2. Liga:Kiel vermiest HSV das Fest, Testroet mit Zaubertor

Holstein Kiel - Hamburger SV

Hamburgs Lewis Holtby (li.) klatscht mit Hamburgs Trainer Hannes Wolf nach seiner Auswechslung ab. Es war für beide keimn guter Tag.

(Foto: dpa)

Die Hamburger kassieren eine unangenehme Pleite. Ein Stürmer aus Aue schafft Erstaunliches gegen Union Berlin und Paderborn schießt sechs Tore. Ein früherer Bayern-Profi kehrt wohl nach Frankfurt zurück.

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Fußball, 2. Liga: Herbstmeister Hamburger SV hat zum Jahresfinale einen herben Dämpfer kassiert. Im Nord-Derby bei Holstein Kiel musste sich der Bundesliga-Absteiger am Sonntag verdient 1:3 (0:2) geschlagen geben. Durch die erste Niederlage seit dem 23. September verpasste der HSV auch die angestrebte Revanche für die bittere 0:3-Heimpleite gegen die Kieler zum Saisonauftakt. Immerhin geht der HSV (37 Punkte) trotz des Rückschlags als Erster vor dem 1. FC Köln (36) und dem FC St. Pauli (34) in die Winterpause. Vor 10 073 Zuschauern im ausverkauften Holstein-Stadion trafen Janni Serra (7. Minute) und der überragende David Kinsombi (18./53.) für die Kieler (30), die den Anschluss an die Spitzengruppe herstellten. Bakéry Jattas Tor (48.) war für den eine Halbzeit lang enttäuschenden HSV zu wenig. Für Titz-Nachfolger Hannes Wolf endete damit im neunten Anlauf die Erfolgsserie von sieben Siegen in acht Punktspielen.

Nach einer makellosen Hinserie ist die imposante Serie des 1. FC Union Berlin zum Jahresabschluss gerissen. Die Köpenicker wurden am Sonntag bei Erzgebirge Aue mit 0:3 (0:2) entzaubert und kassierten als letztes deutsches Profiteam ihre erste Saison-Niederlage. Mit einem Dreierpack brillierte Pascal Testroet (6./30/Handelfmeter/74. Minute) für die Sachsen. Per Seitfallzieher zum Endstand sorgte der Angreifer auch für den Höhepunkt der lange Zeit munteren Partie.

Der Abwärtstrend des SV Darmstadt nimmt mehr und mehr bedenkliche Züge an. Beim 2:6 (1:1) gegen den SC Paderborn bot das Team von Trainer Dirk Schuster am Ende eine desaströse Vorstellung und blieb zum sechsten Mal in Serie ohne Sieg. Vor 11 547 Zuschauern in der Benteler-Arena sorgten Bernard Tekpetey (16. Minute/75./85.), Sven Michel (50./77.) und Babacar Gueye (88.) am Sonntag für den Kantersieg der Paderborner, die sich damit auf Rang sieben verbesserten. Dagegen müssen sich die Gäste trotz der zwischenzeitlichen Ausgleichstreffer durch Marvin Mehlem (32.) und Joevin Jones (65.) bei nur sechs Punkten Abstand zum Relegationsplatz nach unten orientieren.

Bundesliga, Transfer: Mittelfeldspieler Sebastian Rode steht offenbar vor einer Rückkehr von Borussia Dortmund zu seinem Ex-Klub Eintracht Frankfurt. Nach Informationen der Frankfurter Rundschau und des Fachmagazins kicker soll der 28-Jährige bis zum Saisonende auf Leihbasis zum Pokalsieger wechseln. Ob die Eintracht zudem eine Kaufoption erhalten würde, ist nicht bekannt. Rode spielte bereits von 2010 bis 2014 für die Hessen, ehe er zum Rekordmeister Bayern München wechselte und schließlich nach Dortmund weiterzog. Der zentrale Mittelfeldspieler bestritt in dieser Zeit 113 Bundesliga-Spiele, wobei er sechs Tore erzielte. Zuletzt war auch der VfB Stuttgart als möglicher Interessent für Rode im Gespräch. Beim BVB spielte der im Laufe seiner Karriere immer wieder von Verletzungen zurückgeworfene Rode zuletzt sportlich keine Rolle mehr und ist in dieser Spielzeit noch ohne Pflichtspiel-Einsatz. Sein Vertrag bei den Schwarz-Gelben besitzt noch bis 2020 Gültigkeit.

Biathlon, Massenstart: Die deutschen Biathleten haben sich ohne Podestplatz in die Weihnachtspause verabschiedet. Zum Abschluss des Weltcups in Nove Mesto belegte Arnd Peiffer im Massenstart über 15 km als bester Deutscher den vierten Platz. Nach Top-Resultaten in Pokljuka und Hochfilzen war es die erste Woche, in der es kein DSV-Athlet auf das Podium schaffte. "Das Rennen war sehr hart und keinesfalls vergnügungssteuerpflichtig. Ich bin froh, dass ich es hinter mir habe", sagte Peiffer der ARD: "Mein Körper und der Ski waren nicht sehr konkurrenzfähig. Ich denke, ich habe das Optimum herausgeholt."

Der überragende Athlet des Winters bleibt der Norweger Johannes Thingnes Bö, der im achten Saisonrennen bereits seinen sechsten Erfolg feierte. Der 25-Jährige blieb ohne Fehlschuss und hatte im Ziel satte 46,5 Sekunden Vorsprung vor dem Franzosen Quentin Fillon Maillet (zwei Strafrunden) und dem Russen Jewgeni Garanitschew (0/+54,1). Sprint-Olympiasieger Peiffer, der eine Strafrunde drehen musste, fehlten gut fünf Sekunden zu Platz drei. Benedikt Doll (Breitnau/2) landete als Sechster ebenfalls unter den Top 10. Simon Schempp (Uhingen/5) auf Platz 23 und Johannes Kühn (Reit im Winkl/6) als 25. vergaben eine vordere Platzierung am Schießstand.

Bundesliga, Hannover: Nicht gestrichen, aber verkürzt: Trainer Andre Breitenreiter wird seine Drohung, bei Fußball-Bundesligist Hannover 96 den Weihnachtsurlaub zu unterbinden, nicht vollständig umsetzen. Die Spieler des Bundesliga-17. haben an den Feiertagen nun doch frei und müssen erst am 28. Dezember wieder zum Training erscheinen. "Das Ziel, dass sich die Mannschaft wieder als Einheit präsentiert, haben wir erreicht. Auch ich verzichte auf meinen Urlaub, um das Jahr 2018 abzuschütteln und es im kommenden Jahr besser zu machen", erklärte der Coach am Sonntagmittag.

Ursprünglich sollte die Weihnachtspause entfallen, wenn die Mannschaft nicht mindestens vier Punkte aus den letzten beiden Vorrundenspiele einfährt. Dies gelang den Niedersachsen nicht, einem 1:1-Unentschieden beim SC Freiburg folgte am Samstag eine 0:1-Heimniederlage gegen Aufsteiger Fortuna Düsseldorf. Breitenreiter hatte seine Maßnahme am Vormittag seiner Truppe im Verlauf einer 45-minütigen Mannschaftssitzung erläutert: "Die Situation ist für uns alle schwierig. Aber wenn wir die richtigen Maßnahmen ergreifen und zusammenhalten, bin ich optimistisch, dass wir das Ziel Klassenerhalt schaffen." Eine Ausnahmeregelung gibt es für die beiden Brasilianer Felipe und Walace. Sie dürfen den Jahreswechsel in ihrer Heimat verbringen und müssen erst am 3. Januar wieder ins Training einsteigen.

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