Leverkusen schlägt Kaiserslautern 2:0Michael Ballack kokettiert - und trifft

Lesezeit: 2 Min.

Bayer Leverkusen gewinnt verdient 2:0 in Kaiserslautern und schiebt sich vorerst auf Platz sechs. Auffallend stark präsentiert sich erneut Mittelfeldmann Michael Ballack - obwohl der seinen Klub laut eigener Bekundung verlassen will. Auch wenn er seine Meinung nach dem Spiel etwas revidiert.

Carsten Eberts

Schon vor dem Anpfiff, beim Weg aufs Spielfeld, ergab sich eine lustige Situation. Lauterns Torwarttrainer Gerald Ehrmann, der zu aktiven Zeiten einer der schlimmsten Raufbolde der Liga war, begrüßte Leverkusens Michael Ballack. Der spielte früher schließlich in Lautern, wurde hier sogar deutscher Meister und lief wegen seines Nasenbeinbruchs mit einer schwarzen Maske auf. "Geht das?", fragte Ehrmann interessiert. "Muss ja", sächselte Ballack zurück. Ehrmann, der alte Haudegen, nickte anerkennend.

Torschütze zum 1:0 - Michael Ballack.
Torschütze zum 1:0 - Michael Ballack. (Foto: Bongarts/Getty Images)

Viele Gesten der Anerkennung hatte Ehrmann ansonsten nicht zu verteilen. Weil Bayer Leverkusen derzeit zwar nicht zur Spitzengruppe gehört, jedoch immer noch ein Spitzenteam hat, verlor der FCK durch Tore von Michael Ballack und Sidney Sam verdient 0:2 (0:0).

"Das war ein souveräner Sieg von uns. Wir hätten schon vorher ein-zwei Tore schießen müssen, insbesondere ich", sagte Ballack nach der Partie. "Insgesamt haben wir das Spiel dominiert", erklärte auch Trainer Robin Dutt. Leverkusen springt damit vorerst auf Rang sechs, Lautern bleibt bis zum Samstagnachmittag auf Platz zwölf.

Das Spiel begann furios. Fünf Torabschlüsse innerhalb der ersten acht Minuten, darunter zwei in letzter Sekunde geblockte Schüsse von Michael Ballack (5., 6.). Auf Lauterer Seite hatte der neue Stürmer Dorge Kouemaha die beste Chance: Sein Schuss passierte zwar Bayer-Keeper Bernd Leno, jedoch auch den rechten Außenpfosten (7.).

In der Folge geschah erst mal: nichts. Leverkusen mühte sich, insbesondere Ballack. Er hatte sich in dieser Woche noch auffallend zögerlich zu einer Vertragsverlängerung in Leverkusen geäußert, sagte in einem Fernsehinterview: "Derzeit habe ich wenige Überlegungen dahin gehend, dass ich meinen Vertrag verlängern will. Im Moment gehe ich davon aus, das es meine letzte Saison bei Leverkusen sein wird." Noch spielt er jedoch für Bayer Leverkusen - an diesem Abend auffallend engagiert.

Lautern hingegen machte sein kompaktes Mittelfeld noch ein wenig kompakter und hätte kurz vor der Pause sogar in Führung gehen können: Erst schoss Kouemaha (41.), doch Ömer Toprak blockte. Dann wollte Kouemaha auf Christian Tiffert ablegen, doch wieder bekam Toprak sein Bein dazwischen (42.).

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Die zweite Halbzeit erinnerte dann zunächst an die ereignislose Phase in der ersten Hälfte. Bis Michael Ballack in der 53. Minute einfach mal aufs Tor schoss: nicht besonders hart, auch noch mit links, was wahrlich nicht Ballacks bester Fuß ist. Doch Lauterns junger Keeper Kevin Trapp unterschätzte das Schüsschen, ließ den Ball über die Handschuhkuppen flitschen, hechtete hinterher, erreichte das Spielgerät jedoch erst im Tornetz.

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Ballack bekam in der Schussbewegung noch den Arm eines Lauterer Abwehrspielers ab, blieb zunächst liegen, holte sich auf dem Rasen den Jubel seiner Teamkollegen ab. Doch er konnte weiterspielen - "muss ja", wie er schon zu Beginn gesagt hatte. Leider fingen die Kameras diesmal Gerry Ehrmann nicht ein.

Kurz darauf hätte Leverkusen sogar 2:0 führen müssen. Lars Bender zog aus 18 Metern ab, Trapp hielt diesmal formidabel, der Ball erreichte jedoch Gonzalo Castro, der den Ball aus Nahdistanz nicht im Tor unterbrachte. Beziehungsweise nicht damit gerechnet hätte, dass Abwehrspieler Florian Dick irgendwie noch ein Bein in die Schussbahn bekommt (59.).

In der 70. Minute machte dann Sidney Sam alles klar. Lauterns linke Abwehrseite präsentierte sich extrem unorientiert, mit links traf er aus kurzer Distanz - nach Ballack traf damit auch der zweite Ex-Lauterer im Leverkusener Team. FCK-Trainer Kurz brachte mit Richard Sukuta-Pasu und Iltay Schechter noch zwei Offensivkräfte, doch Leverkusen wackelte nicht mehr.

Nach dem Spiel sagte Michael Ballack auch noch etwas zu seinen Zukunftsplänen - wenn auch nicht mehr ganz so vehement wie in den Tagen zuvor. "Ich habe nur meine Gedanken spielen lassen", sagte Ballack: "Ich muss damit rechnen, dass Schluss ist nach der Saison. Wenn man 35 ist, hat man nicht mehr so viele Jahre vor sich."

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