duell.

Die Gastgeber belohnten sich durch Dia schnell für ihren mutigen Auftritt, Emery jubelte ausgelassen. Liverpool schien überrascht und tat sich mit dem Pressing des Außenseiters schwer. Das gefürchtete Tempo- und Kombinationsspiel der Gäste, die mit der makellosen Bilanz von fünf Siegen in fünf Auswärtsspielen in dieser Königsklassen-Saison angereist waren, kam in der ersten Halbzeit überhaupt nicht in Schwung. Klopp war sichtlich unzufrieden und ruderte an der Seitenlinie wild mit den Armen. Es half nichts. Villarreal blieb das gefährlichere Team.

Reds-Torhüter Alisson Becker riskierte gegen den durchgebrochenen Giovani Lo Celso Kopf und Kragen (37.) und verursachte nur knapp keinen Elfmeter - was Schiedsrichter Danny Makkelie hervorragend beurteilte. Fünf Minuten später war Becker gegen den Kopfball von Coquelin aber machtlos.

"Sie haben eine sehr gute erste Halbzeit gespielt", sagte Liverpools Trent Alexander-Arnold bei BT Sport. "Wir haben uns in der Pause umgestellt, die Chance am Kragen gepackt und das getan, was wir tun mussten."

Klopp reagierte und brachte nach dem Wechsel Diaz für Diogo Jota - eine gute Entscheidung. Liverpool wurde dominanter, Villarreal zog sich mehr zurück. Ein abgefälschter Distanzschuss von Trent Alexander-Arnold klatschte auf die Latte (55.). Die Gäste erhöhten nun den Druck und belohnten sich durch Fabinho. Torhüter Geronimo Rulli sah dabei unglücklich aus, der Schuss rutschte ihm durch die Beine. Diaz sorgte per Kopf für den Ausgleich, und nachdem sich Rulli beim Rauslaufen verschätzte, machte Mané alles klar.

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