Lewandowski und Barcelona:Ein Grill für Uli Hoeneß

Lewandowski und Barcelona: Bleibt er oder biegt er doch noch ab? Zum Trainingsauftakt jedenfalls war Robert Lewandowski an der Säbener Straße.

Bleibt er oder biegt er doch noch ab? Zum Trainingsauftakt jedenfalls war Robert Lewandowski an der Säbener Straße.

(Foto: Christof Stache/AFP)

Der FC Barcelona hat kein Geld, möchte Robert Lewandowski aber trotzdem verpflichten. So haben die Katalanen nun ein kreatives Transfermodell mit diversen Bonusleistungen ersonnen.

Glosse von Christof Kneer

Der FC Barcelona hat weiterhin massive finanzielle Probleme. Wie am Donnerstag bekannt wurde, gelang es den hoch verschuldeten Katalanen nur mit Mühe, den Flügelstürmer Raphinha für 55 Millionen Euro aus Leeds zu verpflichten. Außerdem mussten offenbar die TV-Rechte in der Gästekabine an ein arabisches Konsortium veräußert werden, um den Vertrag von Ousmane Dembélé verlängern zu können. Dembélé soll auf Geld verzichten und künftig nur noch 55 Millionen im Monat verdienen.

Aufgrund dieses brutalen Sparkurses scheint es den Katalanen kaum mehr möglich zu sein, dem FC Bayern 55 Millionen Ablöse für Robert Lewandowski zu überweisen. Das Interesse am Spieler ist allerdings ungebrochen. Offenbar plant Barcelona nun, dem FC Bayern eine kreatives Ablösemodell mit Bonuszahlungen vorzulegen, wie die Süddeutsche Zeitung einem Fax entnehmen konnte, das am Tegernsee herumlag und offenbar von einer höher gelegenen Terrasse heruntergeflattert war. In Barcelona gehen sie davon aus, dass die Münchner für solche Vertragskonstrukte empfänglich sind. Schließlich, so heißt es bei Barça, hätten die Bayern dem FC Liverpool im Zuge des Mané-Transfers ebenfalls ein Modell mit einer Sockelablöse und sog. add ons präsentiert.

Demnach bieten die Katalanen den Bayern nun eine am Alter des Stürmers orientierte Basissumme von 33 Millionen Euro, unabhängig davon, ob der Transfer erst nach Lewandowskis 34. Geburtstag am 21. August zustande kommt. Außerdem sind einige Klauseln ins Vertragswerk eingearbeitet, die laut dem FC Barcelona leicht erfüllbar sind. So winken den Bayern Extrazahlungen, falls Lewandowski in den nächsten drei Jahren viermal Weltfußballer wird und die Gesamtanzahl aller Barça-Tore von Lionel Messi (474) in seiner ersten Saison erreicht. Eine weitere Ausschüttung erfolgt, sollte Lewandowski innerhalb seines Vertragszeitraums bis 2025 bei der WM 2026 mit Polen Weltmeister werden. Als besonders reizvoll gilt auch das Bonusmodell, wonach jedes Lewandowski-Lob der Barça-Vereinsikone Johan Cruyff (1947 - 2016) den Bayern eine zusätzliche Summe einbringt (Komplimente von Jordi Cruyff jr., derzeit Technischer Direktor beim FC Barcelona, sind im Vertragswerk ausdrücklich nicht berücksichtigt).

In Barcelona gehen sie davon aus, dass der CEO Kahn erst mal eine Arbeitsgruppe gründet

Wie dem Fax weiter zu entnehmen ist, soll auch der kritische Ehrenpräsident Uli Hoeneß von einem Transfer profitieren. So stellen die Spanier ein hochwertiges kulinarisches Paket in Aussicht (Datteln im Speckmantel, gambas al ajillo, mehrere Meter Chorizo), im Gespräch sind auch ein Topf- und Pfannenset, ein Grillkocher, einige Heizdecken sowie ein Neun-Euro-Ticket. Des Weiteren bieten die Barça-Bosse an, ein Katar-Unbedenklichkeitszertifikat mit nahezu echten Stempeln zu besorgen, das der CEO Oliver Kahn bei der nächsten bayerischen Mitgliederversammlung vorzeigen kann. Bei Bedarf könne noch das Taschenbuch "1001 Gründe, nach Katar zu fahren" obendrauf gelegt werden.

In Barcelona rechnen sie nun damit, dass der CEO Kahn nach Erhalt des Angebots erst mal eine Arbeitsgruppe ("Count TOGETHER") gründen und einige Dutzend Unternehmensberater hinzuziehen wird, um die exakte Höhe der Ablösesumme berechnen zu lassen. Wie die SZ erfuhr, würden die Katalanen sogar bis zum Äußersten gehen und diese Arbeitsgruppe bezahlen.

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