Leverkusen in der Champions League:Kießlings Abend

Zwei Tore erzielt, einen Elfmeter herausgeholt, einen Treffer vorbereitet: Fünf Tage nach seinem Phantomtor führt Stefan Kießling Leverkusen zu einem souveränen 4:0-Erfolg gegen Donezk. Die Fans feiern den Stürmer mit Sprechchören.

Fünf Tage nach seinem Phantomtor hat Stefan Kießling Bayer Leverkusen zu einem wichtigen Sieg in der Champions League geführt. Mit dem 4:0 (1:0)-Erfolg über Schachtjor Donezk und dem zweiten Heimsieg nacheinander hat sich der Bundesliga-Dritte alle Chancen erhalten, das Achtelfinale zu erreichen.

Vor 25.184 Zuschauern legte am Mittwoch ausgerechnet Kießling mit seinem zwei Toren (22. Minute/72.) und einer starken Leistung den Grundstein zum Sieg. Kapitän Simon Rolfes (50./Foulelfmeter) mit seinem dritten Tor im dritten Gruppenspiel und Sidney Sam (57.) sorgten für die Entscheidung. Mit nun sechs Punkten schob sich Leverkusen in der Gruppe A an Donezk vorbei und geht mit einer guten Ausgangssituation in das Rückspiel in zwei Wochen in der Ukraine.

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Nach dem Phantomtor nun wieder einwandfreie Treffer: Stefan Kießling beim Spiel gegen Donezk.

(Foto: AFP)

Die Leverkusener setzten zudem eine Serie fort: Vor heimischer Kulisse bleiben sie gegen ukrainische Teams unbesiegt. Nachdem der Kopfball von Kießling, der gegen Hoffenheim nur durch ein Loch im Netz im Tor gelandet war, seit Freitag die Fußballanhänger in ganz Deutschland in Aufregung versetzt hatte, taten sich die Leverkusener zu Beginn schwer. In der ersten Halbzeit spielte sich die Werkself kaum Chancen heraus.

Mit der ersten guten Möglichkeit schlug Kießling dann aber gleich zu: Der junge Rechtsverteidiger Donati brachte eine scharfe Flanke in den Strafraum, Kießling stieg hoch und köpfte in die linke Ecke ein - 1:0. Jubelnd ballte der Stürmer die Fäuste und rutschte auf die Knie. Kießling hatte zuvor mit einem beherzten Einsatz selbst den Ball erobert und so den Angriff eingeleitet. Der Treffer war für ihn sicher auch ein Stück Genugtuung, nachdem er in den vergangenen Tagen auch Kritik verkraften musste.

Enge Räume für Leverkusen

Die heimischen Fans hatten ihn jedoch vor dem Anpfiff mit "Stefan Kießling, Stefan Kießling"-Sprechchören begrüßt und mit einem großen Banner ("Stefan Kießling Kämpfer, Identifikationsfigur und Persönlichkeit") ihren Zuspruch vermittelt.

Vorlagengeber Donati war einer von vier Neuen, die Trainer Sami Hyypiä im Vergleich zum Hoffenheim-Spiel in seine Startelf beordert hatte. Emre Can ersetzte zudem im defensiven Mittelfeld den kurzfristig ausgefallenen Stefan Reinartz, Emir Spahic begann innen in der Abwehr. Für die Offensive war Heung-Min Son in die Startelf gerückt.

Die Führung brachte den Leverkusenern Sicherheit, anschließend agierte der Erstligist etwas flüssiger. In der Abwehr geriet Leverkusen in der ersten Hälfte kaum in Gefahr. Die Ukrainer, für die fünf Brasilianer von Anfang an aufliefen, machten vor allem hinten die Räume eng und kamen vor der Pause so gut wie nicht zu Chancen. Ein Freistoß von Jaroslaw Rakizki (13.) flog am Tor vorbei, ein Schuss von Alex Teixeira ging ans Außennetz (45.).

Nach dem Seitenwechsel sorgte die Bayer-Elf dann schnell für einen beruhigenden Vorsprung. Donezk-Verteidiger Darijo Srna drückte Kießling im Strafraum um, den fragwürdigen Strafstoß platzierte Rolfes mit links im rechten Eck. Der defensive Mittelfeldspieler hatte auch schon bei Manchester United (2:4) und beim Heimsieg gegen Real Sociedad San Sebastian (2:1) getroffen. Nur sieben Minuten später legte Sam noch einen Treffer nach - wieder war Kießling an der Vorbereitung mitbeteiligt.

Nach einem Patzer von Torhüter Andrej Pjatow durfte der Stürmer dann selbst ein zweites Mal jubeln, ehe er bei seiner Auswechslung mit Sprechchören und Ovationen von den Zuschauern verabschiedet wurde.

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